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wachsende Anzahl von TCP Ports im LISTEN Status - Urheber unbekannt



Hallo,

Seit einiger Zeit habe das Problem, dass sich die Anzahl der TCP-Ports im LISTEN Modus wie von Geisterhand ständig weiter erhöht. Messungen über einige Tage haben ergeben, dass ca. alle 5 Min. ein Port hinzukommt. Nach spätestens einer Woche ist ein Reboot fällig, da die dann ca. 2000 offenen Ports sich langsam unangenehm bei Speicherverbrauch bemerkbar machen (bspw. Mem: 3921868k total, 3735796k used, 186072k free, 26996k buffers). Das erste Mal ist es mir die Sache aufgefallen, als ca. 20000 erreicht wurden und im syslog immer wieder fehlende file descriptors gemeldet wurden (schon ein paar Woche her). Leider habe ich keine Ahnung welcher Prozess/Dienst dafür verantwortlich ist...

Hier mal eine Kostprobe:

xxxxx:~# netstat -anp | grep LISTEN | more
tcp 0 0 0.0.0.0:35168 0.0.0.0:* LISTEN - tcp 0 0 0.0.0.0:41824 0.0.0.0:* LISTEN - tcp 0 0 0.0.0.0:50656 0.0.0.0:* LISTEN - tcp 0 0 0.0.0.0:51584 0.0.0.0:* LISTEN - tcp 0 0 0.0.0.0:50944 0.0.0.0:* LISTEN - tcp 0 0 0.0.0.0:48800 0.0.0.0:* LISTEN - tcp 0 0 0.0.0.0:48384 0.0.0.0:* LISTEN - tcp 0 0 0.0.0.0:36128 0.0.0.0:* LISTEN - tcp 0 0 0.0.0.0:36192 0.0.0.0:* LISTEN - tcp 0 0 0.0.0.0:41280 0.0.0.0:* LISTEN - tcp 0 0 0.0.0.0:56960 0.0.0.0:* LISTEN - tcp 0 0 0.0.0.0:38016 0.0.0.0:* LISTEN - tcp 0 0 0.0.0.0:49120 0.0.0.0:* LISTEN - tcp 0 0 0.0.0.0:44512 0.0.0.0:* LISTEN - tcp 0 0 0.0.0.0:35392 0.0.0.0:* LISTEN - tcp 0 0 0.0.0.0:46976 0.0.0.0:* LISTEN - tcp 0 0 0.0.0.0:53376 0.0.0.0:* LISTEN - tcp 0 0 0.0.0.0:45536 0.0.0.0:* LISTEN - tcp 0 0 0.0.0.0:49248 0.0.0.0:* LISTEN - ...

Ich habe ein wenig mit auditd herumexperimentiert, leider ohne einen wesentlich Erkenntnisgewinn (falsche Audit-Regeln?). Ein Versuch die Ports mittels nmap zu identifizieren hat auch nichts gebracht außer einem timeout. Eins habe ich jedoch feststellen können: wenn der slapd (openlapd 2.3) nicht läuft, bleibt die Anzahl der Ports offenbar auf hohem Niveau konstant...

Nun noch ein paar Details zur Maschine:

Debian etch 4.0 (AMD64) - aktueller Stand
Linux xxxxx 2.6.24-etchnhalf.1-amd64 #1 SMP Tue Sep 9 15:49:45 UTC 2008 x86_64 GNU/Linux (Original-Kernel aus Distribution)

Dienste, die in diesem Zusammenhang vielleicht von Interesse sind (also irgendwie mit LDAP arbeiten): Courier-IMAP/authdaemon, Postfix, SASL2, Samba3, automount, apache2, pam_ldap, libnss_ldap. NFSv4 (ohne Kerberos) ist auch aktiv. Der Samba3-Server ist an ein AD (Win2003) angebunden, d.h. von dort aus werden Benutzer/Gruppen lokal eingebunden. Da wir keine Schema-Erweiterungen im AD vornehmen können (Domäne ist Teil eines Forest), wird LDAP unter Linux genutzt, um diese Erweiterungen zu simulieren, d.h. Basis-Nutzerdaten werden aus dem AD ins lokale LDAP abgebildet/synchronisiert und dort erweitert (bspw. E-Mail-Weiterleitungs-Attribut für postfix).

Ach ja, auf einer weiteren Maschine (auch Debian 4.0, aber selbstgebauter i686 2.6.24.2 Kernel) mit im Prinzip gleichem Dienstangebot (slapd läuft dort als slave) läßt sich das gleich Phänomen beobachten. Merkwürdig ist allerdings, dass dort nach einem Reboot die Anzahl die Ports nicht immer gleich unaufhörlich in den Himmel wächst. Es können durchaus Tage vergehen, bis auch dort plötzlich die Ports wie Pilze auf dem Boden schießen.

Da oben beschrieben Setup lief bis vor ca. 6-8 Wochen seit ca. 1 Jahr ohne Probleme. Meine Vermutung(!) ist, dass durch ein dpkg-update irgendetwas auf den Maschinen gelandet ist, das für den Port-Wildwuchs verantwortlich ist.

Was tun? Wie kann ich herausfinden, welcher Prozess diese Ports überhaupt öffnet (offen lässt)? Hat jemand vielleicht ähnliche Problem (gehabt)?

Bin für jeden sinnvollen Hinweis dankbar... :-)

Grüße
Lars Wessels



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