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Mord in Spandau



Frankenpost News Nr. 1488

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Rudolf Heß - Das war Mord !

Mord verjährt nicht!

Zum Todestag von Rudolf Heß

Was hat man von seiten der Alliierten nicht alles getan, um das Andenken an
Rudolf Heß auszulöschen: ein halbes Leben lang, fast 46 Jahre, hat man ihn
daran gehindert, das zu sagen, was er wußte; hat man ihn daran gehindert,
sich frei und unzensiert zu den Vorwürfen zu äußern, die ihn und sein ganzes
Volk stigmatisieren sollten und sollen; hat man ihn 46 Jahre interniert und
inhaftiert, davon 20 Jahre in folterähnlicher Isolationshaft; hat man wenige
Tage nach seinem Tode das riesige, festungsartige Spandauer Gefängnis
niedergerissen und mit Hunderten von Lastwagen bei Nacht klammheimlich die
Trümmer fortgeschafft. Und dennoch wird in diesen Tagen, wenn sich die
Ermordung von Rudolf Heß jährt, seiner von vielen Patrioten nicht nur in
Deutschland, sondern weltweit gedacht werden.

Von Staats wegen und natürlich insbesondere von linken und
»antifaschistischen« Kräften wirft man den Trauernden und Gedenkenden vor,
sie hätten sich in Rudolf Heß einen Märtyrer geschaffen, sie würden einen
Verbrecher mystifizieren und seine Taten verherrlichen und verklären. Was
ist da dran? Ist etwa die sachliche Darstellung von außerordentlichen
persönlichen Leistungen und Verdiensten Verherrlichung? Ist etwa das
Verlangen nach Aufklärung eines der niederträchtigsten und feigsten
politischen Morde des 20. Jahrhunderts Heldenverklärung?
Es ist eben nicht leicht, auf der persönlichen und politischen Weste von
Rudolf Heß schwarze Flecken zu entdecken. Als Sohn eines deutschen Kaufmanns
1894 in Alexandria geboren und aufgewachsen, kam Heß im Alter von 14 Jahren
nach Deutschland, um dort das Gymnasium zu besuchen. Der Kriegsfreiwillige
des Jahres 1914 brachte es bei Kriegsende bis zum Leutnant, vom einfachen
Infanteristen bis zum Jagdflieger der bayerischen Jagdstaffel 34. Nach dem
Kriege studierte er in München Volkswirtschaft, Geschichte und die
Geopolitik, letztere bei dem Generalmajor und Professor Karl Haushofer, dem
er zeitlebens auch persönlich eng verbunden blieb. Beeindruckt vom
überwältigenden Redetalent Adolf Hitlers trat Heß Anfang 1920 mit der
Mitgliedsnummer 16 der NSDAP bei, und der Rest kann als bekannt
vorausgesetzt werden?
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde Rudolf Heß nicht nur
der »Stellvertreter des Führers« in der Partei, sondern auch Reichsminister
ohne Geschäftsbereich. Von 1933 bis 1941, in einer Zeit also, als Heß über
außerordentliche Machtbefugnisse verfügte, ließ er sich so gut wie nichts zu
Schulden kommen. Er hat sich weder finanziell korrumpieren lassen noch hat
er seine Dienststellung dazu mißbraucht, anderen zu schaden. Im Gegenteil:
er galt fast ironisch als das »Gewissen« oder die »Klagemauer der Partei«,
da sich an ihn fast jeder ungeachtet der Person mit Beschwerden oder Bitten
wenden konnte. Diese Wertschätzung wurde ihm auch in weiten Teilen des
Auslands entgegengebracht, wo man ihn für einen »gemäßigten«
Nationalsozialisten hielt, auf dessen Wort man vertrauen konnte und von dem
man wußte, daß er sich unablässig um Verständigung zwischen internationalen
Frontkämpferbünden und um die Bewahrung des Friedens kümmerte.

