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Re: [Debian] Installation mit USB-Tastatur



Arne-Erik Martin wrote:
>Das Programm bei Susi heist "hwinfo" und wird recht früh bei der
>_Installation_ aufgerufen. Wenn Du eine Susi "normal" bootest wird es 
>_nicht_ aufgerufen. Scheint mir aber nicht ganzso überflüssig zu sein. 

Ich habe es mir heruntergeladen und angesehen. Es ist etwas sparsam 
dokumentiert, ich kann also nur sehr ungefähr sagen, was es macht. 

Es stützt sich auf eine ziemlich umfangreiche "Datenbank", so ähnlich 
wie Windows. Es macht - wahrscheinlich - ein paar mehr Tests als
die Module beim Laden machen. Es kann - wahrscheinlich - I/O-Ports
und IRQs bei Nicht-PCI-Karten durchprobieren. Es macht sowas wie
pnpdump. Und noch ein paar Sachen. Grafikkarten z.B. für X.

Insgesamt würde ich sagen: Suse hat all die Sachen, die in Linux
etwas verteilt vorhanden sind, nochmal nachprogrammiert und ein paar
Kleinigkeiten hinzugefügt. Und dann geben sie ihm eine Datenbank mit
aller Hardware, die sie zur Zeit kennen. Beeindruckend. Echt jetzt.

Da frage ich mich natürlich: Was passiert eigentlich, wenn in der 
Datenbank Fehler drin sind. Wenn z.B. die Daten nicht mit der 
tatsächlichen Hardware übereinstimmen, bzw. mit den tatsächlichen
Kernelmodulen: Dann macht der Anwender dicke Backen. Mehr kann
er dann ja nicht.

Die Methode kommt mir bekannt vor. Von der Art wie Suse immer schon
organisiert war: Auf die vorhandenen Linux-Strukturen nochmal eine 
schöne große Datenbank obendrauf. Von Windows kennen wir die 
Datenbank-Methode ja auch. 

Suse geht offenbar weiter auf dem Weg "Windows für Arme" und zielt 
auf Anwender, die mit möglichst wenig Wissen möglichst schnell zu 
Ergebnissen kommen wollen. Ein großer Markt - immerhin.

Seit meinen eigenen Suse-Erfahrungen mit 5.0, 5.3 und 6.2 ist Suse 
offensichtlich besser geworden. Damals habe ich fast nur Leute kennen-
gelernt, die sagten: "Ich habe Linux, und ich habe es installiert, aber
ich benutze es nicht." Die sprachen immer von Suse. 

Inzwischen kenne ich auch ein paar Leute, die Suse nicht nur "haben", 
sondern auch benutzen. Die sind aber immer noch in der Minderheit. Die
meisten scheitern immer noch.

Meiner Meinung nach haben wir inzwischen gesehen, daß der Windows-
Weg nicht funktioniert. Und in abgemagerter Form schon gar nicht. Ich 
denke: Linux muß auf dem Linux-Weg gemacht werden: Mit Wissen und 
Können. "Haben" und "Enter drücken" reicht einfach nicht. 

Vielleicht entsteht ja sowas wie eine Infrastruktur von kleinen und großen
Linux-Werkstätten, wo die Anwender ihren Computer hinbringen, um sich
Hylafax installieren zu lassen, so wie sie sich heute in ihr Auto eine
Klimaanlage installieren lassen. 

An Suse kann ich jedenfalls auch mit "Hardware-Probing" nicht richtig 
glauben. Und wie sagte der andere: "in vielen fällen sehr vorteilhaft ;-)"
und dann auch noch gezwinkert. 

Dem kann ich mich nicht anschließen. Es ist eine Verbesserung, ja, aber 
kein Durchbruch. Ich glaube auch gar nicht, daß es für den Suse-Weg 
zu Linux jemals einen Durchbruch geben wird. Suse geht insgesamt in 
die falsche Richtung. Zielstrebig.

Naja, vielleicht stellt sich ja in fünf Jahren heraus, daß ich total falsch liege.

Jörn



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