Re: ext4 + reiser4: wie wird's mountfähig?
Hi,
Am Mittwoch, 20. Juni 2007 22:53 schrieb Wolf Wiegand:
> Hier nicht :-) Berichte mal, ob sich reiser4 so halbwegs schmerzfrei
> einsetzen lässt.
Auch wenn ich hier eigentlich nicht angesprochen bin antworte ich
nichtsdestotrotz mal.
Momentan läuft reiser4 sehr stabil auf meinem Testsystem (Gentoo).
Allerdings gab es zwischen Kernel 2.6.19 und 2.6.21 große Probleme, es
traten z.b. häuftiger Kernel-Bugs auf, das System war quasi
unbenutzbar.
Ein weiterer Nachteil, da reiser4 sich nicht im Mainline-Kernel
befindet, muss man hoffen dass die reiser4-Entwickler nach Release
eines neuen Kernels schnell Patches zur Verfügung stellen.
In der Vergangenheit hat dies oft länger gedauert.
Von den durch viele Benchmarks angesprochenen Performancezuwachs hab ich
nur sehr wenig gespürt. Beim normalen Arbeiten stellt man sehr wohl
einen geringen Geschwindigkeitsunterschied zum hier auf meinem Debian
Etch System verwendeten ext3 fest, allerdings relativiert sich dieser
beim Kompilieren von Paketen mit mehreren Threads (make -j3).
Dies dauert auf einem reiser4 Dateisystem zum Teil deutlich länger als
bei ext3. Allerdings habe ich die subjektive Meinung, dass sich seit
dem letzten Patch bei 2.6.21 auch hier einiges getan hat.
Im Großen und Ganzen hinterlässt es bei mir gemischte Gefühle.
Ich weiß auch nicht ob die Entwicklung noch so gut vorran geht, jetzt wo
H. Reiser momentan in Untersuchungshaft sitzt.
Wenn die Entwickler die Teilweise doch recht hohe CPU-Belastung noch
unter Kontrolle bekommen würden, wäre dies ein ziemlich gutes
Dateisystem, vor allem auch wegen der Möglichkeit einer Erweiterung um
zusätzliche Plugins. Nachteil ist die fehlende Integration in den
Kernel - vermutlich wird es keinen Einzug in Mainline erhalten -
zumindest nicht solange H. Reiser in Untersuchungshaft sitzt.
Momentan lässt sich das Dateisystem schmerzfrei einsetzen (mit den
letzten Patches von Namesys).
Gruß
Markus
--
Just because I'm not paranoid doesn't mean they're not out to get me!
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