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RE: skolelinux und der schulalltag



Hallo Liste,

ich habe mit grossem Interesse verfolgt, wie dieses Thema hier
diskutiert wurde.
Als Skolelinux-Betroffener fand ich die Diskusion recht ertragreich.
Für mich spiegelt sich auch die Wirklichkeit in dieser Diskussion wider.
Der immer wieder "gepflegte" Streit um den besten Schulserver, den ich
erlebt habe (seit ca. 1 1/2 Jahren) und auch noch erlebe.

Für mich war die Suche nach einem "Schulserver" auf Linuxbasis aus Sicht
des Admins einer kleinen Grundschule damals ein *Muss*, da ich nicht
mehr, teilweise täglich, zur Betreuung in die Schule wollte (trotz recht
stabil laufendem quasi Server unter Win98SE).
Zum Anderen hatte ich bereits mit einem "Eigenbau" unter SuSePPC 7.1/7.3
(Nochmals Dank an SuSe, die mir damals die PPC-Distri auf der Cebit
spendeten) das Nötigste, was so ein Server für "meine" Schule leisten
sollte, auf einer alten RS6000 aufgesetzt (Die einzige Hardware die ich
frei verfügbar hatte).
Die Einstellung der PPC-Unterstützung von SuSe, sowie die enorm
schlechte Administrierbarkeit der Standard-Distris auf die Anforderungen
zum Betrieb in der Schule hin, liessen mich weitersuchen.

Ich traf auf Arktur, ODS und GEE.
Für mich als ehrenamtlichen Admin ohne DSL, war es aber nun nicht gerade
simpel, an diese Distris zu gelangen.
Der eine nur zu beziehen mit Nachweis einer Schule, der andere zu
bezahlen, usw., ...
Für jemanden der unverbindlich sucht und probieren möchte, eine erste
Hürde.

Also, weitersuchen und Dokus der o.g. studieren. Die waren ja verfügbar
und wurden sogar in Fachzeitschriften erwähnt.
Las sich alles ganz vielversprechend und das Vertrauen in diese Lösungen
wuchs.
Aber langsam schleichend stellte sich mir die Frage: "Wenn diese
Lösungen alle auf bestimmten bekannten Distris basieren, was machen die
Macher dieser Serverlösungen denn, wenn z.B. SuSe mal wieder das Release
erhöht, oder einfach: Meine Schule nicht in IHR Konzept passt?"
Für mich wurde nach vielen Gedanken und Abwägungen klar: "Du musst
entweder *DEINE* Lösung massgeschneidert selber bauen, oder du baust an
etwas mit, auch wenn du noch so beschränkte Mittel hast."
"Das bisschen, was meine Schule *HEUTE* braucht, kann wohl jede Distri
anfänglich leisten, *MORGEN* aber wohl nicht mehr."

Also hielt ich nach einem Projekt Ausschau, das am Entstehen war, das
das *MORGEN* leisten würde und mit einer Distri gebaut wird, die von
möglichst Vielen getragen wird. Die Suche fand ihr Ende in Skolelinux,
auf Debian basierend.
Hier wurde, und ich denke wird heute um so mehr, die "allgemeine"
Anforderung an schulservertypischen Funktionen in den Vordergrund
gestellt.
Und dies ist es was ich brauche, so wie Conrad Newton es hier schon
sagte "... Das eigentliche Ziel von skolelinux ist Debian zu erweitern,
damit es alle "die grundlegensten, für den Schulalltag notwendigen
Sachen" umfasst ..."

Ich muss keinen Raum freischalten.
Ich habe nur drei Benutzer.
Keiner *meiner* Lehrer will und wird sich mit der Administration
auseinandersetzen, geschweige denn den Server installieren.
Man sagte sogar: "... das finde ich gut, dass wir es gar nicht merken,
dass hier Linux läuft, mit Windows haben wir eh schon genug zu tun, um
überhaupt damit arbeiten zu können ... "

Aber ich muss frei sein in *allen* Möglichkeiten!
Und so läuft nun seit mehreren Monaten ein Debian basierter Schulserver
friedlich und ohne Murren.
Das Einzige, was es noch zu administrieren gilt, ist Windows und die
darauf laufende Schulsoftware, aber das ändern wir irgendwann auch noch
;)

... und was ist *MORGEN*?

Wird SuSe/Novell noch Schulserver unterstützen?
Wird Arktur, GEE, usw., ... noch weitergetragen / neu entwickelt werden?
Werden o.g. anfangen Geld damit zu machen, Monopole zu bilden, ...?
Wird -- " -- " --  es sich zu sehr auf "deutsche" Verhältnisse
eingestellt haben, wenn Europa, die Welt, nach Deutschland kommt?
Wird Microsoft die deutschen / alle Schulserver herausfordern?
Wird Debian die "grundlegendsten, für den Schulalltag notwendigen
Sachen" integriert haben?
Wird ...?

All diese Fragen möge jeder für sich beantworten, oder auch nicht ;),
ich für meinen Teil habe sie bereits beantwortet.

Mit freundlichen Gruessen und Entschuldigung für den langen Text,
aber es war mir ein Bedürfnis.

Juergen Leibner
-- 
Jürgen Leibner	juergen.leibner@t-online.de
Tel 0521-8949019
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