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Re: Cross-grading 32 -> 64 Bit



Moin,

Am 02.01.2016 um 19:42 schrieb Marco Maske:
> Jan Kappler schrieb:
>
>> Welchen Sinn soll das haben? Kennst Du den Grund für diese Entwicklung?
>> Bisher hatte ich keinen Grund, /usr woanders als auf eine Partition auf
>> der Platte mit dem Wurzelsystem zu legen, doch es wäre sicher schade,
>> solche Flexibilität aufzugeben, sofern es keinen wirklich einleuchtenden
>> Grund (Aspekte der Sicherheit oder so) gibt.
> Grund ist der allseits geliebte systemd ;-)
>
> Ich zitiere einfach mal, was mir Dirk L. vor langer Zeit hierzu schrieb:
>
> "Seit dem Einzug von systemd in Debian u.a Distries, wird es nicht mehr 
> empfohlen /usr auf eine seperate Partition zu verlagern, sondern es 
> unter / zu lassen. Der Grund ist wohl der, dass heutzutage viele 
> Programme, wie CUPS, Pulseaudio, NetworkManager und andere, v.a. von 
> bestimmten udev-Regeln abhängende Dienste bereits beim sog. EarlyBoot 
> bereitgestellt werden. will heißen, beim Mounten des initramfs und wenn 
> der init Prozess startet. Und da viele dieser Programme ihre libs und 
> Binaries eben unter /usr/lib bzw. /usr/bin liegen haben, kann das event. 
> zu Problemen führen, wenn /usr, als seperate Partition, erst später 
> eingehängt wird und verfügbar ist."
>
> Siehe auch hier:
>
> http://freedesktop.org/wiki/Software/systemd/separate-usr-is-broken/
>
>
> Ciao Marco!

also ist mal wieder systemd die Ursache, toll. Warum eigentlich? Ich
meine, der einzige Grund, um systemd zu benutzen, scheint mir der
beschleunigte Start zu sein, vom Sinn des veränderten Logging abgesehen
(über den man streiten kann). Eigentlich spielt das höchstens für
Desktop oder mobile Geräte eine Rolle, weil ein Server nicht so oft neu
gestartet wird.

1. Desktop-Systeme: Beschleunigter Start ist nicht schlecht, doch
wirklich so dringend nötig, um solch gravierende Änderungen in Kauf zu
nehmen? Es gibt ja bereits andere init-Systeme, die sich daran
versuchen. Bedingt durch die zunehmende Verbreitung von SSD dürfte die
Bootzeit sowieso deutlich sinken. Darüber hinaus legen viele Leute ihre
Rechner nur noch schlafen (ohne die ökologischen Aspekte dieser Technik
jetzt mal betrachten zu wollen).

2. Mobile Systeme: Mir wäre neu, das es Smart Phones oder Tablets mit
Debian mit mehr als homöopathischer Verbreitung gäbe, obwohl ich mich
darüber sehr freuen würde. Meines Wissens verwendet Android kein
systemd, vermutlich auch keins der anderen Mobil-OS (allerdings vermute
ich das nur, ehrlich gesagt).

Wozu also dieser Aufwand mit solchen Nebenwirkungen?
Ich weiß, das viele Leute sagen, der Drops systemd ist gelutscht, das
fände ich aber sehr bedauerlich. Ein Grund für die Benutzung von
Linux-basierten OS ist für mich die Flexibilität. Mich interessiert
einfach, welche Vorteile systemd und die mit ihm zwingend verbundenen
Veränderungen aus der Sicht der etwas professionelleren User hier auf
der Liste hat. Vielleicht erkenne ich weitere Vorteile einfach nicht?

-- 


Mit freundlichem Gruß
Jan Kappler


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