Re: Wie findet lilo den Kernel unter einem separaten Filesystem (/boot)
On Saturday 20 July 2002 01:44, Stefan Klein wrote:
> Hallo.
>
> Und so begab es sich, daß " ernohl" schrieb:
> ^^^^^^^^
> Hier könnte dein ganzer Name stehen.
>
> > Hallo Leute,
> >
> > auch auf die Gefahr hin, mich hier nie wieder blicken
> > (schreiben) lassen zu dürfen, folgende blöde Frage:
> > Wie findet lilo den Kernel auf einem anderen Filesystem
> > (/boot)? Man gibt doch in der lilo.conf nur das root-Filesystem
> > an! Ich kann mir schlecht vorstellen, dass ohne geladenem
> > Kernel die fstab gelesen werden kann. ?-)
>
> Wird sie auch nicht, dafür ist lilo viel zu "dumm".
> Beim aufruf von 'lilo' werden die Sectoren auf der Festplatte
> (unabhängig von Partitionsgrenzen?) in denen der Kernel liegt im
> mbr gespeichert.
Dies geht sogar so weit, dass man nachdem man lilo aufgerufen hat
den Kernel mit rm löschen kann und das System bootet trotzdem. Erst
wenn einer der Sektoren, auf denen vorher das Kernel Image gelegen
hat wieder überschrieben wurde gibt es Fehlermeldungen.
Für Mutige zum nachexerzieren auf einer Test Installation, ohne
Gewärleistung für den Schaden, den ihr am System anrichtet:
(Sollte aber funktionieren, ist ein fester Bestandteil meiner
Fortgeschrittenen Kurse und führe ich immer gerne mal wieder zur
Anschaulichkeit vor. Danach hat auch der Letzte den Unterschied
zwischen dem Eintrag in die Inode Tabelle und der wirklichen
Belegung der Blöcke verstanden. *grins*)
- Kernel installieren oder ich sollte besser sagen anmelden \
eintragen, mit dem Aufruf von lilo.
- reboot, das System startet mit dem neuen Kernel
- vmlinuz, oder wie das Kernel Image halt heist, mit rm löschen.
- reboot und staunen bis wundern:)
- das System startet ohne eine Fehlermeldung von sich zu geben,
obwohl auf dem Dateisystem kein Kernel Image mehr angezeigt wird.
Hintergrund:
- lilo trägt die Lage des Kernelimages, Block auf der
entsprechenden Partition, in den MBR oder den Boot Block der
Platte \ Partition ein
- rm entfernt nur den Link \ Eintrag in der Inode Table der
Partition. die Blöcke die das Kernel Image belegt hat werden nicht
überschrieben.
- Erst ein shred oder wipe überschreiben die Blöcke die das Kernel
Image belegt hatte. (Oder ein anderweitiges Belegen der Blöcke
durch neue Daten.)
Übrigens eine hervoragende Möglichkeit für eine Testzenario an
fortgeschrittene Anwärter einer Administratoren Qualifikation. Wer
das Verhalten ursächlich begründen kan hat sich schon fast
qualifiziert. *lach*
>
> Das ist auch der grund warum man lilo jedesmal wenn man etwas am
> Kernel geändert hat neu aufrufen, sprich neu in den mbr schreiben
> muss.
>
> Wenn dich der bootloader interessiert schau dir vllt. zum
> vergleich mal grub an.
[...]
Tschüss,
Thomas
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