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Re: Deutsche Paketbeschreibungen -- Hilfe gesucht



Am Freitag, den 13.07.2007, 16:58 +0200 schrieb Jens Seidel:
> Hallo Gerfried,

 Lass es nicht wie eine persönliche Antwort aussehen, wenn es an die
Liste ging. Danke.

> Es gibt über 20 000 Paketbeschreibung. Die Übersetzung wird ziemlich
> umfangreich und entsprechend lange dauern.

 Ach? Und dann heißt es immer wieder, so eine Paketbeschreibung ist doch
in ein paar Minuten getan ...  Und auch, wenn man sich ernsthaft
dahinter setzt, dauert es nicht viel länger. Und dann rechne es mal
durch. Ich sehe hier selbst bei der Anzahl wirklich nichts, was
derart /lange/ dauern würde, dass man derart auf die Qualität pfeifen
sollte:

#v+
$> grep-dctrl -FPackage -sDescription . \
	/var/lib/apt/lists/debian.sil.at_debian_dists_lenny_main_binary-powerpc_Packages\
	|egrep -v '^ .$'|wc -l
10377
#v-


> * Ich hoffe doch, dass die Übersetzungen auch ohne jegliche Durchsicht
>   verständlich sind. Es mag ein paar Ausnahmen geben und definitiv viele,
>   viele kleine Rechtschreibfehler, aber so etwas ist vollkommen normal.

 Die Hoffnung mag gegeben sein - aber die massenhaft Rechtschreibfehler
und vor allem Grammatikfehler machen das ganze nur lachhaft, sei mir
nicht bös.

> * Personen, die kein Englisch verstehen, profitieren auch von schlechten
>   Übersetzungen. Alle anderen können LANG=C vor dem aptitude-Aufruf
>   setzen und werden keine Änderung bemerken (OK, meine schöne
>   Programmübersetzung ist dann weg).

 Ach ja. Das heißt, wir stoßen jetzt alle vor den Kopf, die auch nur im
*Ansatz* darauf hoffen, eine sinnvolle Lokalisierung präsentiert zu
bekommen.

> * Personen sind viel eher daran interessiert, etwas zu kritisieren (ich
>   meine zu korrigieren/Patches zu senden) als etwas neu zu übersetzen.
>   So erhalten wir noch mehr Zulauf.

 Ich habe die gegenteilige Erfahrung gemacht: Leute laufen lieber von
der deutschen Übersetzung weg, weil sie sehen, dass es ein _enormer_
Aufwand ist, das wieder auf ein brauchbares Niveau zu bekommen. Und dem
arbeitet diese Herangehensweise absolut verstärkt noch hinzu.

> * Wir haben jetzt die Möglichkeit, viele Übersetzer zu binden,
>   insbesondere, wenn es vorwärts geht. Wenn sich die Statistik nicht
>   ändert, hat man auch keine große Lust mitzuarbeiten.

 Ich (und einige andere auch, wie der Thread zeigt) verlieren absolut
die Lust, mitzuarbeiten, wenn nicht mal grundlegende Qualitätsansprüche
vorhanden sind. Wer nur nach einer Statistik lebt wird von ihr mal
ersetzt werden.

> * Ich bin nicht gegen eine Durchsicht, ganz im Gegenteil bin ich gerade
>   dabei, viele häufig vorkommende Fehler (Kodierung, "daß" statt "dass",
>   "massgeblich" statt "maßgeblich", ...) auszubügeln. Hier gilt ganz
>   klar: Führt dies einer konsequent durch, geht das viel schneller, als
>   wenn man dafür immer einen Korrekturdurchlauf für jedes einzelne Paket
>   startet. Die Translation-de-Dateien kann man auch von aspell prüfen
>   lassen!

 Jens, es sind hier nicht nur übliche Schlampigkeitsfehler, die du im
webwml-Tree ganz hervorragend geskriptet hast. Und es kann nicht sein,
dass das Nachbessern zum Standard wird und man sich nur noch darauf
verlassen will und deswegen nicht gleich von vornherein versucht, was
brauchbares abzuliefern.

> * Ich habe früher oft erlebt, dass ein Paket die Durchsicht nicht
>   schafft, es steckt in einer Schleife von Dutzenden von Durchläufen
>   fest, nur um irgendeine Kleinigkeit oder persönliche Vorlieben
>   durchzusetzen. Die Zeit kann produktiver genutzt werden!

 Und du glaubst, dass du genau mit diesem Ansatz sowas vermeiden kannst?
Ich würde eher dahingehend tippen, dass es durch diesen Ansatz und
Leute, die keine Lust haben, sich näher mit Sprachgefühl und
ausdiskutierten Richtlinien auseinanderzusetzen, eben verstärkt zu
solchen Fällen kommen mag. Und selbst falls nicht, ist dieser Punkt ein
extrem hypothetischer und ziemlich unnütz in deiner Aufzählung.

> * Alle fehlenden Korrekturen kann man auch später noch durchführen,
>   insbesondere wenn die groben Fehler schon irgendwie anders (Skripte,
>   ...) bereinigt wurden.

 »Später«. Wann? In 2 Jahren? Nach dem lenny-Release? Sowas sollte a.)
nicht autreten müssen, und b.) recht zeitnahe den Leuten mitgeteilt
werden (was das derzeitige System soweit ich sehe nicht ermöglicht).

 Außerdem ist mir gerade aufgefallen, dass man auch bereits
»abgeschlossene« Übersetzungen nicht mehr ansehen kann? Was ist mit den
Kommentaren passiert? Wie kann man solch eine Übersetzung wieder aufs
Brett holen im DDTSS, falls einem ein Fehler auffällt? Wenn man offenbar
nicht wirklich viel Zeit investiert, bekommt man nicht mal mit, was mit
seiner Übersetzung bzw. Vorschlägen passiert ist - ein weiterer starker
Negativpunkt ...

> * Ich will natürlich später auch eine Stabilisierung der Übersetzung und
>   bin für das Einfrieren dieser, sobald sie als gut angesehen werden.

 Das wird mit dem derzeitigen Ansatz nicht passieren, oder nimmst du dir
die Zeit, auch alle Pakete zum Abschluss nochmal durchzugehen?

> * Eine bestehende Übersetzung wird ohne Notwendigkeit in der Regel nicht
>   wieder von Übersetzern angefasst und damit nicht verschlimmert (oder
>   verbessert).

 Siehe oben, letzteres halte ich für eine starkes Manko. Ein DoS fürs
DDTSS ist recht flott gemacht, dazu braucht es nicht mal wirklich mehr
als drei IPs.

>  Wenn die Kapazitäten später verfügbar sind, kann man dies
>   immer noch mit einem offiziellen Korrekturdurchlauf angehen.

 Also lieber derzeit Masse statt Klasse - auch auf die /mass/ige Gefahr
hin, dass die Leute von der deutschen Übersetzung noch mehr weglaufen
als sie es derzeit schon tun.

 Ich kann nur herzlich den Kopf schütteln.
Rhonda

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