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Re: Dist-Upgrade von Debian auf Ubuntu



Jakob Rohrhirsch wrote:
> Wollte mal fragen, ob es möglich ist, mittels Dist-upgrade von Debian auf 
> Ubuntu zu wechseln und wenn ja, worauf ich da achten sollte..

Es gibt wohl einige Berichte die von erfolgreichen 'crossgrades' sprechen.
V.a. der crossgrade von einem reinem Debian Sarge nach Ubuntu Breezy
scheint einigermassen schmerzfrei zu klappen. Ich moechte dennoch einige
Schwierigkeiten bei diesem Unterfangem ansprechen:

- ALLE binaerpakete in ubuntu wurden in ubuntu chroots gebaut. D.h. ihre
genauen abhaengigkeiten auf bestimmte bibiotheksversionen (sog.
'versioned dependencies') koennen sich zu ihren debian pendants (trotz
gleichem Paketnamens und Version!) unterscheiden.

- Apt geraet ins schleudern, wenn man ihm 2 archive anbietet, die
unterschiedliche Binaerpakete mit gleichen Versionsnummern anbietet.
Dies ist ein bekanntes Problem.

- Der Abhaengigkeitsbaum ist ein wenig anders als in debian. Wenn man
bei ubuntu gleich noch universe und multiverse dazunimmt, ist er sogar
noch etwas komplizierter.

Aus diesen Gruenden schlage ich folgendes Vorgehen vor:

* Niemals debian und ubuntu quellen in die /etc/apt/sources.list
eintragen, ohne sehr vorsichtig zu sein, was man genau, woher und warum
aktualisiert/installiert. Evtl kann man mit agressivem Pinning den
schlimmsten Schaden vermeiden.

* Besser nicht von debian/unstable oder testing crossgraden.
debian/unstable ist sehr in fluss, und von der Entwicklung wesentlich
weiter als ubuntu/dapper, welches sich momentan auf das naechste Release
vorbereitet.

* fuer den crossgrade in die sources.list besser nur die Teile 'main'
und 'restricted' eintragen, dabei im Zweifel in kauf nehmen, dass
bestehende Paketteilbaeume deinstalliert werden. Wenn das System dann
sauber hochfaehrt, universe und evtl multiverse dazunehmen und den rest
upgraden.

* Backups vom / sind IMMER eine hervorragende Idee.

Viel Erfolg beim Crossgrade!

Greetings,
	Reinhard




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