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Re: Portierung vom Lernstick.ch auf Pi 400. Bitte um Hinweise.



Hi Mirulan,

On 30.05.21 10:43, Mirulan wrote:
> Ich habe bis jetzt, wenn ich compiliert habe nur für die x86 bzw. amd64
> Plattform kompiliert. Möchte jetzt aber eine größere Software (lernstick.ch)
> auf den Raspi 4 bringen.

Prinzipiell ist das auf dem Raspi nicht viel anders, Du kannst auf dem genauso Pi kompilieren
wie auf anderen Plattformen auch. Allerdings geht das nicht immer direkt, hat die Software
spezifische Anpassungen/Optimierung/Abhängigkeiten für x86/amd64 muss man ggf. anpassen
(portieren), das ist alles andere als trivial.

> Die Sourcen habe ich, soweit ich bis jetzt weiß. Wahrscheinlich brauche ich
> aber noch andere, aber das wird sich zeigen.
> 
> Soweit ich das verstanden habe brauche ich den gcc als crosscompiler und was
> noch? Sorry bin in diesem Bereich sehr unbeleckt!
> 
> Schon mal Danke im voraus.

Eine Crosscompiling-Umgebung brauchst Du ziemlich sicher nicht.

Soweit ich es überflogen habe, ist lernstick.ch im wesentlichen ein x86-Livesystem. Als Basis
könntest Du da also die installierten Pakete abgleichen und schauen, ob die in einer Debian-
basierten Raspi-Distro nicht sowieso schon vorhanden sind. Auf der Basis würde ich erst einmal
anfangen (damit sparst Du Dir bootstrapping, alle Pi-spezifischen Dinge wie Bootloader, Kernel, ...).
Die zusätzliche Software müsstest Du dann abklopfen, ob sie auf dem Pi ohne weiteres zu bauen ist.
Aber: Bestandteil von lernstick.ch ist auch Wine, das genutzt wird um Windows-Software laufen zu
lassen. Die kannst Du nicht neu bauen (im wesentlichen hast Du das Problem x86-Code auf dem Pi
laufen zu lassen), dazu brauchst Du zusätzlich einen entsprechenden Emulator (die Suchmaschine
meiner Wahl liefert da qemu als Ansatz). Das macht es nicht gerade robuster und performanter.

Willst Du das richtig machen, baust Du quasi eine angepasste Distro für den Pi. Das robust und
nutzbar zu machen ist viel Arbeit (und geht ohne Team eher nicht).

Das wäre meine grobe Vorgehensweise.

Zusätzlich meine 2cents: Ob es besser funktioniert als ein Livesystem für eventuell vorhandene x86-Hardware
(der Pi 400 ist nicht günstig, mindestens einen Monitor muss man da auch haben), wage ich zu bezweifeln.
Schon so ein Livesystem ist ein sehr technischer Ansatz, der vermutlich im nicht technischen Bereich
hohe Einstiegshürden mit sich bringt. Aber es ist an jedem die Welt in dieser Beziehung besser zu
machen. ;-)

hth,
Thomas


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