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Re: Probleme mit Grub /Dualboot



Am Dienstag, 17. November 2009 schrieb Gerhard Brandenburg:

>
> kann ich dir aktuell nicht liefern, weil ich jetzt auf die Datei
> keinen Zugriff habe.
> Sinngemäß steht dort
>
> /dev/sda2   /boot  ext2   etcetcetc
>
> worum es mich auch geht:
>
> da grub für sich allein als Bootmanager lebensfähig ist, muss es
> möglich sein, ohne dass eine SD-Karte eingelegt ist, zu booten und
> (zu diesem Zeitpunkt als einziges gültiges Betriebssystem) win
> auszuwählen.
> Da reduziert sich die Frage vorerst auf:
>
> wie kann ich  _nur_  grub auf /dev/sda2 installieren.
> Die menu.lst nachher umschreiben soll kein Problem sein.
> Zum Startzeitpunkt von grub ist ein Debian überhaupt nicht nötig,
> daher sind initrd etc gar nicht nötig

Hier liegt m.E. ein Verständnisproblem vor. Der grub arbeitet 
mehrteilig.

siehe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Grand_Unified_Bootloader

Normalerweise wird der Bootloader von GRUB, die sogenannte „Stage 1“, in 
den Master Boot Record (MBR) geschrieben, welcher sich in den ersten 
512 Bytes des primären Laufwerkes befindet. Aufgrund des durch die 
Partitionstabelle zusätzlich beschränkten Platzes kann die Stage 1 nur 
den ersten Sektor der sogenannten „Stage 2“ laden. In diesem Sektor 
befinden sich der Programmcode und eine Blockliste zum Lesen der 
restlichen Sektoren von Stage 2.
Die Stage 2 kann sich auf einer beliebigen Partition befinden. Unter 
Unixsystemen befindet sie sich meistens unter /boot/grub/stage2. Stage 
2 enthält die Dateisystemtreiber, den Programmcode für das Auswahlmenü 
und die GRUB-Kommandozeile sowie die Laderoutine für die 
Betriebssystemkerne (Kernel).
Nach dem Laden von Stage 2 wird, sofern vorhanden, die 
Konfigurationsdatei /boot/grub/menu.lst eingelesen und verarbeitet. In 
dieser Datei sind die Einträge des Auswahlmenüs definiert, welche nun 
in der Konsole angezeigt werden. Aus dem Menü können nun das zu 
bootende Betriebssystem ausgewählt oder Befehle über die Kommandozeile 
direkt an GRUB gesendet werden. Stage 2 stellt somit den eigentlichen 
Bootloader dar, welcher einen Kernel oder den Bootsektor einer 
Partition lädt.
Diese Aufteilung des Bootloaders in zwei Stufen hatte den Nachteil, dass 
der Bootloader nach Verschieben oder Änderungen von Stage 2 nicht mehr 
bootfähig war. Deswegen wurde zwischen Stage 1 und 2 eine 
Zwischenstufe, Stage 1.5, eingeführt. Diese liegt auf den Datenblöcken 
zwischen MBR bzw. Stage 1 und dem ersten Block der ersten Partition und 
ist in der Lage, genau ein Dateisystem zu lesen. Dabei wird die 
Variante installiert, welche das Dateisystem der Partition unterstützt, 
auf welcher Stage 2 liegt. Zur Zeit gibt es Stage 1.5 für die 
Dateisysteme FAT, Minix, Ext2, Ext3, JFS, ReiserFS sowie XFS. 
Unterstützung für Reiser4 gibt es in einem Extra-Patch.

>
> Gruß
> Gerhard

Tschüss
dirk

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