Re: [OT] Antworttöne in Emails
Am Samstag 22 Juli 2006 10:07 schrieb Hannes H.:
> Das rechne ich ihnen auch hoch an. Aber ebenfalls erwarte ich mir
> eine gewisse soziale Kompetenz mit Menschen auf eine freundliche Art
> umzugehen. Ist es wirklich so viel aufwendiger, eine Antwort nicht
> gehässig zu formulieren? Nicht so zu formulieren, dass dem Fragenden
> sofort die Macht des Wissenden entgegengeschleudert wird?
Da verstehe ich Dich gut. Hier sitzen aber auch nur Menschen. Wenn man
hier (oder generell auf einer solchen Liste) regelmäßig einen Großteil
der Mails ließt, kann einem manches Verhalten schon mal mehr auf die
Nerven fallen, als wenn man nur mal sporadisch bei Bedarf einen Thread
ließt. Manchmal passiert es dann wohl auch, das der falsche den
angestauten Ärger abbekommt. Das ist zwar nicht toll, aber es passiert
eben. Auf der anderen Seite ist es auch so, das manche Leute meinen,
man könnte mit dem Computer alles machen, ohne sich entsprechend
zu "bilden". Das funktioniert aber genausowenig, wie Autofahren ohne
Führerschein. Um so mehr das versuchen um so größer wird das Problem.
> Wie in aller Wellt sollen denn die Neulinge lernen mit dem System
> umzugehen, wenn keine oder nur mäßig brauchbare Hilfe geboten wird?
Meiner Erfahrung nach gibt es für die Fragen die Neulinge üblicherweise
stellen 3 typische Antworten:
1. Eine vollständige Hilfestellung
2. Ein Hinweis auf eine besser geeignete Distribution
3. Ein Hinweis darauf das mehr Kenntnisse nötig sind um sich mit dem
Thema zu beschäftigen.
Vor allem der dritte Typ Antwort wird gern als unfreundlich empfunden.
Ich kann das zwar zum Teil nachempfinden, aber eigentlich sind wir das
in Deutschland doch von fast überall her gewohnt.
> Ich fürchte, dass es für viele Admins ein guts Gefühl ist zu wissen,
> dass sie zu einer gewissen "Elite" gehören und möglichst nichts dafür
> tun, dass es andere dies auch erreichen.
Das mag auch manche zutreffen, auf andere wieder nicht. Es ist aber
sicher nicht Aufgabe dieser Liste Admins oder "Leute mit Linux-Skills"
heranzubilden. Dafür gibt es Bücher, Schulungen, Webseiten, ... Hier
kann man _kostenlos_ Unterstützung bekommen, keinen vollständigen Kurs.
> Das ist wohl wie der "Apple-Effekt": Ich bin anders und ich mag es,
> wenn andere bewundernd auf mich aufschauen. Je mehr Leute aber
> ebenfalls in meiner Position sind, desto weniger werden auf mich
> aufsehen.
Wenn Du das so siehst wäre das schade.
> Es gibt auch User2User-Groups für komerzielle Distributionen, und
> dort geht es oft sehr freundlich zu.
Das kann ich kaum beurteilen. Mein kurzer Gehversuch mit SUSE ist dafür
zu schnell gescheitert.
Vermuten würde ich, das ein grundsätzlich anderes Klientel der Distri
auch ein anderes Klientel und damit andere Interessen... in den Groups
bedingt.
> Was hat das mit dem Hersteller zu tun?
Die Zielgruppe. SUSE und Ubuntu z.B. zielen mehr auf Desktop/Home-User
ab. Da wird wohl seltener einer kommen mit sowas wie ich will einen
öffentlichen Mail-/Http-/Was weiß ich- Server aufsetzen und habe keine
Ahnung.
> Ist der Linux-Gedanke wirklich "nimm was du findest und sei
> froh wenn du damit etwas anfangen kannst"?
Nein im Gegenteil. Eher: Nimm was Du findest, ändere was Dir nicht
gefällt und ergänze was Dir fehlt.
> Funktioniert das Projekt "Linux" nicht genau deswegen so gut, weil
> sich die wissenden Leute ihrer "Verantwortung" (nennen wir es mal so)
> den Neulingen gegenüber bewusst waren?
Ja, und es auch noch sind. Nur das mit wachsenden Möglichkeiten auch
mehr mit Wünschen kommen, die schwer oder nicht zu befriedigen sind.
> Kann es genau an der von dir angeführten Einstellung
> liegen, dass Firmen immer sehr zögerlich bei der Umstellung auf
> OpenSource-Software sind?
Was für eine Einstellung habe ich angeführt?
Und nein. Der die Hauptgründe für das zögerliche Einführen von OSS denke
ich sind neben Haftungsfragen die Propagandea von M$ und einfach die
natürlich Scheu vor etwas neuem und unbekanntem.
Gruß Chris
--
A: because it distrupts the normal process of thought
Q: why is top posting frowned upon
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