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Re: Hilfe wie komme ich wieder an mein LVM



On Thu, 22 Oct 2015 09:23:33 +0200, "Dani Dagio"
<dagdan69@googlemail.com> wrote:
>> From: "Marc Haber"
>> On Thu, 22 Oct 2015 07:53:59 +0200, "Dani Dagio"
>> <dagdan69@googlemail.com> wrote:
>>>anscheinend hab ich das mit dem LVM doch noch nicht ganz verstanden.
>>>
>>>Ich habe ein Raid mit mdadm erstellt (/dev/md0). Dieses habe ich mit
>>>crypt verschlüsselt (/dev/mapper/raid1) und anschließend darauf eine
>>>Partition für LVM angelegt.
>>>
>>>Wenn ich mit fdisk -l /dev/mapper/raid1 mit den Inhalt anzeigen lasse,
>>>sehe ich auch das /dev/mapper/raid1p1, aber es erscheint nicht in
>>>/dev/mapper und vgscan findet leider auch nichts mehr.
>>>
>>>Kann mir jemand erklären, wo mein Denkfehler liegt.
>>
>> Es ist grundsätzlich keine gute Idee, ein Raid-Device nochmal zu
>> partitionieren. Damit kommen etliche Tools nicht klar.
>
>ich hatte das von einem LVM Howto übernommen, indem die Rede war von 
>/dev/hdb5 usw., d.h. von den Partitionen.

Platten kann und soll man partitionieren, Raid-Devices nicht.

Grundsätzlich ist es hilfreich, die Dinge verstehen zu wollen anstelle
der low-hanging fruit "ich bau mal dieses HOWTO nach ohne es zu
verstehen" zu folgen. Das geht in den allermeisten Fällen schief, weil
die HOWTOs auch oft von Leuten geschrieben wurden, die es nicht
verstanden haben was sie da getan haben.

>> Die Aufgabe kann man auf viele verschiedene Arten angehen. Meine
>> Methode entspricht auch nicht ganz dem Standard und wird von Debian
>> aus der Tüte auch nicht direkt unterstützt. Deswegen ziehe ich mich
>> jetzt zurück und überlasse das Feld den Leuten, die sich mit dem
>> Debian-Weg besser auskennen.
>
>Kannst Du mir trotzdem kurz den "nicht" Debian Tipp geben, vielleicht 
>hab ich nur nach den falschen Begriffen gegoogled.

Der Debian-Weg ist glaube ich:

- Beide Platten identisch partitionieren: eine 1M Partition
  "bios_grub" vornedran, /boot einzeln, Rest in einer einzigen großen 
  Partition.
- Ob man über /boot auch ein RAID-Device nimmt, kann man halten wie
  man will. Ich hab auf meiner Handvoll Maschinen mit soft-RAID früher
  das eine, heute das andere gemacht, das tut beides schmerzfrei. Man
  muss halt darauf achten, die beiden Partitionen synchron zu halten
  und wenn einem die erste Platte wegfliegt ist der Boot sowieso
  Handarbeit und ein Fall fürs Rescuesystem.
- RAID-device über die beiden datenpartitonen bauen
- Crypto über das RAID-Device bauen
- pvcreate cryptodevice
- vgcreate
- lvcreate

"Glaube ich" heißt hier, hab ich seit Jahren nicht mehr probiert, kann
also völliger Unsinn sein.

Mein Weg wäre (ich habe derzeit nur entweder RAID oder Crypto):

- Beide Platten identisch partitionieren: eine 1M Partition
  "bios_grub" vornedran, /boot einzeln, Rest in einer einzigen großen 
  Partition.
- RAID-device über die beiden datenpartitonen bauen
- pvcreate raid-device
- vgcreate
- lvcreate
- crypto über jede LV einzeln bauen

Das hat den Nachteil, dass man jede LV einzeln aufschließen muss. Das
ist leider seit systemd signifikant schwerer geworden, da die
Konstruktion keyscript= in /etc/crypttab, die immer nur ein
Debianismus war, von systemd nicht mehr unterstützt wird (und das zu
Recht, weil es ein Debianismus war).

Und es hat den Vorteil, dass man jede LV einzeln aufschließen _kann_,
was einem ermöglicht, LVs mit wirklich sensiblen Daten nur bei Bedarf
aufzuschließen.

Grüße
Marc
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