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Erfahrung mit Disaster-Recover unter Debian



Hi Liste,

ich wollte lediglich einen Erfahrungsbericht loswerden. Diese Erfahrung
wird mich wohl auch dazu bewegen weiterhin bei Debian zu bleiben und
dafür etwas zu auch zurückzugeben.

Debian gilt ja bekanntlich als "Rock Solid". Aus diesem Grund und aus
der Tatsache, dass ich mit einigen simplen Scripts wesentlich mehr über
den Gesundheitsstatus meines Servers heraus bekomme, haben mich damals
dazu bewegt einen File-Server unter Debian Etch mit Samba in unsere
Win2003-Domäne  zu setzen. Mein Kollege blieb skeptisch.

Als Basis dient ein Dell-Server mit 1 EH. Niedliches kleines Teil und
flott. Nicht nur Samba läuft darauf, nein auf Apache mit Mysql fürs
Intranet. Die Partitionen waren klar für mich das System 20 GB /home und
/data (group shares) jeweils 120GB und bissel was für /boot.

/home bekam quatos und noexec
/data acl,noexec

Alles lief über 200 Tage soweit glatt, selbst der PDF-Drucker der, wenn
man irgendwas auf ihn druckte, das gedruckte als EMail an den User
schickte funktionierte reibungslos.
dann hatte ich etwas nicht bedacht. Wir schleppen eine Uralte Software
mit, die unter /opt/[...] ihr Unwesen trieb. Diese Verursachte nun einen
Fehler. Als die User mich nun anriefen schien alles noch recht harmlos.
Alles deutete nur auf eine verhunzte Interbase-DB hin.

Allerdings konnte ich das "korrupte" DB-File kopieren und darauf isql
Anweisungen ausführen, auf das Original nicht.Nun gut, wohl kaputte
Inodes dachte ich so bei mir und wartet bis die User sich vpom Server
abgemeldet hatten und fuhr die Kiste mit meiner externen Linux-Platte
hoch und lies fsck drüber laufen. Tatsächlich fand er auch einige
Fehler. Zum Abschluß meldete mir fsck aber, dass FS sei nun ext2 (vorher
ext3). Gut ... vielleicht war das Journaling defekt. Also tune2fs
angeschmissen. Server neu gestartet. Der Kernel startete und meldete das
er Dateien nicht fand, die auf / lagen. Mir schwante Böses. Wieder mit
der externen Platte gestartet, Partition gemountet. Partition: Leer!
Machte ich mir Sorgen? Nur ein bisschen. Denn alles was ich benötigte
waren die Daemons die auf dem alten System installiert war , die
configfiles und Mysql-Dumps. Von allem hatte ich eine Sicherung.
Installierte Software hatte ich als Liste immer mit dpkg -l | awk
'{print $2 }' gesichert.

Das Grundsystem war dank Installer innerhalb von 15 min. wieder da.
Configfiles zurückgespielt. Software nach installiert. Mysql
zurückgesichert.

Nach einer Stunde stand das System wieder. Ok, das ist keine
5-Minute-Recovery gewesen. Sie läßt mich dennoch gut schlafen.

Man wird sich jetzt sicherlich fragen, was das mit Debian zu tun hat.
Eine Distribution unterscheidet sich ja nur von anderen durch die
Zusammenstellung der Tools. Welche mir unter Debian die Möglichkeit
gegeben hat mit einfachsten mitteln, dass System schon sehr gut im Griff
zu halten.

Danke dafür. Danke euch, liebe Debian-Community.

Gruß,
Björn


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