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Re: Partitionierung und Disk-Geschwindigkeit



On Thu, 24 Apr 2008 22:01:37 +0200
Simon Jolle sjolle <urandomdev@gmail.com> wrote:

> Hallo Debian Users
> 
> Ich habe gelesen, dass die erste Partition die schnellste im Zugriff der
> Disk ist. Ist das eine Urban Legend oder eine Tatsache, und warum?

Früher war es so, dass eine Spur auf einer Scheibe immer gleich viele
Sektoren hatte, egal, wo die Spur lag. Damit hing die Zugriffszeit auf
bestimmte Daten nur davon ab, wie weit sich der Festplattenarm bewegen
muss. Da er aus der Ruhestellung stets außen begann, waren also
Dateien, die sich weiter außen befanden (erkennbar an einer niedrigen
Sektorennummer), schneller zu erreichen. Die Sektorennummer bestimmte
sich als CHS (Cylinder, Head, Sector). 
Später kamen Festplatten auf, deren Spuren verschieden viele Sektoren
hatten, je nachdem, wo sie lagen. Lange Spuren (außen) hatten mehr
Sektoren als kurze (innen). Dadurch war nicht nur die Zugriffszeit für
die äußeren Spuren geringer, auch die Datenübertragungsrate war höher,
da in der gleichen Zeit mehr Sektoren unter dem Kopf hinwegflitzen. 
Heute ist es so, dass niemand mehr von außen die tatsächliche Geometrie
einer Festplatte kennt, die Sektorennummer können wild auf der Platte
verteilt sein (naja, nicht so ganz wild, sondern eher mit einer
Optimierung), um beispielsweise gleichmäßige mechanische Auslastung zu
erreichen. Auch werden Sektoren hin und wieder gesperrt, weil sie
Fehler aufweisen, dafür werden Reservesektoren in Betrieb genommen. Und
die liegen ja auch nicht direkt neben dem defekten Sektor.
Kurz gesagt: Wenn du wissen willst, wie du deine Platte
geschwindigkeitsoptimal partitionieren kannst, bleibt dir nichts
anderes übrig, als testen. Da gibts sicherlich viele Tools für, hab ich
jetzt nicht im Kopf, die c't kann man da wohl als Anlaufstelle nutzen.


Dirk.


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