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Re: Pakete und Debian Policies



     Hallo Jochen, hallo zusammen!

Am Wed, 22 Mar 2017 11:38:49 +0100
schrieb Jochen Spieker <ml@well-adjusted.de>:

> > Will Debian ein Betriebssystem sein, das sich – leicht überspitzt –
> > ausschließlich an drei Gruppen wendet: Serveradministratoren mit allem,
> > was dazu gehört, Streaming- und Unterhaltungskonsumenten, Hobby-ITler
> > (abgesehen von der sehr kleinen Gruppe derer, die sich ihre Programme
> > selber schreiben (wozu ich mich auch zähle))?  
> 
> Ich halte es für verfehlt, über "den Willen" eines Projekts wie Debian
> zu sprechen. Es gibt das gemeinsame Ziel, "the universal operating
> system" zu bauen. Da gehören natürlich alle Minderheiten dazu. Das ist
> aber nicht mehr als ein hehres Ziel.

Ist bei Debian wirklich alles so in Stein gehauen, verändert sich nie
mehr etwas, gibt es nie mehr auch nur informelle Grundsatzdiskussionen?

> Das einzige, was dazu führt, dass Lilypond aus stable rausfliegt, ist
> dass *niemand* rechtzeitig genug dafür getan hat, dass es drinbleibt.
> Dazu ist kein aktiver Wille einer amorphen Entität wie Debian notwendig.
> 
> Der Bug dazu ist in Debian übrigens fast drei Jahre alt:
> https://bugs.debian.org/cgi-bin/bugreport.cgi?bug=746005
> 
> Vor zwei Jahren wurde lilypond erstmals aus testing enfernt:
> https://bugs.debian.org/cgi-bin/bugreport.cgi?bug=746005#77
> 
> Ein Jahr später nochmal:
> https://bugs.debian.org/cgi-bin/bugreport.cgi?bug=746005#128
> 
> Mir liest sich das als: shit happens. Das hat so keiner gewollt und
> ist offenbar auch eine Folge davon, dass die benötigte Bibliothek in
> der neuen Version nicht so toll funktioniert, wie sie sollte. Und wenn
> Upstream dünn besetzt ist, oder nicht ausreichend Interesse zeigt,
> kann das auch nicht immer ein Debianer auffangen.

Da sind einige Gründe oder auch eine Kombination derer denkbar
– really: shit happens   (Lilypond ist leider kein „einfaches“ in „C“
geschriebenes Programm)

Wenn ich mal LFS ausnehme, ist Debian das Linuxsystem (‚das‘
großgeschrieben) für mich. Es geht jetzt nicht mehr um Lilypond. Wie –
falls möglich – kann jemand langfristig mit Debian arbeiten, wenn
immer wieder mal zentrale Applikationen jenseits des mainstreams
rausfliegen? Sollten, nur als ein Beispiel, potentielle Paketbetreuer
ein letter of intent abliefern, in dem drinsteht, langfristig zu dem
Paket zu stehen und im Bedarfsfall rechtzeitig Nachfolger zu suchen?
(… und jeden technischen (und sonstigen) Aspekt des Projektes zu
beherrschen?)

Nur keine Denk- und Kritikverbote! „Int Jejenteil.“ um Tucholsky zu
zitieren.

     Grüße, Gerhard



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