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[Debian]: Re: Interview mit Linus



>> "TJ" == Thorsten Jenal <tj_mail76@gmx.de> writes:

TJ> Verstehe ich das richtig: Corel will auch eine Linux-Distri
TJ> rausbringen?.

Ja. Basis wird Debian sein. http://www.debian.org/News/1999/19990421a

TJ> seh es schon richtig vor mir: hunderte von verschiedenen
TJ> Linuxdistributionen rangeln mit mehr oder weniger abstrusen
TJ> Beigaben und Zusätzen um die Gunst des Käufers, der den Überblick
TJ> verliert und bei den Gate'schen Produkten bleibt.

Ach was, im richtigen Leben hast du auch verschiedene Sorten eines
Produkts und trotzdem funktioniert es. Wenn sich die Distributionen an 
den kommenden LSB Standard halten ist die Sache eh nicht mehr so das
Problem. Und wenn eine Distribution nicht gut ist, dann wird sie auch
wieder mangels Akzeptanz wieder untergehen.

TJ> Oder es kommt noch zu so etwas wie einer Microsoft'schen
TJ> Linuxdistribution.

Das halte ich nicht für so wahrscheinlich. Aber ich will es nicht
ausschließen, das Microsoft es vielleicht mal versuchen wird. Ob sie
Käufer finden werden ist eine andere Sache. Der potentielle Benutzer
wird in Newsgroups oder bei Linuxbenutzenden Bekannten nachfragen. Und 
ich denke nicht, daß das M$ Linux eine positives Echo finden wird :-)

TJ> Aber da sieht man mal wieder: Debian ist bei den
TJ> Linux-Distributionen ein wenig zurückgeblieben (zumindest von der
TJ> Verbreitung her, die Qualität stimmt auf jeden Fall); in
TJ> Testberichten wird es entweder nicht erwähnt oder wegen
TJ> 'nicht-userfreundlicher Installation' runtergezogen

Das scheint in der Tat so zu sein. Weshalb will Linus auf Corel
warten, wenn er jetzt schon Debian installieren könnte? 

Linus hat nichts gegen Debian. Das wurde bei vielen Gelegenheiten
deutlich. 

Möglicherweise hängt einfach das Stigma "schwieriges System in
Installation und Administration" zu tief, und Linus ist dem auch verfallen? 
Das würde erklären, weshalb Linus auf Corel (vereinfachte Installation 
und Bedienung als Ziele) wartet, anstatt Debian direkt zu nutzen.

TJ> (in Testberichten wird wohl meistens nur installiert und nicht mit
TJ> dem System gearbeitet?)

Ja. Höchstens rudimentär. Keine Updates etc. Das würde zuviel Zeit
erfordern.

TJ> , als Referenzlinux wird meistens Suse oder RedHat
TJ> rangezogen. Woran könnte das liegen?

Redhat und Suse haben in den USA und Deutschland jeweils den höchsten
Marktanteil. Zudem ist es ein Henne und Ei Problem. Wenn man etwas
nicht kennt, erwähnt man eher die anderen Distributionen. Da hat man
zumindest etwas Ahnung von (div. PC Zeitschriften mit
Linuxbeiträgen). Wenn Debian nicht erwähnt wird, dann können es nicht
so viele Leute kennen. "Ein Teufelskreis!"(tm).

Zudem wird es auch eine Rolle spielen, daß Debian keine Firma ist, mit 
der man direkt Verträge schließen kann, oder von Schlipsträger zu
Schlipsträger reden kann.

P.S. RMS benutzt Debian

Ciao,
	Martin
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