Re: tetex3 in debian experimental
[Sorry for talking german on the list. But I want those discussions
archived somewhere]
Markus Kohm <komascript@gmx.info> schrieb:
> Frank Küster wrote:
>
>> Ich habe eine Weile mit Thomas Esser diskutiert und
>> die Vor- und Nachteile abgewogen. Aber letztlich kamen wir dazu, dass
>> im Debian-Schema die Abtrennung von TEXMFSYSCONFIG keinen Sinn ergibt,
>> und die Konfigurationsdateien daher kpathsea-mäßig in TEXMFMAIN liegen.
>
> Thomas Essers (und deine) Meinung in Ehren. Aber letztlich bedeutet das dann
> wieder, dass TeX, das über Debian aufgesetzt wurde, anders zu administrieren
> ist als TeX, das von TeX-Live oder direkt aus teTeX aufgesetzt wurde.
Das ist in gewissem Maße sowieso so - es ist der Preis dafür, dass die
Installation von Zusatzpaketen problemlos funktioniert, und dass man
über das ganze System das gewöhnte Debian-Look-and-Feel hat. Übrigens
sehe ich hier nicht den bedeutenden Unterschied. Gut, man muss einmal
wissen, dass beide Verzeichnisbäume das gleiche sind. Oder man verlässt
sich einfach auf texconfig(-sys) und kpsewhich.
> Ich
> finde es bedauerlich, wenn ehrenwerte Neuansätze nicht konsequent das Ziel
> der Vereinheitlichung der Konfiguration umsetzen.
Oh, das tun sie. Wir halten nur die Einheitlichkeit innerhalb eines
Debian-Systems für ein kleines bisschen wichtiger als zwischen
TeX-Distributionen.
> Versetz dich einmal in die Lage eines Admins, der es gewohnt ist, mit einem
> ganz normalen teTeX3 umzugehen. Dann wird er zu Hilfe gerufen, weil auf einem
> Debian-System etwas mit TeX nicht funktioniert. Er schaut sich texmf.cnf an
> und entdeckt, dass TEXMF nicht so aussieht, wie er das gewohnt ist. Also
> ändert er das erstmal. Scheinbar funktioniert dann vielleicht alles.
> Vielleicht muss er auch noch mehr tun, aber ob er dann daran denkt, die
> Änderung wieder rückgängig zu machen. Irgendwann später beschweren sich die
> Leute, weil ihre lokalen Pakete nicht mehr gefunden werden.
Abgesehen von der TEXMFLOCAL-Geschichte, die ja ein Bug ist: Wieso
sollte er etwas ändern müssen? TEXMFSYSCONFIG funktioniert doch. Im
übrigen gibt es /usr/share/doc/tetex-bin/README.Debian, darauf sollte
ihn der Besitzer des Systems dann doch hinweisen.
> Schön, ich habe jetzt bewusst den worst case angenommen. Ich würde es aber
> begrüßen, wenn darüber nochmal nachgedacht würde.
Ich glaube nach wie vor, dass es so besser ist:
- Damit andere Debian-Pakete Fonts oder Formate hinzufügen können, haben
wir fmtutil.cnf und updmap.cfg zu generierten Dateien gemacht, die
eigentlichen Konfigurationsdateien liegen in
/etc/texmf/{fmt.d,updmap.d}. Ich sehe dazu keine Alternative, die
sowohl dem lokalen Admin als auch den Paketen den Zugriff
erlaubt. (updmap --enable-map klappt nicht - die Anforderungen sind
nämlich noch etwas komplizierter als oben erklärt)
- Wenn jetzt TEXMFSYSCONFIG /etc/texmf wäre, dann würde texconfig-sys
versuchen, da hinein zu schreiben, und wir hätten plötzlich zwei
fmtutil.cnf bzw. updmap.cfg.
- Wenn TEXMFSYSCONFIG gleich VARTEXMF wäre, dann liegen jetzt die
Konfigurationsdateien nicht mehr in /etc, sondern in /var, und da
gehören sie wirklich nicht hin...
Gruß, Frank
--
Frank Küster
Inst. f. Biochemie der Univ. Zürich
Debian Developer
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