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Re: Festplattenperformance incl FS messen



On Wed, Jan 22, 2003 at 09:55:43AM +0100, Peter Kuechler wrote:

> > PS: ext2fs ist im Test mit bonnie etwas schneller als ext3fs. Dafür
> >     ist ext3fs im ,normalen' Gebrauch z. T. deutlich schneller, z.
> >     B. bei Verzeichnissen mit vielen Dateien darin. Die Testwerte
> >     sind von einem ext3fs System.
> 
> Oops!
> Woran kann das liegen?
> Ich dachte, ext3 ist ein ext2 mit aufgesetztem journaling??

Ja, das ist es afaik. Meine Vermutung: Das Journaling erfordert
zusätzliche Plattenzugriffe, um das Journal zu pflegen. Beim Test mit
bonnie sorgen die zusätzlichen Zugriffe für etwas langsamere
Werte. Die von bonnie verwendete Testmethode will sozusagen etwas
anderes, als das FS gerade erfordert --- mit einem anderen
Testprogramm würde die Werte bzw. würde der Vergleich wahrscheinlich
ganz anders aussehen.

Wie die Geschwindigkeitssteigerung zustande kommt, die im praktischen
Gebrauch auftritt, weiß ich nicht. Was das Schreiben angeht kann ich
mir vorstellen, daß durch den Umweg über das Journal die Metadaten
(oder auch die ,Inhalte') zunächst nicht angerührt werden, sondern
erst später. In dem Moment, in dem ich eine Datei speichere, entfällt
dieser Overhead. Er wird später erledigt, sodaß das Schreiben erstmal
schneller erscheint; und von der späteren Anpassung der Metadaten
merkt man dann nix mehr (zumindest nicht bei SCSI Platten).

So ungefähr könnte das sein; aber es würde nicht erklären, warum auch
das Lesen erheblich schneller geht (bei ca. 32000 Mails in einem
Maildirverzeichnis geschätzt ca. Faktor 1.5 bis 2).

> Gibt es dafür einen Erklärung?

Nicht wirklich, siehe (und folgende):


To: ext3-users@redhat.com
Subject: How stable is ext3fs?
Message-ID: <20020301030814.GF459@yun.yagibdah.de>


Die Mails findest Du evtl. irgendwo unter www.redhat.com in den
Archiven der ext3-users Mailingliste. Falls Du sie nicht finden
kannst, melde Dich, dann forwarde ich sie Dir.

Falls Du über einen Wechsel des FS nachdenkst: nimm ext3fs, falls Du
keine besonderen Anforderungen hinsichtlich der Clustergrößen
hast. Reiserfs mag ich nicht, ohne das genau begründen zu können; es
wirkt irgendwie nicht optimal. Xfs ist klasse, falls Du ACLs brauchst,
aber es ist in der Handhabung etwas problematisch, zumindest wenn man
probiert, es durch die Verwendung einiger der verfügbaren Optionen für
den vorgesehenen Zweck zu optimieren. Mit xfs habe ich mir, sehr
wahrscheinlich aufgrund falscher Handhabung, schon Daten zerschossen:
Wenn man beim Remounten von Partitionen nicht die richtigen Optionen
mit angibt, kann das anscheinend passieren. Da ich z. B. /usr ro
gemounted habe, kommt es hin und wieder vor, daß ich einen Remount
mache (z. B. um Packete zu installieren) --- mal kurz nicht aufgepaßt,
und die Daten sind kaputt :(

Ext3fs hingegen ist durch das Journal sicherer als ext2fs, und die
ggf. erforderlichen fschk Läufe, die bei großen Partitionen nervig
lange dauern, entfallen weitestgehend. Schneller als ext2fs ist es
auch; die Handhabung ist fast identisch und somit weniger
fehleranfällig, und im Zweifelsfall kann man es immer auch als ext2fs
mounten. Es fehlen eigentlich nur die ACLs, wenn's die nicht
mittlerweile irgendwie gibt, und man muß immer schön aufpassen, daß
man tune2fs -j anstelle von mkfs -j verwendet, wenn man ein Journal
nachträglich erzeugen will ... :)

Wie sind denn die Vergleichswerte jetzt?


GH



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