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Re: LVM



Moin zum "Männertag",


Am 10.05.2018 um 17:46 schrieb Klaus Becker:
> Moin,
>
> LVM ist für mich Neuland, daher meine Fragen, auch wenn ich z. B. 
> https://wiki.debian.org/LVM zum Thema gefunden habe.

sonderlich kompliziert ist LVM nicht, wenn man das Prinzip verstanden
hat. Ich verwende es seit einigen Jahren - okay, viele spezielle
Funktionen hab ich auch noch nicht durchdrungen.

> Auf einem Rechner habe ich 3 Fps mit 1x 1,5 TB (sda) und 2x 1TB (sdb und sdc) 
> Speicherkapazität.
>
> Auf sda1 (100 GB) ist Windoof 10 installiert.
>
> Desweiteren möchte ich auf sda installieren:
>
> - Debian unstable
>
> - Debian stable
>
> - eine Partition für /opt
>
> - Primtux für meine Tochter
>
> - Swap
>
> Für jede Partition sehe ich 30 GB vor, für Swap 4 TB, das sind als mit sda1 
> 224 GB.
>
> Der Rest, also gut 3 TB, ist für /home vorgesehen.

Es läuft also auf ein Multi-Boot-System hinaus.
Da ich persönlich kein Windows mehr benötige (und mir der allmähliche
Umstieg von Windows 7 auf 10 auf Arbeit schon ätzend genug ist), habe
ich seit Jahren kein Multi-Boot mehr verwendet. Ich verfolge aber
aufmerksam die Mailingliste und was ich da gelesen habe, hört sich nach
potenziellen Problemen an.

Einige Leute empfehlen, für Windows eine separate Festplatte zu
verwenden und per Änderung der Boot-Platte im BIOS/UEFI entweder Windows
oder Linux zu booten. Erst vor Kurzem las ich wieder von einem Problem
mit GRUB und Windows...
Die Wahrscheinlichkeit, sich GRUB durch ein Windows-Update zu zerlegen,
scheint deutlich größer Null zu sein, daher könnten separate Bootmanager
für Windows und die Linux-Distributionen sinnvoll sein.

Bei Verwendung von LVM sollte man weiter beachten, das eventuell MS
Windows keine LVM-Volumen unterstützt (ich weiß es nicht, wie es aktuell
damit aussieht) und man damit nicht auf gemeinsame Daten zugreifen
könnte. Ob man das will, ist eine andere Frage ;-)

> Wenn ich richtig verstanden habe, brauche ich eine /boot Partition. Die muss 
> doch nicht unbedingt auf sda1 liegen zumal ich eine gpt-Partitionstabelle 
> verwenden möchte?

/boot brauchst Du für den Kernel und GRUB, soweit ich weiß. GPT ist der
Nachfolger des MBR, also lediglich eine andere Art der Verwaltung der
Partitionen.

> Zusammenfassung: 
>
> Ich habe also vor, obige 5 Partitionen mit gpt anzulegen, zusätzlich eine 
> /boot-Partition für gpt und dann den Rest auf den 3 Fps mit LVM verwalten.

Prinzipiell kannst Du auch Swap etc. ins LVM legen. Auf meinem Desktop
sieht das so aus:
NAME                 MAJ:MIN RM  SIZE RO TYPE MOUNTPOINT
sda                    8:0    0 55,9G  0 disk
├─sda1                 8:1    0  237M  0 part /boot
└─sda2                 8:2    0 50,3G  0 part
  ├─enterprise1-root 254:0    0   14G  0 lvm  /
  ├─enterprise1-swap 254:1    0  1,9G  0 lvm  [SWAP]
  ├─enterprise1-temp 254:2    0  9,3G  0 lvm  /tmp
  ├─enterprise1-var  254:3    0  9,3G  0 lvm  /var
  └─enterprise1-home 254:4    0   14G  0 lvm  /home

Der größte Teil der Benutzerdaten liegt bei mir aber auf meinem Server
und wird per NFS eingebunden, daher reicht auch die relativ kleine SSD.

Ob es Probleme bei der Verwendung verschiedener Debian-Versionen geben
könnte, kann ich Dir nicht sagen, das hab ich bisher nicht ausprobiert.

> Dabei bleiben für /home auf sda ca 1,2 TB, auf sdb und sdc je 1 TB mit einer 
> einzigen Partition. Insgesamt also 3 Partitionen, die ich mit LVM 
> zusammenlegen will.

Ein Verknüpfen ist machbar, das habe ich auf meinem Server auch mal
gemacht (bis ich eine größere Platte eingebaut habe).

> Ist das so richtig und optimal?
>
> Vielleicht sollte ich auf sdb und sdc auch je eine /boot-Partition anlgen, um 
> darauf booten zu können falls ich mal nicht auf sda booten kann? Oder macht 
> das die Sache unnötig kompliziert?
>
> Gruss
>
> Klaus

Mir stellt sich die Frage, wie sich das mit mehreren Kernel und
verschiedenen OS verhält, da habe ich keine Erfahrungen.
Bezüglich Aufteilung des Speicherplatzes rate ich, nicht den kompletten
Speicherplatz der Festplatten zuzuteilen, sondern eine Reserve übrig zu
lassen. Manchmal kann das hilfreich sein :-)

-- 


Mit freundlichem Gruß
Jan Kappler


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