Re: Audio-CD brennen
Michael Schuerig wrote:
> Für dich ist entscheidend, ob du eine Audio-CD brauchst, weil dein Radio
> nur die abspielen kann, oder ob es auch eine Daten-CD mit MP3 tut. Eine
> Audio-CD hat eine maximale Länge von knapp 80 Minuten. Wenn eine MP3-
> Daten-CD auch geht, dann bekommst du je nach Kompression (Bitrate) das
> 10x auf eine CD.
Um es für den OP nochmal ganz klar zu sagen:
Entweder das Radio ist so dumm, wie traditionelle CD-Spieler. Dann kan es
nur "Audio-CDs" abspielen. Bei denen liegt das Signal zwar digital, aber
ansonsten unkomprimiert vor. Das heißt, für eine Sekunde Abspielzeit enthält
es 44100 Samples. Jedes Sample besteht aus 4 Byte -- Zwei Mal zwei Byte für
die beiden 16 Bit Kanäle einer Stereo-Aufnahme. Dazu kommt im Mittel
nochmal etwa ein Byte für Fehlerkorrektur und sonstige Info. So ein CD-
Spieler tut nicht viel mehr als die Sample-Werte hintereinander weg zu lesen
und den Wert des Samples in einer Spannung zu verwandeln. Das ist nicht viel
anders als bei einer Schallplatte.
Das wav-Format besteht ebenfalls aus der unkomprimierten Folge der Sample-
Werte. Deswegen ist es so groß.
Oder das Radio ist in der Lage, Dateien von der CD zu lesen und als MP3,
OGG, oder FLAC-Format zu interpretieren. Es braucht dafür ein gewisses Maß
an digitaler Signalverarbeitung. Dafür gibt es spezialisierte integrierte
Schaltungen, die dank Massenfertigung nicht besonders teuer sind. Deswegen
kann auch ein Billig-Gerät aus dem Supermarkt heute typischerweise MP3s
lesen.
Bei Musik folgen die Sample-Werte nicht rein zufällig aufeinander. Das kann
man ausnutzen, um mit weniger gespeicherten Bytes auszukommen. Ein krassen
Beispiel ist eine Sekunde komplette Stille. Auf einer Audio-CD nimmt diese
Sekunde exakt genauso viel Platz ein, wie jedes andere Geräusch. Als wav mit
CD-Qualität sind das etwa 170 kB. Alle diese Samples enthalten den gleichen
Wert, nämlich Null. Offensichtlich kann man die gleiche Information auch
übermitteln, indem man sagt: "44100 mal 0". Das sind in der Form, wie
zwischen den Gänsefüßchen geschrieben, gerade mal 11 Buchstaben, also 11
Byte. Das funktioniert so simpel und zugleich effektiv natürlich nur bei
kompletter Stille. Bei realer Musik nutzt man andere Verfahren, eben MP3,
OGG, FLAC, oder dergleichen.
Lichtet sich damit der Nebel ein wenig?
---<)kaimartin(>---
--
Kai-Martin Knaak
Öffentlicher PGP-Schlüssel:
http://pgp.mit.edu:11371/pks/lookup?op=get&search=0x6C0B9F53
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