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Re: [Debian]: Kernelupdate unter Debian 2.1 von 2.0.36 zu 2.2.x



Quoting xlarge (xlarge@megabit.net):
> Karl-Heinz Haag wrote:
> > 
> > Quoting Andreas Keller (KellerAndreas@t-online.de):
> > > Hallo Leute,
> > > ich habe Debian 2.1 und möchte vielleicht von Kernel 2.0.36 auf 2.2.?
> > > updaten.
> > 
> > Gute Idee das; und kein Problem.
> > Auf der Debian_2.1 CD-Sammlung von Lehmanns (5. CD, Aufschrift:
> > 'Zusaetzliche Pakete') ist in /extras bereits 'linux-2.2.4.tar.gz'
> > (=Linux-Kernel-Sourcen) mitgeliefert.
> > Musst Du nur auf die Platte auspacken.
> >                   <tar xvzf /Pfad/Paketname.tar.gz>
> > Den habe ich z.B. bei mir bis auf 2.2.10 hochgepatcht.
> 
> 
> Wohin auspacken ?
> 

Debian bietet Dir die Moeglichkeit, bis zum eigentlichen Installieren 
des neu uebersetzten Kernels alles ohne root-Rechte zu machen. 
Daher kannst Du als jeder user im System zum Auspacken, Konfigurieren und 
Kompilieren jedes Verzeichnis nutzen fuer das Du Schreibrechte besitzt. 

> Okay ,nachdem auspacken:
> =========================
> make menuconfig

oder 'make xconfig' (...und 'make config' geht seit Urzeiten in Linux)

> make dep
> make clean
> make zImage
> make modules

_ALLE DIESE_ Schritte nimmt Dir die von mir erwähnte elegante Debian-Loesung 
ab. (und noch mehr; dazu weiter unten)
Du stehst als Normaluser in der obersten Verzeichnisebene des entpackten 
Kernel-Quell-Baums. 
Also: /home/Dein_Username/Deine_Programmquellen/Kernel_Quellen/linux$ 
Hier hast Du bereits eine der drei 'config'-Varianten ausgefuehrt (s.o). 

Dann gibst Du ein: /usr/sbin/make-kpkg clean   (Debian-spezifisch) 
Dann: fakeroot /usr/sbin/make-kpkg --revision=Eigener.Kernel.Nr.1 kernel_image 

Wichtig: hinter dem '=' sind als Trenner nur Punkte erlaubt und mindestens 
einer _erforderlich_. Dies Kommando erledigt fuer Dich in einem Schritt die 
vier von Dir oben aufgezaehlten. Das Arbeitsergebnis ist ein Kernel-Binary. 
Es wird in das Verzeichnis oberhalb des Kernelbaums geschrieben und haette in 
diesem Fall den Namen (wir setzen mal voraus, Du haettest den 2.2.4-Kernel-
Source-Tree genommen): 'kernel-image-2.2.4_Eigener.Kernel.Nr.1_i386.deb' 
Es enthaelt Deine config-Angaben und ebenso alle von Dir ausgewaehlten 
Module.

> make modules_install
> 
> Wohin das neue Kernel (image - vmlinuz) kopieren ?

Erst hier -also zum Installieren- muss Ruth ins Spiel kommen. 
root steht egal wo und installiert den neuen Kernel wie jedes andere 
Debian-Paket. Also:  
dpkg -i /PfadzumKernelbinary/kernel-image-2.2.4_Eigener.Kernel.Nr.1_i386.deb

> War's das dann ?

Ja! mit Debian schon. Und das finde ich so cooooooool.  
Denn die Installationsroutine des selbstgestrickten Kernel-binary 
fragt ebenfalls ab, ob 1.) eine Bootdiskette erstellt werden soll, 
ob 2.) die derzeit in /etc/lilo.conf stehenden Angaben benutzt werden 
sollen, schreibt 3.) die neuen Module nach /lib/Kernel_Version 
schreibt 4.)den neuen Kernel nach /boot/vmlinuz-<Version> legt 
5.) einen Softlink namens /vmlinuz auf ihn und sichert 6.) und letztens 
den Link auf den vorherigen Kernel als /vmlinuz.old 
(hab' ich was wichtiges vergessen?, glaube nicht) 

Damit Du derart komfortabel mit Kerneln umgehen kannst, musst Du das 
Debian-Paket 'kernel-package' installieren. (na klar mit 'dselect' -wegen 
der Abhaengigkeiten)

Und noch etwas: Wenn Du aus irgendwelchen Gründen einen der Kernel 
_de_installieren willst, kannst Du das schadlos tun mit dem üblichen 
"Restlos"-Deinstallationskommando von dpkg. 
dpkg --purge <Debian-Kernel-Version>. 
Dazu musst Du nur mit einer anderen Kernelversion gebootet haben als 
die Du _de_installieren willst.

> ...ach ja und wie geht das anschliessend mit dem
> hoch_patchen ?
 
Na, ja _das_ Geheimnis liegt im Quellbaum selbst. 
Wir nehmen wie oben an, Du habest die Kernelquellen linux-2.2.4. 
Um von da aus hochzugehen, musst Du Dir beginnend mit Patch 2.2.5, 
2.2.6 usw. aufsteigend die Patches per ftp oder sonstwo besorgen. 
Es ist egal, ob Du die patch...gz oder patch...bz2 Dateien nimmst. 
(bz2 ist meist ein wenig kleiner)
Die patches, die Du hast, kopierst Du in die oberste Verzeichnisebene 
Deines Source-tree. Oben hatten wir:  
/home/Dein_Username/Deine_Programmquellen/Kernel_Quellen/linux$
Darin stehst Du auch wieder und gibst ein:
   ./scripts/patch-kernel /home/Dein_Username/Deine_Programmquellen/
   ^(derPunkt muss hier sein)                         Kernel_Quellen/linux
Dadurch wird der Quellbaum automatisch bis zu der Linux-Version gepatcht, 
bis zu der Du ohne Lücke aufsteigende patch-files darin liegen hast. 
Das spart ne Menge Download-Zeit/Kosten.
> 
> PS: Vielen lieben Dank fuer deine ausfuehrliche
> Hilfe ,

ich bevorzuge trockenen Sorten des roten Weines :-)))

>     ein SuSE aussteiger ,ein Debian Newbie FAN :-)

Auch ich, ein Suse-Ehemaliger, bin begeistert von Debian, 
sonst wuerde ich mich hier bei weitem nicht so auslassen.

Viel Erfolg
Karl-Heinz
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