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German translation of the Debian manifesto



Dear all,

when we were translating my book to German, my lector Franz Mayer
translated the Debian manifesto, which had not been translated then.
We thought you might want to add it to Debian's webpages and thus he
released it to the public domain. Please find the file attached.

Cheers,

-- 
Please do not send copies of list mail to me; I read the list!
 
 .''`.     martin f. krafft <madduck@debian.org>
: :'  :    proud Debian developer and author: http://debiansystem.info
`. `'`
  `-  Debian - when you have better things to do than fixing a system
 
"it isn't pollution that's harming the environment.
 it's the impurities in our air and water that are doing it." 
                                                          - dan quayle
% vim:encoding=latin1

\appendixchapter{Das Debian-Linux-Manifest} \alabel{manifesto}

\hfill \emph{Verfasst von Ian A. Murdock, �beitet am 6. Januar 1994.} 

\bigskip

\subsubsection{Was ist Debian Linux?}

Debian Linux ist ein ganz neuer Typ von Linux-Distribution. Debian wurde nicht
wie andere Linux-Distributionen in der Vergangenheit von einer einzelnen
Person oder einer einzelnen Gruppe, sondern offen im Geiste von Linux und GNU
entwickelt. Der Hauptzweck des Debian-Projekts besteht darin, letztendlich
eine Distribution zu erstellen, die dem Namen Linux gerecht wird. Debian wird
sorgf�ig und gewissenhaft zusammengestellt und wird mit �licher Sorgfalt
gepflegt und unterst�erden.

Es ist auch ein Versuch, eine nicht-kommerzielle Distribution zu schaffen, die
erfolgreich gegen den kommerziellen Markt antreten kann. Sie wird letztendlich
�ie Free Software Foundation auf CD-ROM weitergegeben, und die Debian
Linux Association wird die Distribution auf Diskette und Magnetband mit
gedruckten Handb�, technischem Support und anderen, f� Endbenutzer
wichtigen Dingen anbieten. All das wird zu etwas mehr als dem
Selbstkostenpreis angeboten werden, und der �erschuss wird verwendet werden,
um die freie Software f�e Benutzer weiterzuentwickeln. Eine solche
Distribution ist f� Erfolg des Linux-Betriebssystems im kommerziellen
Markt unverzichtbar, und sie muss von Organisationen durchgef�erden, die
dazu in der Lage sind, freie Software erfolgreich zu f�rn und
durchzusetzen, ohne dem Druck von Gewinnen oder Einnahmen zu unterliegen.
%FM freie Software immer klein, wie im ganzen Buch

\subsubsection{Warum wird Debian erstellt?}

Distributionen sind f� Zukunft von Linux wichtig. Sie beseitigen den
Umstand, dass der Benutzer viele wichtige Werkzeuge ausfindig
machen, herunterladen, kompilieren, installieren und integrieren muss,
um ein funktionsf�ges Linux-System zusammenzustellen. Stattdessen
wird die Last der Systemerstellung dem Distributionsersteller
�agen, der seine Arbeit mit Tausenden anderen Benutzern teilen
kann. Fast alle Linux-Benutzer erhalten eine erste Kostprobe des
Systems �ine Distribution, und die meisten Benutzer werden der
Bequemlichkeit halber weiterhin eine Distribution verwenden, auch wenn sie
bereits mit dem Betriebssystem vertraut sind. Aus diesem Grund spielen
Distributionen eine bedeutende Rolle.

Obwohl sie offensichtlich wichtig sind, schenken Entwickler den Distributionen
wenig Aufmerksamkeit. Daf�t es einen einfachen Grund: ihre Erstellung ist
weder einfach noch ruhmvoll, und sie erfordert vom Ersteller permanent gro�
Anstrengungen, um die Distribution fehlerfrei und aktuell zu halten. Es ist
eine Sache, ein System von Grund auf neu zu erstellen; es ist aber eine ganz
andere Sache, zu gew�leisten, dass das System f�ere einfach zu
installieren ist, f�le verschiedene Hardwarekonfigurationen installierbar
und einsetzbar ist, Software enth�, die andere f�zlich halten, und
dass es aktualisiert wird, wenn die Komponenten selbst verbessert wurden.

Viele Distributionen begannen als recht gute Systeme, aber mit der Zeit wurde
die Pflege der Distribution zu einer untergeordneten Angelegenheit. Ein
typisches Beispiel ist das Softlanding Linux System (besser gekannt als SLS).
Es ist m�cherweise die fehlerhafteste und am schlechtesten gewartete
Linux-Distribution, die es gibt, aber leider ist sie vielleicht auch die
bekannteste. Sie ist ohne Frage die Distribution, die am meisten
Aufmerksamkeit von vielen kommerziellen Linux-"`Distributoren"' erh�, die
aus der zunehmenden Beliebtheit des Betriebssystems Kapital schlagen m�en.

