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Re: grip und offene ppp verbindung



RENE.WEBER@DLH.DE writes:

> hab gestern Abend ein sehr interessantes Phänomen beobachtet...
> ich war ein bisschen im Netz unterwegs (offene ppp Verbindung über Modem)
> und wollte nebenher eine CD mit grip rippen und encoden...
> sobald ich das rippen gestartet hatte ging die Transferrate runter bzw.
> ich bekam über die ppp Verbindung keine Daten mehr... sobald
> das rippen dann fertig war mußte ich beobachten wie auf einmal
> wieder alles einwandfrei lief... und ich auch wieder ohne Probleme
> sachen durchs netz schicken konnte...
> 
> Hat jemand schon mal was ähnnliches beobachtet oder bemerkt?
Ich denke, Du hat mit dem rippen der CD eine sehr hohe Systemlast erzeugt.
Das kann dann dazu führen, daß der Prozessor so ausgelastet ist, daß 
IRQs der seriellen Schnittstelle nicht mehr schnell genug abgearbeitet
werden. Als Konsequenz läuft der FIFO im seriellen Interface voll und
wenn dann immer noch keiner den Buffer leert, sprich keine IRQ-Verarbeitung
stattfindet, dann purzeln die nächsten Bytes die über die serielle Leitung
ankommen einfach ins Nirwhana. Dank TCP/IP bricht Dir eine solche von
"Aussetztern" gestörte Verbindung aber nicht weg sondern versucht halt
per "retry" die fehlerhaften Pakete wieder anzufordern, für Dich vor der
Kiste sieht es dann so aus, als würde die Übertragungsrate drastisch
runter gehen.

Das Problem ist einfach in der Architektur der PCs begründet, die serielle
Schnittstelle funktioniert immer noch wie damals vor zwanzig Jahren und
wenn die eben nicht schnell genug bedient wird, dann kommt es zu solchen
Problemen. 

Ich habe das vor langer Zeit mal auch unter Windows 95 beobachtet, damals
half es die Hardware-Beschleunigung der Graphikkarte zu drosseln, dann 
hatte die Kiste wieder Zeit für COM-IRQs (warum das mit *Hardware*-
Beschleunigung zusammenhing weiß der Geier). 

Gruß
Rainer (der sich hiermit offiziell auf debian-user-german meldet :-)
-- 
Rainer König, Diplom-Informatiker (FH), Augsburg, Germany

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