Re: Kernelfrage 686 vs. 686-bigmem
Hallo,
Bjoern <debian@assisted-suicide.de>:
>ich habe auf einem PC momentan den Kernel 2.6.26-1-686, mit dem
>eigentlich alles wunderbar läuft. Jedoch mit dem Nachteil, das lediglich
>nur drei GB Ram unterstütz werden.
>
>Wenn ich das aber jedoch richtig sehe, müssten doch eigentlich auf einem
>32 Bit System doch 4 GB erkannt werden oder sehe ich das falsch?
Vom Adressraum her stimmt das. Jedoch blenden einige Hardwarekomponenten
ihren I/O Adressbereich irgendwo in dem oberen vierten GB ein. Je nach
verwendeter Hardware sind irgendwo zwischen 3.2 und 3.8 GB nutzbar.
Zudem reserviert der Kernel auch noch Speicher für sich, u.a. für die
mit HIGHMEM Kernels unvermeidbare 128 MB große Speicherzuordnungstabelle.
Wenn dein System genau 4 GB hat, bringt der -bigmem Kernel auch nicht
mehr. Wenn du aber >4 GB hast, dann macht er die restlichen GBs nutzbar,
aber das verlorene knappe GB holt er auch nicht mehr zurück.
Unabhängig davon ist die maximale Größe eines einzelnen Prozesses
auf 3 GB beschränkt, und zwar einschließlich der verwendeten Shared
Libraries. Dieses Limit kann nur mit einem 64 Bit Kernel durchbrochen
werden.
>Ich habe versucht auf dem System (Intel Quad-Core Q6600 mit 6 GB Ram)
>dann die AMD64 Variante aufzuspielen. Der Kernel läuft wunderbar jedoch
>startet X dann nicht mehr. Einzige Fehlermeldung nach drei
>Startversuchen: X konnte nicht gestartet werden.
Offenbar hast du eine Nvidia Grafikkarte und verwendest dazu einen
proprietären Treiber von Nvidia. Dieser muss bei jedem Kernelwechsel
neu installiert werden. Wenn das nicht geschieht, wird das Kernelmodul
nicht gefunden; der X-Server ist aber so konfiguriert, dass er das
Modul benötigt.
>Dann habe ich den 686-bigmem Kernel versucht. Bei dem das gleiche. Läuft
>normal durch bis X gestartet werden soll, dann wieder einfach nur die
>Meldung: X konnte nicht gestartet werden.
Das selbe Problem.
Eine einfache Abhilfe wäre der Umstieg auf den freien Nvidia Treiber,
aber damit laufen einige Anwendungen nicht mehr so performant.
Gruß, Harald
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