Das ist wirklich eine schlechte Kombination, denn die meisten Leute, die Linux
von diesen "`Distributoren"' beziehen, erhalten eine fehlerhafte und schlecht
gewartete Linux-Distribution. Als w� das nicht schon schlimm genug, haben
diese "`Distributoren"' auch noch die Neigung, auf irref�e Weise f�ht funktionierende oder �erst instabile "`Leistungsmerkmale"' ihrer
Produkte zu werben. Das ist im Zusammenhang damit zu sehen, dass die K�er
nat� erwarten, dass das Produkt h�, was die Werbung verspricht, und
dass viele glauben, es w� ein kommerzielles Betriebssystem (es gibt auch
eine Tendenz, nicht zu erw�en, dass Linux frei ist, und auch nicht, dass es
unter der GNU General Public License weitergegeben wird). Und um das Ganze auf
die Spitze zu treiben: Diese "`Distributoren"' erzielen genug Gewinn, um
gr�e Werbefl�en in noch mehr Zeitschriften kaufen zu k�n; es ist das
klassische Beispiel daf�ss schlechtes Verhalten von denen, die es nicht
besser wissen, noch belohnt wird. Es muss eindeutig etwas unternommen werden,
um hier Abhilfe zu schaffen.

\subsubsection{Wie wird Debian diese Probleme zu beenden versuchen?}

Der Debian-Entwicklungsprozess ist offen, um zu gew�leisten, dass das System
die h�te Qualit�hat und dass es die Bed�se der Benutzergemeinschaft
wiedergibt. Debian bezieht andere mit weitergehenden F�gkeiten und
Hintergr�mit ein und kann so auf modulare Art entwickelt werden. Seine
Komponenten sind von hoher Qualit� weil diejenigen, die in einem bestimmten
Bereich Erfahrung haben, die Gelegenheit erhalten, die einzelnen
Debian-Komponenten f�sen Bereich zu erstellen und zu pflegen. Durch das
Einbeziehen anderer wird auch gew�leistet, dass wertvolle
Verbesserungsvorschl� w�end der Entwicklung in die Distribution
aufgenommen werden k�n. Auf diese Weise entsteht eine Distribution, die auf
die Bed�se und W� der Benutzer eingeht, und nicht auf die des
Erstellers. Es ist f�en Einzelnen oder eine kleine Gruppe sehr schwierig,
diese Bed�se und W� zu antizipieren, wenn sie keine Anregungen von
Dritten bekommen.

Debian Linux wird auch auf physikalischen Medien von der Free Software
Foundation und der Debian Linux Association weitergegeben werden. So wird
Debian auch f�utzer verf� die keinen Internet- oder FTP-Zugang
haben, und au�rdem werden Produkte und Dienstleistungen, wie zum Beispiel
gedruckte Handb�und technische Unterst�, f�e Systembenutzer
erh�lich. Somit kann Debian von viel mehr Einzelpersonen oder Organisationen
verwendet werden, als es sonst m�ch w�. Der Fokus wird sich darauf
richten, ein erstklassiges Produkt anzubieten, nicht Gewinne oder Einnahmen zu
erzielen, und die Gewinnspanne aus den angebotenen Produkten und
Dienstleistungen kann verwendet werden, um die Software selbst f�e
Benutzer zu verbessern, egal, ob sie daf�ahlt haben oder nicht.

Die Free Software Foundation spielt eine �erst wichtige Rolle in Debians
Zukunft. Durch die einfache Tatsache, dass sie es weitergibt, wird der Welt
vermittelt, dass Linux kein kommerzielles Produkt ist und es niemals sein
soll, was aber nicht bedeutet, dass Linux nie den Wettstreit mit kommerziellen
Produkten aufnehmen kann. Diejenigen, die anderer Meinung sind, fordere ich
auf, an den Erfolg von GNU Emacs und GCC zu denken, die keine kommerzielle
Software sind, aber trotzdem ziemlichen Einfluss auf den kommerziellen Markt
gehabt haben.

Es ist Zeit, sich auf Linux' Zukunft zu konzentrieren und nicht auf
das destruktive Ziel, sich selbst auf Kosten der ganzen
Linux-Gemeinschaft und ihrer Zukunft zu bereichern. Die Entwicklung und
Distribution von Debian muss nicht die Antwort auf die Probleme darstellen,
die ich im Manifest zusammengefasst habe, aber ich hoffe, dass es
zumindest auf diese Probleme aufmerksam macht und damit eine L�g erm�cht.

\clearemptydoublepage

%%% Local Variables:
%%% mode: latex
%%% TeX-master: "../debian-de"
%%% End:

Attachment: signature.asc
Description: Digital signature (GPG/PGP)


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