[no subject]
### Deutsche Debian-User-Mailingliste ###
barknech@ph-cip.uni-koeln.de, Marcus.Brinkmann@rz.ruhr-uni-bochum.de
Subject: Gesellschaftsvertrag mit der Gemeinschaft =?ISO-8859-1?Q?f=FCr?=
freie Software
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Content-Transfer-Encoding: 7bit
From: Christian Leutloff <leutloff@sundancer.oche.de>
Date: 04 Sep 1997 22:07:17 +0200
Message-ID: <87oh68zvuy.fsf@abraxas.burg.oche.de>
Lines: 208
X-Mailer: Gnus v5.3/Emacs 19.34
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Content-Transfer-Encoding: quoted-printable
Hallo!
Hier nun die endg=FCltige =DCbersetzung.
Viel Spa=DF beim Lesen
Christian
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[Debian GNU/Linux -]"Gesellschaftsvertrag" mit der Gemeinschaft f=FCr freie
Software
Wir sind "Software In The Public Interest", Hersteller des Debian GNU/Linux
Systems. Wir bieten diesen "Gesellschaftsvertrag" der Gemeinschaft f=FCr fr=
eie
Software an. (Mit "Gemeinschaft f=FCr freie Software" werden alle Herstelle=
r
und Anwender freier Software bezeichnet.)
1. Debian wird 100% freie Software bleiben
Wir versprechen, da=DF die Debian GNU/Linux Distribution auch weiterhi=
n
vollst=E4ndig aus freier Software bestehen wird. Da es viele verschied=
ene
Auslegungen des Begriffs "freie Software" gibt, haben wir weiter unten
die Richtlinien aufgef=FChrt, nach denen wir freie Software
identifizieren. Trotzdem werden wir Anwender unterst=FCtzen, die
nicht-freie Programme einsetzen oder entwickeln. Wir werden aber
niemals das Gesamtsystem von nicht-freier Software abh=E4ngig machen.
2. Unser Beitrag zur Gemeinschaft f=FCr freie Software
Wenn wir neue Komponenten des Debian-Systems schreiben, so werden wir
sie als freie Software lizensieren. Wir werden das bestm=F6gliche Syst=
em
erstellen, so da=DF freie Software weit verbreitet und genutzt wird. W=
ir
werden Korrekturen, Verbesserungen, Anwenderw=FCnsche usw. an die
urspr=FCnglichen ("upstream") Autoren weiterleiten, deren Programme in
unser System integriert wurden.
3. Wir werden Probleme nicht verbergen
Wir werden unsere Fehlerdatenbank f=FCr alle Zeiten =F6ffentlich betre=
iben.
Fehlermeldungen, die von Anwendern online abgeschickt werden, werden
augenblicklich f=FCr andere sichtbar.
4. Unsere Priorit=E4ten sind unsere Anwender und freie Software
Wir orientieren uns an den Bed=FCrfnissen unserer Anwender und der
Gemeinschaft f=FCr freie Software. Ihre Interessen stehen an erster
Stelle. Wir werden unsere Nutzer bei ihrer Arbeit mit den
verschiedensten Rechnerumgebungen unterst=FCtzen. Wir haben nichts
dagegen, da=DF kommerzielle Software auf Debian-Systemen eingesetzt wi=
rd.
Au=DFerdem erlauben wir anderen eine erweiterte ("Value-Added")
Distribution zu erstellen, die Debian und kommerzielle Software
enth=E4lt, ohne daf=FCr irgendwelche Geb=FChren zu erheben. Um diese Z=
iele zu
erreichen, werden wir ein integriertes System von hoher Qualit=E4t und
100% freier Software anbieten, die die gerade beschriebene Nutzung
nicht durch rechtliche Einschr=E4nkungen, wie z. B. durch Lizenzvertr=
=E4ge,
verhindert.
5. Programme, die nicht unseren Standards f=FCr freie Software gen=FCgen
Wir wissen, da=DF einige unserer Anwender unbedingt Programme einsetze=
n
m=FCssen, die nicht den Debian-Richtlinien f=FCr freie Software
entsprechen. F=FCr solche Programme haben wird die zus=E4tzlichen Bere=
iche
"contrib" und "non-free" auf unserem FTP-Archiv eingerichtet. Die
Software in diesen Verzeichnissen ist nicht Bestandteil des
Debian-Systems, wurde aber trotzdem f=FCr den Einsatz in einem
Debian-System vorbereitet. Wir empfehlen den CD-Herstellern, die
jeweiligen Lizenzbestimmungen der Programmpakete in diesen
Verzeichnissen zu studieren und selbst zu entscheiden, ob sie die
Programme mit ihren CDs verteilen d=FCrfen. Obwohl die Programme aus
"non-free" nicht Bestandteil der Debian-Distribution sind, unterst=FCt=
zen
wir ihren Einsatz und bieten Infrastruktur f=FCr diese nicht freien
Programme an, z. B. unsere Fehlerdatenbank und die Mailing-Listen.
