[Date Prev][Date Next] [Thread Prev][Thread Next] [Date Index] [Thread Index]

Re: kompletten MS Server in virtuelle Umgebung verfrachten



Hallo zusammen, sehr interessante Diskussion hier...

Zur Zeit haben wir fast die gleiche Problematik bei einem Kunden, bei dem wir neben dem Hypervisor XEN unter Debian Squeeze für die Anwendungsbereiche W2K3 Terminalserver und Asterisk PBX auch noch einen physikalischen SBS 2003 betreiben.
Auf dem physikalischen SBS wird eine AVM B1 unter GFI-Faxmaker eingesetzt.
Die physikalische ISDN Karte hindert uns im Moment auch daran, den SBS dauerhaft auf den XEN Server zu verschieben, oder ihn auch nur als Fallback für einen Hardwareausfall zu nutzen, da die Faxfunktion dann auf der Strecke bleibt.

Nach umfangreichen Recherchen zum Thema PCI-Passthrough und speziellen, selbstkompilierten Kerneln, die ein einfaches Systemupdate mittels der Distributionsroutinen wie apt nahezu unmöglich machen, haben wir uns mal nach entsprechenden Media Gateways umgeschaut.

Im PBX Bereich setzen wir ja schon seit einigen Jahren ISDN Gateways von Patton (Smartnode Serie) ein. Leider haben diese ansonsten sehr gut ausgestatteten Gateways keine Remotecapifunktion, sind also für Anwendungen wie Tobit, Faxmaker etc. nicht zu gebrauchen.
Bei meinen Recherchen stieß ich aber auf die Gateways aus der bintec Serie (RT1202) von Teldat.
http://www.teldat.de/produkte_detail_de,,887.html
Diese sind von Tobit und GFI zertifiziert, sollten also problemlos funktionieren.

Ähnliches gibt es auch von LANCOM, wird aber nach den mir vorliegenden Informationen 
nicht mehr weiterentwickelt.
Wir "warten" auch schon seit über einem Jahr auf eine Treiberunterstützung für den SBS 2011 im Zusammenspiel mit einem Lancon 1721 + VPN.
:-(

Für die benötigten seriellen Schnittstellen gibt es doch inzwischen auch entsprechende serielle IP Konverter, mit Treiberunterstützung für Windows und Linux.
So was in der Art:
http://www.perlesystems.de/products/Serial-IP.shtml

Auch wenn die Media Gateways zuweilen recht teuer sind, bieten sie doch ein sehr hohes Maß an Stabilität und Flexiblität, lassen sich im laufenden Betrieb austauschen und ziehen bei einem Defekt nicht direkt das ganze Hostsystem runter.

Wir setzen übrigens fast ausschließlich den freien XEN Hypervisor - zumeist unverändert aus den Squeeze Repositories - ein.
Dank der inzwischen durch Univention signierten und durch James Harper entwickelten Windowstreiber für XEN laufen unsere Systeme damit performant und stabil.

Die Lernkurve beim Einsatz von XEN ist zwar recht steil, wenn man aber Produktivsysteme bei Kunden bzw. für Kunden betreibt, sollte man diese Systeme schon verstehen und auch abseits der bunten Verwaltungsoberflächen bedienen können.
Meist sind ja die Optionen auf der Commandline auch wesentlich umfangreicher und sollten im Problemfall sowieso die erste Anlaufstelle darstellen.

Gruß
Guido


Reply to: