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Re: TDSL



Joerg Jaspert <joerg@goliathbbs.dnsalias.net> writes:

> Und damits da steht muss irgendwer sich den Müll ausgedacht haben. Als
> ob /usr/doc nicht besser wäre. /share da noch, Müllkram. :)

Der FHS wurde nicht für Einzelplatz-Systeme konzipiert, entsprechend mag
einiges für Einzelplatz-Systeme nicht so sinnvoll erscheinen.

Im Netz hingegen sieht's schon ganz anders aus. /usr/share ist ein
Verzeichnis, dass, wie der Name ja sagt, im Netz gemeinsam benutzt werden kann
(NFS etc.) und das sogar zwischen beliebigen Plattformen (also Debian-i386,
Debian-alpha, Solaris, HP-UX,...). Und Doku und Readmes sind genauso wie
z.B. Bilddaten (Icons etc.) geradezu prädestiniert für ein solches
Verzeichnis.

Diese Sachen in .../share zu sammeln ist eben ob der einfacheren Handhabung im
Netz sehr sinnvoll.

Unix ist und bleibt primär ein Netz- und Server-OS.

Im Gegensatz dazu merkt man in der MS- und Windows-Welt immer wieder sehr
deutlich, dass die Entwickler bestenfalls mal im Endstadium der Entwicklung
ein paar ganz wenige Gedanken ans Netz verschwenden (wenn überhaupt). Gerade
vorgestern habe ich versucht Dev-Cpp zentral auf einer Netzwerkfreigabe zu
installieren, die natürlich, wie es sich gehört, für normale Anwender
schreibgeschützt ist -- das Programm startet zwar, ist aber effektiv
unbenutzbar. Oder MS-Office97 -- es gab eine offizielle Netzwerkinstallation
(setup /a) und man konnte alles auf eine Netzwerkfreigabe installieren. Aber
schreibgeschützt funktionierte bei Access kein einziger Assistent mehr und
selbst ohne schreibschutz konnten die Assistenten (und IIRC auch die Hilfe)
immer nur von einem einzigen Benutzer genutzt werden. Ach ja, die
Service-Paks lassen sich natürlich bei einer Netzwerkinstallation nicht
einspielen.

Das ist doch krank!

Und in der Praxis zeigt sich immer wieder, wenn Benutzer sich nicht von so
dümmlichen (sorry) Argumenten wie "ich muss dann ja auf der Kommandozeile mehr
tippen" blenden lassen, können sie von den meisten Dingen, die im Netz
sinnvoll sind, auch auf einem Einzelplatz-System profitieren -- wenn du
/usr/share eine eigene Partition gönnst, kannst du es z.B. weiterbenutzen,
wenn du eine andere Distribution testweise installierst etc (-> Zugriff auf
die Doku, Bilder, Icons etc. der anderen Installation).

Einziges Problem bei Debian ist, dass Debian /usr/share noch nicht vernünftig
unterstützt, d.h. ein netzweites /usr/share bereit dpkg/apt durchaus noch
größere Probleme (wann was löschen, wann dort nicht schreiben etc.).

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Until the next mail...,
Stefan.

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