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Re: automount nfs-share



Hallo,

Gestern nachmittag schrieb Matthias Meyer:
> Ich möchte ein NFS-Share mounten wenn jemand darauf zugreift.
> Habe mit automount, auto.master und auto.misc rumprobiert, aber es klappt
> nicht.
> autofs ist als Modul kompiliert und auch geladen:
> Host:~# lsmod | grep auto
> autofs4                20484  0
> 
> Was muss ich in die /etc/auto.master eintragen und was muss sonst noch wo
> konfiguriert sein?

Ich mache das normalerweise so:

Nehmen wir mal an, der "andere Rechner" (also der NFS-Server) heisst
"rechner1".  Dann würde das Wurzeldateisystem (/) von Rechner "rechner1" auf
dem NFS-Klienten, auf dem das ``autofs`` läuft, über den Pfadnamen 
``/net/rechner1/`` angesprochen.  Bevor wir das ausprobieren, sollte
überprüft werden, 
 1. ob auf Rechner "rechner1" überhaupt der NFS-Server läuft.  Zum 
    Beispiel mit dem Kommando 
       ssh rechner1 ps aux | grep nfsd
 2. und wie die Datei ``/etc/exports`` aussieht. (evt. ``man exports`` lesen)
    Im Prinzip muss da jedes lokale Dateisystem des Servers einzeln 
    aufgezählt werden, damit autofs den kompletten Dateibaum auf dem 
    NFS-Klienten abbilden kann.  Das Exportieren dynamisch gemounteter Medien
    (USB-Platten, CD-Rom, DVD, Speicherkarten, usw.) per NFS ist dabei nach
    meiner Erfahrung problematisch und sollte vermieden werden.
Je nachdem, was dabei heraus kam, muss nach Änderungen der NFS-Server
(neu) gestartet werden.  Also auf "rechner1":
   /etc/init.d/nfs-kernel-server start
oder
   /etc/init.d/nfs-kernel-server restart

Wenn auf dem NFS-Server soweit alles klar ist, können wir uns den 
NFS-Klienten anschauen.  In der Datei ``/etc/auto.master`` sollte 
folgende Zeile (aber ohne ein '#' davor) drin stehen:
/net	/etc/auto.net
Nach einer Änderung an /etc/auto.master muss gegebenfalls das 
autofs-Subsystem (neu) gestartet werden mit:
   /etc/init.d/autofs start
oder
   /etc/init.d/autofs restart

Danach sollte der Befehl 
   mount | grep autofs
eine Ausgabe liefern, die so ähnlich wie die folgende Zeile aussieht:

automount(pid5891) on /net type autofs (rw,fd=4,pgrp=5891,minproto=2,maxproto=4)

Wenn es dann immer noch nicht möglich ist, dass Verzeichnis ``/net/rechner1/``
zu betreten oder das Verzeichnis einfach leer ist, müssen die 
Systemlog-Dateien (meist ``/var/log/syslog`` oder ``/var/log/messages`` 
je nach Konfiguration) auf NFS-Klienten und NFS-Server nach entsprechenden 
Hinweisen durchsucht werden.  Ach ja:  Das Verzeichnis "/net" ist ein
Pseudo-Verzeichnis, dass nicht manuell angelegt werden muss.  Es 
erscheint solange "leer", bis jemand versucht ein Unterverzeichnis 
darin zu betreten.  Der Name des Unterverzeichnisses wird als
Rechnername interpretiert und dieser Rechner wird dann von autofs
im Netz gesucht.

Zum Testen und Einkreisen von Problemen ist es möglich, als Superuser
auf dem NFS-Klienten das Skript ``/etc/auto.net`` mit dem Namen des
NFS-Serverrechners als Parameter auch manuell aufzurufen.  Es sollte
dann ein paar Zeilen ausgeben, die z.B. wie folgt aussehen können:

-fstype=nfs,hard,intr,nodev,nosuid,nonstrict,async \
        / rechner1:/ \
        /home rechner1:/home \
        /projects rechner1:/projects

Ich hoffe, das hilft.

Mit freundlichen Grüßen,
Peter Funk
-- 
Peter Funk, Oldenburger Str.86, D-27777 Ganderkesee, Germany; office: 
ArtCom GmbH, Lise-Meitner-Str. 5, D-28359 Bremen, Germany, tel: +49-421-20419-0



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