Die Friedensmission

Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, der trotz umfangreicher
Verhandlungsbemühungen von seiten des Deutschen Reiches nicht verhindert
werden konnte, rückte Heß etwas ins zweite Glied, versuchte aber alles, um
eine weitere Eskalation des Krieges zu verhindern. Bei den
Waffenstillstandsverhandlungen in Compiègne im Juni 1940 war er dabei;
weitestgehend unbekannt ist aber, daß er schon im Juli 1940 nach Portugal
flog, um mit den Herzog von Windsor, der 1936 wegen seiner
Deutschfreundlichkeit und politischen Nähe zum NS-System als englischer
König abdanken mußte, einen Sieben-Punkte-Plan zu verhandeln und gemeinsam
Überlegungen anzustellen, welche wichtigen britischen Politiker einem
Verhandlungsfrieden offen gegenüberstanden. Als Churchill von diesen
Verhandlungen erfuhr, ließ er den Ex-Monarchen von britischen
Geheimdienstlern entführen und setzte ihn auf den Bahamas fest. Heß, der als
aktiver Tennisspieler, Skiläufer, Turner und Flieger trotz seiner 47 Jahre
in körperlicher Bestform war, stellte sofort Überl
egungen an, wer nun von britischer Seite als Gesprächspartner in Frage kam.
Er glaubte in Absprache mit den Professoren Karl und Albrecht Haushofer, in
Samuel Hoare, dem britischen Botschafter mit Sondervollmachten in Spanien,
diesen Mann gefunden zu haben, nicht allein deswegen, da dieser sich bislang
stets gemäßigt geäußert hatte, sondern auch weil Hoare fast an Stelle
Churchills im Mai 1940 Premierminister geworden wäre. So flog er zwischen
September 1940 und Januar 1941 nach Spanien und mehrmals in die Schweiz, um
dort unter vier Augen Gespräche mit Hoare führen zu können. Dabei hinterließ
er für den Fall, daß er nicht zurückkehren würde, in seinem Hause in
München-Harlaching Abschiedsbriefe an die Familie. Einer davon, datiert auf
den 4. November 1940, ist erhalten. Dort heißt es: »Meine Lieben, ich glaube
fest daran, daß ich von dem Flug, den ich nächster Tage antrete, zurückkehre
u. daß der Flug von Erfolg gekrönt sein wird. Wenn aber nicht, so war das
Ziel, das ich mir stellte, des vollen Einsatzes we
rt. Ich weiß, daß Ihr mich kennt: Ihr wißt, ich konnte nicht anders
handeln. Euer Rudolf.«
Es ist überaus wichtig, sich diese frühen Friedensflüge in Erinnerung zu
rufen. Wichtig, weil die Kritiker von Heß stets behauptet haben, sein
Englandflug vom 10.5.1941 sei nicht etwa unternommen worden, um einen
europäischen Frieden herbeizuführen, sondern lediglich deswegen, um durch
einen Separatfrieden mit Großbritannien den Rücken für den bevorstehenden
Rußlandfeldzug freizubekommen. In Wirklichkeit hatte er sich schon sehr früh
um »eine schnellstmögliche Beendigung des Krieges durch einen
Verständigungsfrieden« bemüht. Er glaubte, »damit den beteiligten Völkern
und darüber hinaus der ganzen Menschheit einen großen Dienst zu erweisen«.
Das letzte Zitat stammt aus einem Handschreiben, daß Heß am 19. September
1971 dem amerikanischen Gefängnisdirektor in Spandau, Oberstleutnant Bird,
heimlich übergab.
Auch im Verlauf des Nürnberger Prozesses hatte Heß seinem Verteidiger Dr.
Seidl am 25. März 1946 eine eidesstattliche Versicherung abgegeben, in der
es unter Punkt 2 heißt: »Die in dieser Sitzung (gemeint ist das Verhör, das
der damalige Lordkanzler Simon am 9.6.1941 mit dem gefangenengesetzten Heß
im Auftrag Churchills durchführte) genannten und schriftlich übergebenen 4
Punkte entsprechen dem, was mir der Führer als Grundlage für eine
Verständigung mit England genannt hat.« Daraus geht nicht nur der erklärte
Friedenswillen des freiwilligen Parlamentärs hervor, sondern auch ein
deutlicher Hinweis darauf, daß Heß nicht aus freien Stücken, sondern im
