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Handbuchseiten aus manpages-de wandern ins Upstream-Projekt



Hallo,

heute ist das Paket procps_3.3.10 in Sid angekommen. Es ist noch nicht in
Jessie, vielleicht kommt es auch nicht dazu, denn es gab einen Sprung von
libprocps3 zu libprocps4. Ich weiß nicht, ob so eine API-Änderung kurz vor dem
Jessie-Freeze noch zulässig ist.

Doch was geht es uns an? Im Portfolio von man-pages-de gibt es die Dateien
free.1.po und uptime.1.po. Mit der neuesten Version liefert procps seine
Handbuchübersetzungen selbst aus [1]. Zwar ist die Build Chain noch fehlerhaft,
so dass das Debian-Paket bis auf eine einsame deutsche w.1.gz keine weiteren
Handbuchseiten enthält (obwohl der Tarball bereits alles mitliefert), doch das
wird sich hoffentlich bald ändern. Sobald also die deutschen Versionen von
free.1 und uptime.1 in procps enthalten sind, sind sie bei uns obsolet und
müssen aus dem Paket manpages-de entfernt werden.

Die treibende Kraft dahinter war übrigens ich. Meiner Meinung nach sollten
möglichst viele oder besser noch alle Upstream-Projekte ihre
Dokumentationsübersetzungen selbst verwalten und veröffentlichen. Externe
Projekte konzentrieren sich auf eine Distribution, zum Beispiel manpages-de auf
Debian, was in anderen Distributionen durch Versionsverschiebungen löchrige
Übersetzungen hervorruft, bis hin zum Unterschreiten des
80-Prozent-Schwellwertes für po4a, so dass die Manpage gar nicht erst gebaut
wird. Als Betreuer des Fedora-Pakets kann ich leider ein Lied davon singen oder
vielmehr jammern. Alles per Patch reparieren kann kein Mensch, das wäre ein
Vollzeitjob. Aber ich möchte nicht auf den Debianern herumhacken, schließlich
gibt es unter dem Dach von Fedora ein ähnlich gelagertes Projekt [2], derzeit
mangels Beteiligung noch ohne veröffentlichte Version. Das Beste ist, dass ein
Upstream-Tarball genau die übersetzte Doku enthält, die zu den gelieferten Tools
passt. Das ist das Fernziel, vielleicht erlebe ich die kritische Masse gar nicht
mehr, die das eines sehr fernen Tages zum Standard werden lässt, aber die
Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Einen der ersten Erfolge habe ich nun mit procps erzielt, vorher konnte ich
Ähnliches für dosunix, wcd und das Texinfo-Handbuch von help2man erreichen.
Rückschläge gab es auch, bei cpio, exif, cryptsetup, vorbis-tools und einigen
anderen Projekten war von Ignoranz über Argwohn bis zu Gejammer von wegen keine
Zeit alles dabei. Zu blöd, wenn man als einfacher Übersetzer ohne jegliche
Autotools-Kenntnisse auf das Wohlwollen anderer angewiesen ist... Wie ist denn
eure Meinung dazu, findet ihr den gegenwärtigen Zustand OK und bin ich damit aus
eurer Sicht auf dem Holzweg oder wäre es vielleicht doch besser zu versuchen,
die Handbuchübersetzungen (zumindest jene, die nicht aus dem Paket manpages_*
generiert werden) nach und nach in die Upstream-Projekte auszulagern,
zurückzuführen, wie auch immer? Es geht nicht mal darum, dass wir das Zepter aus
der Hand geben, denn wo eine Übersetzung verwaltet wird, ist eigentlich egal.
Korrekturlesen kann weiterhin hier stattfinden, aber die Auswirkung auf andere
Distributionen außerhalb der Debian-Welt, auf die kommt es an.

[1] http://translationproject.org/domain/procps-ng-man.html
[2] https://translate.zanata.org/zanata/project/view/man-pages-l10n

Gruß Mario


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