Ich frage, weil ich den Eindruck habe, dass immer weniger Leute
dual-booten, beziehungsweise ein gelegentlich genutztes Windows nur noch
auf einem Zweitsystem parallel installiert haben.
Ich selbst habe Linux erstmals mit Debian potato benutzt und da war es
unvorstellbar, auf Windows zu verzichten. Gar nicht so sehr, weil ich
bestimmte Anwendungen gebraucht hätte (war damals Schüler/Zivi), sondern
weil das System wegen Hardwaresupport oder eigener Unfähigkeit immer mal
wieder unbrauchbar wurde. Während des Studiums (woody, sarge) wurde das
deutlich besser, aber da gab es dann noch mit Laptop-spezifischen
Funktionen Probleme (Suspend, WLAN, VPN-Zeugs), so dass ich im Alltag
ohne Windows häufiger mal aufgeschmissen gewesen wäre.
Meinen aktuellen Laptop habe ich vor zwei Jahren gekauft und das
mitgelieferte Vista habe ich nur ein paar Mal kurz benutzt, um mir das
Elend mal anzusehen. ;-) Als ich mir ein halbes Jahr später eine
80GB-SSD kaufte, hätte ich eine Windows-Installation nur noch als
Platzverschwendung empfunden und ich komme im privaten Alltag prima ohne
aus.
Auf einem frei Jahre alten Desktop-System habe ich noch ein Windows XP
laufen, das ich auch regelmäßig benutze. Eine Zeit lang zum Spielen
(mache ich jetzt eher auf der PS3) und jetzt nehme ich das gerne, um ins
Firmen-VPN zu kommen. Das aber auch nur, weil ich bisher zu faul gewesen
bin, die pptp-Verbindung mal ordentlich einzurichten (mir fehlen nach
der Einwahl immer die Routen). Ansonsten erspart mir das nur Schmerzen
bei BIOS-Updates oder Ähnlichem. Und der Inbetriebnahme des iPads, das
$AG verschenkt hat.
Übrigens hat nicht einmal meine Freundin mehr entsprechenden Bedarf. Sie
hat zwar auf ihrem Netbook noch XP installiert, benutzt das aber
wirklich nie. Bin mal gespannt, wie sich das entwickelt, wenn sie
anfängt (als Juristin) zu arbeiten.
J.