Auftrag und mit Wissen des Regierungschefs den Flug unternommen hatte.
Es verdient festgehalten zu werden, daß die kürzlich erfolgte Freigabe
umfangreicher Aktenbestände der britischen National Archives es ermöglichte,
die Gründe zu erfahren, warum England nicht bereit war, auf die überaus
großzügigen und jederzeit kontrollierbaren deutschen Friedensangebote
einzugehen. Churchill selbst hatte in einer Sitzung des britischen
Kriegskabinetts im Februar 1941 erklärt, ein europäischer Krieg gegen
Deutschland sei nicht mehr zu gewinnen. Deswegen müsse der Krieg weltweit
ausgeweitet und bis zum Jahresende sowohl Rußland als auch die Vereinigten
Staaten auf seiten Großbritanniens hineingezogen werden. Der langjährige
Staatssekretär des britischen Außenministeriums, der regelrechte
Deutschenhasser Sir Robert Vansittart, hatte in einem Schreiben vom 6.
September 1940 an seinen Minister Lord Halifax festgestellt: » entweder das
Deutsche Reich oder unser Land wird untergehen, und nicht nur untergehen,
sondern völlig vernichtet werden. Ich glaube, daß es das Deutsche Reich sein
wird. Das is
t etwas ganz anderes, als wenn man sagen würde, Deutschland muß untergehen;
aber das Deutsche Reich und die Reichsidee sind seit 75 Jahren der Fluch,
der auf der Welt lastet ? Der Feind ist das Deutsche Reich und nicht etwa
der Nazismus.«
Der britische Geheimdienst hatte schon sehr früh von den Bemühungen des
»Stellvertreters des Führers« Kenntnis und nutzte diese erbarmungslos aus,
um eine Falle zu stellen. Man täuschte Friedensbereitschaft in weiten Teilen
der britischen Regierung vor, ließ aber jedes angestrebte Treffen platzen,
um die »Verhandlungen« so in die Länge zu ziehen, bis das Deutsche Reich
gezwungen war, der zum Angriff bereiten Sowjet-union entgegenzutreten. Als
Heß am 10. Mai 1941 unbedingt hochrangigen britischen Persönlichkeiten
gegenübertreten wollte, nahm man ihn gefangen und verweigerte ihm den Status
eines Parlamentärs. Während der Kriegszeit wurde Heß in der walisischen
Hauptstadt Cardiff festgehalten, wo 100 Jahre zuvor einer seiner Vorfahren,
Carl Heß, als Lehrer gearbeitet und eine Engländerin geheiratet hatte. Deren
Grab lag nur wenige Meilen von dem Militärhospital entfernt, in dem Heß
gefangen gehalten wurde.
Schon sehr früh hatte Heß den Verdacht, daß die Engländer ihn als
unbequemen Zeugen aus dem Wege räumen wollten; daher schrieb er am 12.
August 1942 an den Schweizer Gesandten in London: »Für den Fall meines Todes
bitte ich Sie Sorge zu tragen, daß meine Leiche durch eine internationale
Ärztekommission hinsichtlich der Todesursache untersucht wird.« Er sollte,
wenn auch mit 45 Jahren Verzögerung, Recht behalten.
Nach dem Prozeß in Nürnberg, in dem er zu lebenslanger Haft verurteilt
worden war, wurde er mit den sechs anderen zu Haftstrafen verurteilten
»Kriegsverbrechern« am 18. Juli 1947 nach Spandau überführt. Unter den
Gefangenen galt er als Aus-senseiter, der Arbeiten verweigerte,
Gottesdiensten fernblieb, ständig Angst vor vergiftetem Essen hatte und 20
Jahre lang kategorisch jeden Besuch ablehnte. Viele hielten ihn für einen
Hypochonder. Als er 1966 nach der Entlassung von Albert Speer und Baldur von
Schirach als einziger im Spandauer Gefängnis bleiben mußte, wurden ihm
einige Haft-erleichterungen gewährt. Seine Zelle blieb unverschlossen, er
durfte sich jederzeit waschen oder Tee und Kaffee kochen. Zeitungen wurden
täglich bis zur Unkenntlichkeit zensiert und ausgeschnitten, die von ihm
beschriebenen Kladden und Papiere wurden eingezogen und nach seinem Tode
verbrannt, und sein Umgang beschränkte sich auf drei Wachsoldaten, die sich
ihm persönlich nähern durften, sowie die Gefängnisleitung, einen Pfleger und

