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[OT-TIP] Woody auf Software-Raid installieren



Gruesse!

Falls jemand in die Verlegenheit kommen sollte, Woody von CD auf einem
(Software)-Raid zu installieren, welches aber noch nicht angelegt
ist...hier ein paar Tips.

Vorher
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Von einem bestehenden Woody folgendes auf Diskette kopieren:

	- die Module aus lib/modules/2.4.18-bf2.4/kernel/drivers/md
	  in ein Verzeichniss /boot
	- die Programme mkraid und raidstart
	- Das Programm hdparm
	- am Besten vorab eine raidtab erstellen und auch auf die
	  Diskette packen.

Am besten mit mkboot eine Bootfloppy erzeugen mit dem Kernel, der später
eingesetzt werden soll. Wichtig: Alle zum Zugriff auf das
Raid/Root-Filesystem notwendigen Treiber fest in den Kernel
einkompilieren: also IDE-Chipsatz,ext2,ext3,alle Software-Raid-Treiber,
usw.


Installation
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Installations-CD booten.

- Im Installer die Festplatten entsprechend dem gewünschen Raid-Modus
partitionieren (swap nicht vergessen). Die Raid-Partitionen als Typ FD
(Raid-Autodetect) setzen.

- Swap formatieren/einrichten lassen.

Jetzt beginnen mit dem Installer die Probleme. Dieser berücksichtigt die
Root (/) nur auf einer Single-Partition (also hd/sd[x]NR). Ein
Raidverbund (also /dev/mdX) kann (auch wenn er schon existiert) durch
den Installer nicht als / verwendet und formatiert werden. Somit ist die
weitere Installation so nicht möglich.

Trotzdem ist es wie folgt möglich:

- Vorbereitete Diskette ins Laufwerk, im Installer das Menü:
"Wesentliche Module von Floppy" wählen und z.B. für ein Raid5 die Module
md, xor und raid5 (in dieser Reihenfolge) laden.

- Auf eine freie Konsole (z.B. ALT-F2) wechseln. Die Floppy mounten.

- Die Programme mkraid und raidstart von Floppy nach /sbin kopieren
(Achtung: executable flag überprüfen)

- Die vorbereitete raidtab von Floppy nach /etc kopieren. Oder mit
nano-tiny eine neue erstellen.

- Eventuell mit hdparm bei IDE-Platten den DMA-Modus einschalten.
  hdparm -d1 /dev/hdXY
  Beschleunigt die Sache ungemein ;-)

- Jetzt das Raid erstellen mit:
  mkraid --configfile /etc/raidtab /dev/md0
  Jetzt ist erstmal Zeit für Kaffee...
  Der Fortgang kann mit
  cat /proc/mdstat überprüft werden.

- Wenn die Erstsynchronisation abgeschlossen ist das Raid formatieren.
  mkfs.ext2 /dev/md0

- jetzt /dev/md0 als /target mounten
  (Das ist eigentlich das wichtigste, um den Installer zu "überlisten")

- die verwendete raidtab nach /target/etc/raidtab kopieren.

- Jetzt kann wieder auf die Konsole mit dem Installer gewechselt werden.
Dort entweder übers Menü den Installer neu starten oder irgendeine
Aktion ausführen, damit dieser den Installations-Status neu überprüft.

- Jetzt sollte der Installer die Menüpunkte "Module und Kernel
installieren" und "Basis-System installieren" zulassen und ausführen.

- Die weitere Installation läuft dann durch wie immer.

Ob und wie man sein System über die Raid-Festplatten auch booten
kann/will, muß jeder selbst rausfinden (lilo z.B. kann nur
raid1-Verbünde booten).
Ich persönlich boote den Kernel von Floppy. In diesem habe ich fest
IDE-Chipsatz, Raid-Treiber und Dateisystem-Treiber einkompiliert.
Dieser erkennt dann automatisch mein Raid5 und das Root-System darauf.

So, ich hoffe ich habe nichts vergessen. Vielleicht kann das ja dem
einen oder anderen etwas Arbeit abnehmen.

Gruß
	Gerhard



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