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Re: Dead keys mit emacs -nw



On Fri, Apr 21, 2006 at 11:53:24PM +0200, Björn Beckmann wrote:
> ich habe folgendes Problem: Ich habe eine US-Tastatur und möchte
> (zunächst) im emacs -nw über die dead keys Umlaute und dergleichen
> eingeben können.

Keine Ahnung, wie's mit "dead keys" geht, sorry.

> Es klappt im xterm und auch im emacs. Rufe ich im xterm aber emacs -nw
> auf, so rufen die dead keys bei mir völlig ungewollte Effekte hervor,
> z.B. wird ispell gestartet, wenn ich ¨ gefolgt vom a eintippe, ich
> hätte aber gerne das ä. Das Anzeigen der Zeichen klappt allerdings
> problemlos... weiß jemand weiter?

Du möchtest Dich aber eventuell mal mit den Konzepten "input method" und
"coding system" vertraut machen? Na ja, "möchten" ist sicher nicht das
richtige Wort ;-/

Dann gibt es C-h C (M-x describe-coding-system) bzw. C-h I (M-x
describe-input-method), die geben Dir erste Hinweise.

C-\ (M-x toogle-input-method) schaltet das Eingabesystem um. Danach kann
ich z.B. '"a' tippen um ein 'ä' zu erhalten.

In Deinem .emacs kannst Du das ggf. geeignet vorwählen:

 ;; see M-x list-coding-systems                                                     
 ; (set-keyboard-coding-system 'latin-9) ; for _input_  / C-x RET k                 
 ; (set-terminal-coding-system 'latin-9) ; for _output_ / C-x RET t                 

In dem Zusammenhang kommen dann ggf. Überraschungen beim cut/copy/paste mit
der Maus auf Dich zu. Denn je nach Eingabesystem werden die Umlaute als
Metazeichen oder als echte Umlaute behandelt[*].

Da hilft es, sich die
Funktion set-selection-coding-system anzusehen. bei mir steht im .emacs:

(cond (window-system
...
  (set-selection-coding-system 'compound-text)

Anstatt 'compound-text gibt es auch andere Optionen, z.B.
'compound-text-with-extensions -- Emacs (C-h i) und Google helfen Dir da
weiter.

Das sollte eigentlich alles mal ordentlich und systematisch aufgeschrieben
werden... aber der Tag hat nur 24 Stunden...

	--jc

[*] Die sieben bis acht Bit sind halt ein bisschen wenig. In einem
frueheren Leben habe ich mal an Lisp-Maschinen gearbeitet. die hatten das
sogenannte "Space Cadet Keyboard" das hatte Control, Meta, Super und
Hyper-Tasten und die wurden alle ordentlich kodiert, anstatt sie auf ASCII
abzubilden. Don Knuth erwähnt das Keyboard in seinem TeX-Book:

  An extended ASCII code intended for text editing and interactive
  computing was developed at several universities about 1965, and for many
  years there have been terminals in use at Stanford, MIT,
  Carnegie-Mellong, and elsewhere that have 120 or 121 symbolcs, not just
  95. Aficionados of these keyboards (like the author of this book) are
  loath to give up their extra characters; [...] -- Don Knuth, The TeXbook,
  p. 368.

Cf. http://world.std.com/~jdostale/kbd/SpaceCadet.html und
http://www.abstractscience.freeserve.co.uk/symbolics/photos/IO/index.html

-- 
  In zweifelhaften Fällen entscheide man sich für das Richtige.
	-- Karl Kraus (1874-1936) 



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