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Re: Vergleich: Debian / archLinux



On Sun, 2007-07-29 at 07:31 +0200, Jan Kolarik wrote:
> Am Sun, 29 Jul 2007 hat Sven Eichler folgendes geschrieben:
> 
> >>>> Hmm. Kannst Du mal kurz die Unterschiede auflisten?
> >> Würde mich auch interessieren. Man schaut ja doch gerne hin und wieder
> >> über den Tellerrand :-)
> >
> > Das steht doch auf den Wikiseiten vom Archlinux Projekt
> 
> Deswegen hatte ich ja geschrieben, daß Gerhard sich gerne auf seine 
> _subjektiven_ Erfahrungen oder Vorlieben beschränken kann (die so im Wiki 
> wohl nicht aufgelistet sein werden):
> 
> Am Sat, 28 Jul 2007 hat Jan Kolarik folgendes geschrieben:
> > Du kannst dich ja auf deine subjektiven Erfahrungen (oder Vorlieben, die 
> > vielleicht der eine oder andere hier teilt) beschränken, den Rest kann 
> > man wohl, wie du sagst, eh selbst nachlesen.
> 
> Jan.

Hallo, 

ich bin im Gegensatz zu Gerhard Brauer vor ein Paar Wochen von Arch
Linux zu Debian gewechselt (btw, das ist meine erste Mail an diese
Liste, Hallo nochmal:).

Habe Arch Linux insgesamt fast drei Jahre genutzt... war/ist meine
erste große Linux-Liebe, die mich dazu veranlasst hat, von anderen
(proprietären) OS abstand zu nehmen.

Das Konzept der Distribution wird hier etwas näher gebracht:
http://wiki.archlinux.org/index.php/The_Arch_Way

Meine subjektiven Erfahrungen mit Arch Linux:
        -- eine sehr hilfsbereite und freundliche Community: Unglaublich wie
        nachsichtig und geduldig manche Menschen sein können. Habe nicht
        erlebt, dass getrollt wurde oder ein elitäres Gehabe vorkam (Kann aber
        nur für die englischsprachige Seite sprechen, hab' selten deutsche
        Diskussionen verfolgt).
        
        -- Einfache Konfiguration: Die Paketabhängigkeiten sind nicht so
        höllisch wie bei Debian/ist einfacher da durchzusteigen (liegt
        vielleicht daran, dass ich keine Erfahrung mit Debian hab'). IMHO,
        ermöglicht Debian eine feinere Auswahl an installierten Paketen (z.B.
        verschiedene postgresql-Versionen, ist so ohne weiteres bei Arch Linux
        nicht drinne). Konfiguration des Systems (z.B. von Diensten) wird in
        einer Datei vorgenommen/nicht so komplex wie bei Debian (Arch Linux
        benutzt ein BSD-Init-System). Allerdings muss ich sagen, dass Debian da
        mächtigere Möglichkeiten offen lässt (sysv-rc-conf).
        
        -- sehr schneller Paketmanager: Pacman hat zwar noch nicht so mächtige
        Features wie apt/aptitude (soweit ich das erkennen kann), ist aber sehr
        schnell, stabil und einfach zu bedienen.
        
        -- einfache Möglichkeit, sich eigene Pakete zu bauen und diese mit
        anderen zu Teilen: Das Arch User Repository (AUR) und die mit Pacman
        mitgelieferten Tools erlauben es schnell PKGBUILDs zu schreiben,
        (welche man mit makepkg und einer fakeroot-Umgebung zu fertigen Paketen
        schnürt) um diese dann mit anderen zu Teilen. Das AUR ermöglicht es
        einem Contributor PKGBUILDs für andere zugänglich zu machen, dabei
        behält der Contributor die Rechte am PKGBUILD. Naja, es ist also nicht
        für jeden möglich Änderungen am PKGBUILD vorzunehmen. (Vielleicht wäre
        ein Wiki der bessere Ansatz für's AUR gewesen?)

Ein Nachteil war teilweise die Qualität der Pakete (meist im AUR). Ich
bin nicht darum 'rumgekommen häufig meine eigenen Verbesserungen ins
PKGBUILD einzupflegen, bevor ich das Paket installiert hab'.

Auch das Testen kam häufig zu kurz: Wurden große Packages oder eine
Package-Group im System verändert (z.B. Gnome von /opt nach /usr
verschoben), ist häufig zu wenig getestet worden, bevor diese
Änderungen in das current-Repository geschoben wurden. Die Folge war,
dass diese große Änderungen am System zu Inkonsistenzen geführt haben
(oder die PKGBUILDs im AUR nicht angepasst waren), die über längere
Zeit im System blieben. Sowas hat mich einige Male nahezu unvorbereitet
getroffen;)


Naja, da ich seit Potato immermal wieder mit Debian 'rumgemacht hab',
über 18000 Pakete sehr verführerisch sind und ich ein wenig politisch
bin, hab ich mir jetze Etch ins Bett geholt.

Denke nicht, dass ich das bereuen werde:D
Benjamin Kircher





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