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Re: Laptop multiboot



Hallo,

* On Sat, Jul 12, 2008 at 08:32:10PM +0200 Tobias Nissen wrote:
> Spiro Trikaliotis wrote:
> > * On Sat, Jul 12, 2008 at 04:07:45PM +0200 Andreas Juch wrote:
> >> Am Sat, 12 Jul 2008 15:24:50 +0200
> >> schrieb Stefan Fehlbier <rheinskater@gmx.de>:
> > [...]
> >>> Wie kann ich XP neuinstalliern so das ich nachher noch an Etch
> >>> komme. XP schmeist ja den grub raus.
> >> 
> >> Das kann man leider nicht verhindern.
> > 
> > Doch, kann man: Indem man grub nicht in den MBR, sondern in den
> > Boot-Record z.B. der root-Partition oder von /boot (falls vorhanden)
> > packt.
> 
> Moment, der Ablauf ist doch so: BIOS startet den MBR-Code und der
> startet dann den Bootcode in den verschiedenen Partitionen!? Dann ist
> der MBR ja trotzdem futsch und der Windows- Bootmanager startet nur
> Windows. Oder erkennt er die Linux- Installation? Ich meine nicht...

Wenn grub (im Folgenden wird grub auch Synonym für andere Boot-Loader
wie z.B. den LILO verwendet) nicht in den MBR, sondern in den
Boot-Sektor einer eigenen Partition (/, /boot) installiert wird, dann
sieht es so aus: Der (Standard-) MBR lädt den Boot-Sektor der aktiven
Partition. Mit grub sollte man dann diejenige wählen, auf der grub
installiert ist. Dann übernimmt der grub und macht alles wie gehabt.

Wenn man nun Windows installiert passiert folgendes: Windows markiert
die "eigene" Partition als aktiv. Kein Problem: Man bootet Windows und
stellt das im Festplattenmanager um (nur ein paar wenige Klicks), oder
man macht das mit Knoppix (o.ä.) und fdisk. Schon ist grub wieder aktiv,
und es bleibt dadurch auch auf jeden Fall unversehrt. (Das müßte
übrigens im Notfall sogar auch noch mit dem FDISK von DOS gehen!)

Diese Art, die Partitionen aktiv zu stellen, ist nun mal der
Quasi-Standard, der schon seit Anbeginn der Festplatten am PC so
definiert ist. Der MBR-Code ist auch seitdem "mehr oder weniger"
identisch geblieben.

Mir ist eh schleierhaft, wieso Leute ihren grub unbedingt in den MBR
packen wollen. Das haben sich nicht einmal IBM (OS/2 Bootloader in
eigener Partition) oder MS (NT Bootloader auf der Windows-Bootpartition)
getraut, weil es nur Probleme heraufbeschwört.  Und diese beiden hätten
(zumindest aus eigener Sicht) die Marktmacht gehabt, hier etwas anderes
in den Markt zu drücken.

Der grub im MBR hat nur dann Vorteile, wenn man vor hat, die Partition,
in der der grub steht, mal zu überschreiben. Genau deshalb habe ich aber
wiederum immer eine /boot Partition, die eben nicht weg soll.

Jedenfalls kann man sich mit obigem Verfahren sparen, den grub per Hand
neu installieren zu müssen oder gar mit dd den MBR immer wieder neu
schreiben zu müssen - was tendenziell sehr fehleranfällig ist und womit
man seine wichtigen Daten riskiert.

Beste Grüße,
Spiro.

  "Anybody who would spend considerable effort emulating a C64 is not
  particularly sane to begin with; it is unreasonable to expect them to produce
  sane software."
  ("asuffield" in http://forums.thedailywtf.com/forums/p/7199/134136.aspx)

-- 
Spiro R. Trikaliotis                              http://opencbm.sf.net/
http://www.trikaliotis.net/                     http://www.viceteam.org/


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