zeitweise französische Gefängnisgeistliche.
Der 1982 eingestellte letzte Krankenpfleger, der Tunesier Abdallah Melaoui,
entwickelte sehr bald ein auf Vertrauen basierendes Vater-Sohn-Verhältnis zu
seinem alten und inzwischen auch gebrechlichen Patienten. Als Melaoui
bemerkte, daß Heß neben Deutsch, Englisch und Französisch auch fließend
Arabisch sprach, konnte man sich endlich auch in den mit Mikrophonen
verwanzten Zellentrakten unterhalten, ohne daß die Bewacher mithören
konnten. Er setzte durch, daß Heß nach langem Tauziehen endlich ein
verstellbares ausrangiertes Krankenbett bewilligt wurde, daß er nach 30
Jahren und völligem Verschleiß einige neue Hemden erhielt, daß ihm
Schokolade und Kuchen in die Zelle geschmuggelt wurden. Er sah, daß Heß 1985
mit wachem Interesse das Turnier in Wimbledon verfolgte, in dem ein damals
unbekannter siebzehnjähriger Deutscher den Pokal erhielt. Als dazu die
deutsche Nationalhymne ertönte, stand Heß auf und legte die Hand zum
soldatischen Gruß an den Kopf.
Der Tunesier beschrieb Heß als einen »Herrn« im besten Sinne des Wortes,
als Persönlichkeit, die sich ihres historischen Ranges durchaus bewußt war,
als Mann, der niemals klagte, aber oft verzagt und traurig war.
Als Melaoui erfuhr, daß Gorbatschow bereit sei, den alten Mann
freizulassen, teilte er Heß diese Neuigkeit mit. Der stellte daraufhin ein
entsprechendes Gesuch. Nachdem es eingereicht worden war, vertraute er Herrn
Melaoui an: »Das ist mein Todesurteil!« Er wußte, daß die Briten nicht
zulassen konnten, den zwar körperlich durch viele Krankheiten geschwächten,
aber geistig völlig klaren Heß vor den Toren des Gefängnisses auf die
Weltöffentlichkeit treffen zu lassen. Denn dann wäre das nicht passiert, was
die »Daily Post« am 18. August 1987 zu der Schlagzeile verführte:
"Friedensstifter" Heß nimmt seine historischen Geheimnisse mit ins Grab«.
Die ihn betreffenden Akten des britischen Staatsarchivs sind bis zum Jahr
2017 gesperrt. Die Mörder sind unter uns und laufen frei herum. Der
Augenzeuge der Ermordung, Abdallah Melaoui, hat alles in seiner Macht
Stehende getan, um den Fall vor Gericht zu bringen, doch er scheiterte am
Desinteresse oder an der politischen Impotenz der deutschen Justiz und
Politik.
Mehrmals schilderte er seinem Patienten Heß, wenn vor dem Tor des
Gefängnisses 100 oder mehr Demonstranten standen, die seine Freilassung
forderten. Auf die Frage, warum er sich nicht freue, antwortete Rudolf Heß:
»Die tun da draußen genauso ihre Pflicht wie ich hier drinnen.« Tun also
auch wir unsere Pflicht und gedenken wir eines Soldaten und Politikers, der
sein Leben einsetzte, um Deutschland und der Welt Frieden zu geben, und der
dafür mit 46 quälend langen Jahren Haft büßen mußte. Das ist keine
Verherrlichung, sondern ein Eintreten für historische Gerechtigkeit. Und
wenn man dafür einen Kronzeugen benötigte, sollte man Martin Niemöller
zitieren, der unter den Nationalsozialisten jahrelang in
Konzentrationslagern saß. Er schrieb am 1. Mai 1969 in einem Brief: »In der
Tat gehöre ich einer Hilfsgemeinschaft "Freiheit für Rudolf Heß" an,  weil
ich nun einmal an eine besondere Schuld von Heß nicht glaube und niemals
geglaubt habe?«

Olaf Rose

Wir Gedenken Rudolf Hess!
26.04.1894 - 17.08.1987
http://www2.gruene-jugend.de/uploads/pic_81698_full.jpg

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