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Re: OT: Linux auf jeden Desktop?



On Wed, 19 Jun 2002 13:04:35 +0200
christianf <holyfly@holyfly.de> wrote:

> Hi,

Moin christianf,...

> Ich persöhnlich finde es nicht unbedingt ein wünschenswertes Ziel,
> das sich Linux so entwickelt das ich es auf fast jeden desktop 
> erblicke.

Aus dem Alltagsumfeld heraus (Administration von Netzwerken in
mittelgroßen Unternehmen und in der öffentlichen Verwaltung) hätte
ich nix dagegen einzuwenden, dort GNU/Linux - Systeme auf den
Desktop-Maschinen zu sehen, schlicht und ergreifend deswegen, weil
das die Administration der Kisten erheblich vereinfachen würde.

> Dementsprechend muessten die Distributionen konsequenterweise
> auf Tools wie Suse`s Yast2 setzen und diese noch erweitern.

Was auch passiert. Womit sich wohl leider zeigt, daß an nur allzu
vielen Stellen man lieber schlechte Konzepte aus der Windows-Welt
importiert, als die Vorteile zu betonen, die GNU/Linux oder
Unix-Systeme allgemein im mancher Hinsicht da haben. Momentan bin
ich notgedrungen auf einer Kundenmaschine am Herumspielen mit SuSE
(7.3) - der Installer sieht wunderschön aus und ist selbst durch den
Kunden, der von GNU/Linux überhaupt keine Ahnung hat, zu bedienen.
Darüber hinaus hab' ich dort den yast2 als bisweilen ungemein
klobig, langsam und unhandlich erlebt, der auf dieser betreffenden
Maschine darüber hinaus so instabil lief, daß bisweilen negativste
Erinnerungen an Windows-NT-Zeiten wach wurden, als auch gelegentlich
Installer einfach so, ohne nachvollziehbaren Grund oder auswertbare
Fehlermeldung, abgelebt sind. Dabei wird eben gerade bei den
Installations- und Wartungsapplikationen etwa von SuSE und Mandrake
ein Konzept aus der Windows-Welt übernommen, welches mir persönlich
__höchst__ zweifelhaft erscheint: Der Nutzer des Systems ist
gleichzeitig der Administrator desselben, entsprechend muß der
Installer möglichst so sein, daß er ohne weitere Kenntnisse zu
Erfolgen führt. Um ein möglicherweise etwas an den Haaren
herbeigezogenes Beispiel ins Rennen zu werfen: Kaum jemand, so er
nicht gerade in einer entsprechenden Werkstatt arbeitet, würde
sich's wohl zutrauen, die Zündanlage seines Pkw's selbst
einzustellen, und gerüchteweise ist ein zunehmender Anteil der
Bevölkerung mit der Programmierung von Gerätschaften wie
Video-Recordern überfordert. Warum also muß ein Betriebssystem so
gestaltet sein, daß es absolut _jeder_ installieren kann?? Warum
nicht hier zu vernünftigen GNU/Linux - Vorinstallationen greifen
oder einen Teil der Kohle, die man beim Kauf des Betriebssystemes
gespart hat, dem örtlichen Experten für die Installation zukommen
lassen? Aber vielleicht ist diese Ansicht ja zu radikal.

> Irgendwie habe ich das gefühl: 
> Sobald etwas In ist, gehen Communitys an Stoerern kaputt.

Der Terminus "Community" gefällt mir hier, ehrlich gesagt, nicht so
richtig, weil das für mich auch so einen arg trendigen Beigeschmack
hat und zudem ein absolut überflüssiger Anglizismus ist. Darüber
hinaus... naja, zwangsläufig wird mit einem Mehr an Nutzern in
irgendeinem Kommunikationsmedium wohl auch die Anzahl jener größer,
die prinzipiell eigentlich bar der Fähigkeit annehmbarer
Kommunikation sind. Bleibt wohl nur die Frage, wie der Rest der
Nutzerschaft mit solchen Leuten umgeht (so es denn wirklich viele
sind), ob ihre (unqualifizierten? dummen? aggressiven?) Beiträge
ignoriert werden oder sich _jedesmal_ zum Flamewar aufschaukeln, an
dessen Ende kaum noch jemand weiß, wie er losgegangen ist...

Cheers,
Kris


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