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Re: Ersetzen von passwd durch yppasswd bei nis



Hallo Klaus,

Klaus <nospam@gr7.com> wrote:
> Joerg Sommer escribió:
>> 
>>> Ich habe jetzt überlegt, ob die nis-Ersatzprogramme auch auf dem Server 
>>> statt der Originale eingesetzt werden sollten, aber ich glaube da habe 
>>> ich dummes Zeug gedacht!
>> 
>> Das sind doch zwei Paar Schuhe. Der Server hat doch nichts mit den
>> Clients zu tun. Sollen sich denn deine Benutzer auch auf dem Server
>> einloggen können?
>> 
> Hmm, jetzt bringst Du mich aber ins Grübeln! Die /home liegen ja alle 
> auf dem Server und werden per nfs an die Clients exportiert. Indirekt 
> sind ja dann alle user am Server eingeloggt, oder?

Nein. NFS ist ein reiner Verteildienst. Der Admin des Clients ist auf dem
Server "eingeloggt" -- nein, das stimmt so auch nicht --, er greift
vielmehr auf irgendwelche Resourcen zu und so abstrakt gesehen ist es
nichtmal root. Das ist so als ob sich jemand mit einem Browser deine
Webseiten ansieht.

> Theoretisch könnten sie sich dann auch am Server per ssh einloggen. Ist
> das denn ein Risiko?  Ich habe ssh für das ganze lokale Netz
> freigegeben.

Keine Ahnung. Natürlich kann es sinnvoll sein, dass ein zentraler Rechner
existiert. Aber der zentrale Rechner muss da nicht gleich dem Fileserver
sein. Das sind zwei Paar Schuhe, die du auch trennen kann. Bei uns an der
Uni wird das z. B. so gemacht.

Wenn du keinen Grund für den zentralen Server hast, dann würde ich ihn
auch nicht anbieten. Das ist meine _persönliche_ Meinung.

>>> Die Übernahme der Passwörter aus /etc/passwd nach /var/yp muss ja 
>>> sowieso durch ein make angestossen werden.
>> 
>> Ich würde die beiden Dinge trennen. In der passwd auf dem Server würde
>> ich nur die lokalen Accounts aufführen. Die Accounts, die per NIS über
>> das Netz verwaltet werden sollen, stehen dann auch nur in /var/...
>> 
> Das verstehe ich jetzt nicht so ganz. Ich erstelle die User doch am 
> Server mit passwd, und zwar alle. Die Clients haben keine eigenen User.

Du vermischt da etwas. Die Bits und Bytes werden nur aufgrund ihrer
Interpretation zu Benutzernamen und Passwörtern. So gesehen, sind es
einfach nur Bits und Bytes. Und diese können eben über irgendeinen Dienst
im Netz verbreitet werden -- das könnte z. B. auch eine Datenbank mit
SQL-Interface sein.

Anbieten tut sich für diese Aufgabe natürlich NIS. NIS ist also nichts
anderes, als ein Dienst, der Bits und Bytes durchs Netz schickt, die
Clients dann zu Benutzern und Passwörtern machen bzw. die als diese
gekennzeichnet sind.

Eine Zeichenkette ist also nicht ein Benutzername, weil sie auf dem
Server in der /etc/passwd steht, sondern weil NIS sie als diesen
verteilt/kennzeichnet. Und NIS verwaltet seine Daten getrennt von der
/etc/passwd in /var/...

Das was du also in /etc/passwd auf dem Server einträgst, hat erstmal
nichts mit NIS und den Clients zu tun. Dem Benutzerverwaltungssystem für
die Anmeldung kannst du aber verschiedene Quellen für Benutzerinformatio-
nen zuordnen. Eine ist eben /etc/passwd, eine andere wäre Kerberos, NIS,
LDAP, RADIUS, MySQL oder eine schöne Textdatei.

Die Informationen, die der Client über den Dienst abfragt, liegen in
einer für den Dienst speziellen Datenbank, die sich in der Regel unter
/var/... auf dem Server für den Dienst befindet.

In einer großen Umgebung würdest du diese Server wahrscheinlich auch
technisch Trennen: also einen Rechner für die Accountverwaltung und einen
Rechner für NFS.

Ist dir die Sache etwas klarer geworden?

> Änderungen der Passwörter können die User an den Clients per passwd 
> (ersetzt durch yppasswd) durchführen.

Passwortänderung bedeutet nichts anderes, als dass das lokale
Benutzerverwaltungssystem dem Dienst sagt: "Trage das jetzt an die
Stelle in die Datenbank ein."

> Das funktioniert so weit (abgesehen von Samba, das die Änderung nicht
> mitkriegt).

Schau die mal PAM /usr/share/doc/libpam-doc/txt/pam.txt.gz an. Damit ist
es auch möglich, dass das normale passwd-Programm die Änderungen in eine
andere Datenbank schreibt (über einen anderen Dienst ändern lässt) --
genauso wie login die Informationen auch aus einem anderen Dienst holen
kann.

> So ganz durchschaue ich das noch nicht (s.o.), aber offensichtlich ist 
> es einfacher, die ganze Angelegenheit nicht mit NIS sondern mit ldap zu
> machen. Wollte mir das wegen der etwas aufwendigeren Konfiguration
> eigentlich sparen, aber wenn ich vergleiche stelle ich fest, dass auch
> NIS im Zusammenspiel mit Samba einigen Aufwand verursacht.

Nochmal drei Schritte zurück: Wenn du schon über Samba deine Accounts mit
verwaltest, warum verwendest du dann nicht gleich Samba? Habe ich dich
irgendwie falsch verstanden?

> Vielleicht kannst Du mir dazu einige Tipps geben, vor allem interessiert 
> mich in diesem Zusammenhang eine problemlose Migration der schon 
> angelegten Accounts inklusive der Passwörter.

Wo sind die Passwörter und wo soll es nochmal hingehen?

Schöne Grüße, Jörg.
-- 
- StGB §§ 328 Absatz 2, Nr.3 : Mit Freiheitsstrafe bis zu
fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine
nukleare Explosion verursacht.



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