Die Debian-Richtlinien f=FCr freie Software
1. Unbeschr=E4nkte Weitergabe
Ein Bestandteil der Debian-Distribution darf durch seine Lizenz nicht
verhindern, da=DF irgendjemand diese Software als Bestandteil einer
Software-Distribution, die Programme aus den verschiedensten Quellen
enth=E4lt, verkauft oder weitergibt. Die Lizenz darf keine Abgaben ode=
r
sonstige Leistungen f=FCr einen solchen Verkauf fordern.
2. Quellcode
Das Programm mu=DF im Quellcode vorliegen, und es mu=DF die Weitergabe
sowohl im Quellcode als auch in compilierter Form erlaubt sein.
3. Weiterf=FChrende Arbeiten
Die Lizenz mu=DF Ver=E4nderungen und weiterf=FChrende Arbeiten gestatt=
en und
es erlauben, da=DF diese unter den gleichen Lizenzbedingungen
weitergegeben werden d=FCrfen wie die Original-Software.
4. Integrit=E4t des urspr=FCnglichen Quellcodes
Die Lizenz darf die Weitergabe von ver=E4ndertem Quellcode nur dann
verbieten, wenn sie die Weitergabe von sogenannten Patch-Dateien mit
dem Quellcode erlaubt, die dazu dienen, das Programm vor seiner
Herstellung zu modifizieren. Die Lizenz mu=DF ausdr=FCcklich die Weite=
rgabe
der aus dem ver=E4nderten Quellcode erzeugten Programme erlauben. Die
Lizenz darf fordern, da=DF die ver=E4nderten Programme einen anderen N=
amen
oder eine andere Versionsnummer tragen m=FCssen.
(Dies ist ein Kompromi=DF. Die Debian-Gruppe ermutigt alle Autoren,
Ver=E4nderungen an Dateien sowohl im Quellcode als auch in Bin=E4rform=
zu
erlauben)
5. Keine Diskriminierung von Personen oder Gruppen
Die Lizenz darf keine Person oder Gruppe von Personen diskriminieren.
6. Keine Diskriminierung von Einsatzbereichen
Die Lizenz darf keine Einschr=E4nkungen hinsichtlich des Einsatzbereic=
hs
vornehmen. Beispielsweise darf sie nicht verhindern, da=DF das Program=
m
gesch=E4ftlich oder f=FCr genetische Forschungen verwendet wird.
7. Weitergabe der Lizenz
Die mit einem Programm verbundenen Rechte m=FCssen f=FCr alle gelten, =
die
das Programm erhalten, ohne da=DF es f=FCr sie notwendig ist, eine
zus=E4tzliche Lizenz zu erwerben.
8. Keine spezielle Lizenz f=FCr Debian
Die mit dem Programm verbundenen Rechte d=FCrfen nicht davon abh=E4ngi=
g
sein, da=DF das Programm Teil des Debian-Systems ist. Falls das Progra=
mm
aus der Debian-Distribution herausgenommen wird und ohne Debian genutz=
t
oder vertrieben werden soll, ansonsten aber im Rahmen der
Programmlizenz bleibt, so m=FCssen alle Parteien, die das Programm
bekommen, die gleichen Rechte haben, wie sie im Zusammenhang mit dem
Debian-System gew=E4hrt wurden.
9. Keine Auswirkungen auf andere Programme
Die Lizenz darf keine Beschr=E4nkungen besitzen, die Auswirkungen auf
andere Software hat, die mit diesem Programm weitergegeben wird.
Beispielsweise darf die Lizenz nicht vorschreiben, da=DF alle anderen
Programme auf dem gleichen Medium freie Software sein m=FCssen.
10. Beispiellizenzen
Die "GPL", "BSD" und "Artistic" Lizenzen sind Beispiele f=FCr Lizenzen=
,
die wir als "frei" betrachten.
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Dies ist die deutsche =DCbersetzung von "Debian's social contract with the
free software community". In Zweifelsf=E4llen ist das englische Original
ma=DFgeblich. Es ist beispielsweise von
http://www.de.debian.org/social_contract.html verf=FCgbar.
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Christian Leutloff, Aachen, Germany
leutloff@sundancer.oche.de http://www.oche.de/~leutloff/
Debian/GNU Linux 1.3.1! Mehr unter http://www.de.debian.org/
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-----BEGIN PGP MESSAGE-----
Version: 2.6.3ia
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QU/0tuGkyXI=
=UCd+
-----END PGP MESSAGE-----
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Um sich aus der Liste auszutragen schicken Sie
bitte eine E-Mail an majordomo@jfl.de die im Body
"unsubscribe debian-user-de <your_email_address>"
enthaelt.
Bei Problemen bitte eine Mail an: Jan.Otto@jfl.de
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