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Re: Kernel läd mehr als 200 Module!



Helge Reimer <hrnews@onlinehome.de> wrote:
> Am Sonntag, 18. Februar 2018, 18:31:02 CET schrieb Michelle Konzack:

>> Wie kann man es beim 4.9er Kernel gestallten, das er  nur  das  absolute
>> minimum an Modulen läd?

> das hättest du schon bei der Installation auswählen können.
> Schau mal in '/etc/initramfs-tools/conf.d/driver-policy'
> Dort steht bei dir bestimmt 'MODULES=most'. Das änderst du dann in 
> 'MODULES=dep'
> Dann noch ein #update-initramfs -u -k all
> Nach einem Reboot sollten nur noch die benötigten Module geladen sein.

Ein Ratschlag ist nicht zielführend und ggfls. sogar schädlich.

Die Einstellung ändert absolut *gar nichts* an der Menge der Module, die
nach einem Boot geladen werden.

Diese Einstellung ändert nur, welche Module in der initramfs vorhanden
sind und wie universell die initramfs damit auf unterschiedliche
Hardware passt. Aber nur weil ein Modul in der initramfs vorliegt
bedeutet dies *nicht*, dass dieses auch immer geladen wird.

Die Einstellung "MODULES=dep" bewirkt lediglich, dass die initramfs nur
noch auf das System passt, auf dem sie gebaut wurde. Ändert sich die
Hardware, weil man z.B. auf ein anderes Mainboard umzieht, kann/wird es
passieren, dass das System nicht mehr bootet, weil benötigte Module
nicht mehr in der initramfs vorliegen.

Sobald pivot-root von der initramfs durchgeführt wurde und das
endgültige /-Verzeichnis an / gemountet wurde, werden von udev eh alle
für die Hardware benötigten Module geladen.

Will man bestimmte Module nicht automatisch laden lassen, so muss man
diese via Eintrag in einer Datei in /etc/modprobe.d/ blacklisten.

"MODULES=dep" braucht man eigentlich nur auf Systemen, bei denen der
Platz in /boot begrenzt ist oder die über sehr sehr wenig RAM verfügen,
um eine große initramfs komplett laden zu können.

S°

-- 
Sigmentation fault. Core dumped.


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