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Re: LVM stabil



Walther, Christoph schrieb:
> Ziel: gesamte 60GB-Platte in einer PV und unter LVM und vor
> allem dann das Root-FS von einer VG aus bootbar haben.

Es gibt keinen Grund und Zwang alles in einer PV zu haben. Du verlierst 
pro PV nur ein wenig Platz im Umfang einer Plattenspur (meistens also 
ca. 8MiB). Es macht eigentlich mehr Sinn, die Platte in mehrere PVs 
aufzuteilen. Dann kann man später einzelne physikalische Bereiche 
wieder für andere Zwecke freiräumen. Die einzelnen PVs werden dann zu 
einer einzigen virtuellen Platte (VG) zusammengefasst, innerhalb der Du 
logische LVM-Partitionen (LV) anlegst. 

> Bei der SuSE-Distri geht dieses LVM-Aufsetzen auf einer gesamten
> Platte sehr automatisiert, so dass man im einzelnen leider nicht so
> richtig mitbekommt, wie es im Detail zusammenhängend funktioniert.

Langsam kann ich den Satz "bei SuSE geht aber..." nicht mehr hören. 
Dann bleibt doch bei SuSE - zumindest, solange es sie noch gibt (Seibt 
ist ja jetzt an Bord, hat schon OS/2 hingerichtet, noch 2 Jahre...).

> ... nun, ich sage mir, LVM-Aufsetzten muss "zu Fuss" auch mit
> Debian-Linux gehen...

Genau, das ist das Problem: Debian hat keinen Installer oder 
Installationsweg, der LVM direkt unterstützt. Du benötigst dazu also 
ein bereits laufendes Debian-System. Hier ein kurze Beschreibung der 
Schritte:

1) Kernel mit fester Unterstützung für LVM und Root-Dateisystem, um es 
nicht unnötig kompliziert zu machen.

2) PVs anlegen: pvcreate /dev/hdaX

3) Alle zu einer VG zusammenfassen: vgcreate vg01 /dev/hdaX ...

Die PE-Grösse ist standardmässig auf 4M. Es macht Sinn, diese mit "-s" 
auf 32M zu setzen, was auch neuerer Default ist. Dann ist man sowieso 
an der momentanen 2TB Grenze des 2.4 Kernels und hat in der Praxis 
meistens nach oben noch etwas Platz. Auf der anderen Seite wird es 
mit den üblichen Platten-Geometrien so oder so nicht aufgehen. Also 
Schulhefte zum KGV rauskramen und den Taschenrechner glühen lassen, um 
ja kein Byte zu verschenken ;-)

4) LV für die Root-Partition anlegen. Die Länge immer mit "-l" in PEs 
angeben, um den Platz auch passgenau zu nutzen. Anschliessend 
formatieren.

5) Das laufende Root-System auf die Root-LV kopieren:

   init 1
   mkdir /alt /neu
   mount / /alt -o bind,ro	# der Trick ist das "bind" ;-)
   mount /dev/vgXX/lvXX /neu
   cd /neu ; cp -av /alt/. .
   
6) Root-FS in neuer fstab anpassen: vi /neu/etc/fstab

7) Mit dem Kommando "lvmcreate_initrd" eine initrd erzeugen, die das 
LVM als Root-Partition vorbereitet. Diese dann mit einem zusätzlichen 
neuen Boot-Eintrag dem Boot-Loader (lilo/grub) bekannt machen.

8) Neues Root booten, wenn alles läuft bisherige Root-Partion als PV 
der VG zuführen und dann kann dieser Platz ebenfalls genutzt werden.

-- 
rainer@ellinger.de



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