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Re: ASCII-Chaos nach Abmeldung



Hallo alelrseits,

On Tue, Nov 30, 2010 at 09:07:31PM +0100, Karsten Bettray wrote:
>    Hallo Skolelinux Gemeinde,
> 
>    für unsere Waldorfschule (Erftstadt) habe ich recht erfolgreich ein
>    Skolelinux 5.06 aufgesetzt, was nach der Beseitigung einiger
>    Hardwaretreiberprobleme nun gut läuft. Sowohl die 2 Linux-Workstations,
>    die 5 Linux-Thinclients, als auch die 7 Windows-Rechner mit Samba in der
>    Domäne laufen zufriedenstellend.
>    Nun habe ich leider noch ein Problem. Wenn ich auf dem Server (Tjener +
>    LTSP auf einem Rechner, kostengründe) direkt eingelogged bin und mit dem
>    KDE arbeite, ist alles in Ordnung; sobald ich mich aber abmelde, habe ich
>    nur noch ASCII-Zeichen Suppe am Bildschirm. Auch das umschalten auf ein
>    anderes tty funktioniert nicht.
>    Da der Server ja noch läuft, kann ich mich von einem anderen Client aus
>    per ssh auf dem Tjener/LTSP einloggen. Erst per "shutdown -r now", also
>    wenn ich den Rechner neu starte, habe ich wieder einen freundlich
>    gesonnenen X-Server.
>    Kennt ihr das Problem?
> 
>    Unsere Hardware-Eckdaten sind:
> 
>      • Athlon II X4, 8 GB DDR3, AMD770 Mainboard
>      • 3* GBit-LAN mit Realtek-Chip
>      • NVidia GeForce 8800 PCEe mit 512 MB

Ich bin ziemlich sicher, dass es an der NVidia-Grafikkarte liegt. Das
Umschalten zwischen VESA-Framebuffer und dem "nativen"
NVidia-Grafikmodus (xserver-xorg-video-nv oder
xserver-xorg-video-nouveau) funktioniert allgemein extrem schlecht.
Meistens erholt sich der Framebuffer- oder Textmodus nicht mehr, auch
wenn xorg eigentlich gesteuert durch den Displaymanager gdm oder kdm neu
starten soll, dann "hängt" xorg auf der Konsole, TTY-Switching geht
nicht mehr, und man kann sich nur noch per SSH von außen einloggen.

Ich hatte auch schon den Fall, dass der zitierte "Ascii-Salat" resetfest
war, auch nach mehrmaligen Reboots, und erst dann wieder verschwand,
wenn das Board komplett stromlos wurde (Netzkabel für ein paar Minuten
ziehen). Einige NVidia-Grafikkarten scheinen sich die Einstellung in
einer Art halbflüchtigem Speicher zu merken.

Es gibt ein paar Lösungsansätze:

1. Keinen Vesa-Framebuffer verwenden, auch kein Bootsplash. Bootoptionen wie vga=zahl...
   in boot/grub/menu.lst entfernen, und Bootoption video=vga16fb:off vga=normal
   hinzufügen, um auch den VGA16-Framebuffer-Modus abzuschalten. Manchmal/oft
   klappt es dann, den X-Server problemlos neu zu starten, ohne dass ein
   "Ascii-Salat" entsteht. Ob der Texmodus noch funktioniert, hängt stark von der
   verwendeten Grafikkarte ab.

2. Wenn doch Framebuffer (z.B. Bootoption vga=791), dann auch den X-Server mittels
   Driver "fbdev" in der "Device" Section in /etc/X11/xorg.conf betreiben. Dieser Modus ist zwar
   langsamer als "nv" oder "nouveau", aber die Grafikkarte muss nicht mehr zwischen zwei Modi
   umschalten.

3. Kernel und X-Server updaten und sowohl den "noveaufb" Framebuffer im
   "Textmodus" als auch den xserver-xorg-video-nouveau verwenden. Dies ist wahrscheinlich die
   performanteste Variante, bedingt aber einiges an Kenntnissen darüber, wie man
   "experimentelle" Pakete aus Debian installiert und den Kernel entsprechend mit statisch
   eincompiliertem Framebuffer baut.

4. NVidia ausbauen und andere Grafikkarte verwenden...

Grüße
-Klaus Knopper


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