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Re: "just got hacked"



Hallo!

Die Situation stellt sich jetzt noch mal anders dar: Die Schüler sagen, sie 
seien NICHT über das '/root'-Verzeichnis reingekommen, das sei nicht lesbar 
gewesen. Also kein "menschliches Versagen" in der Art, wie vorher von mir 
vermutet. Mehr möchte ich jetzt nicht sagen.

Wir sind dabei genau abzuklären, wie sie das geschafft haben, und werden hier 
in einigen Tagen berichten. Die Schüler sind im Übrigen sehr kooperativ, es 
war eine rein sportliche Leistung für sie.

Ich schlage vor, dass dieser Thread damit beendet ist.

Grüße
Stefan Padberg


Am Freitag, 1. Dezember 2006 10:16 hub Stefan Padberg in die Tasten:
| Hallo!
|
| Heute morgen fand ich auf meinem Skolelinux-Desktop in der Schule die
| freundliche Mitteilung einiger Schüler, dass sie sich in den Besitz von
| mehreren Dutzend Passwörtern hatten bringen können, u.a. auch das
| root-Passwort. Letzteres hätten sie auch verändert. Netterweise
| hinterliessen sie auch eine Telefonnummer für "kostenpflichtigen
| Hotline-Support".
|
| Meine Untersuchung ergab, dass eine Reihe von Passwörtern in Textdateien
| im '/root'-Verzeichnis standen und dass das '/root'-Verzeichnis für jeden
| lesbar war. Die sicherheitskritischen Dateien standen dort noch aus uralten
| Zeiten, als das System von einer Maschine auf eine andere umzog. Es waren
| also zum großen Teil ältere Daten, die entsprechenden Schüler zum Teil gar
| nicht mehr an der Schule. Ob der Systemadministrator (also ich) oder
| derjenige, der damals die Migration durchgeführt hat, dieses Scheunentor
| offen gelassen hat, läßt sich heute wahrscheinlich gar nicht mehr mit
| Sicherheit feststellen.
|
| Ärgerlich war, dass in einem Migrations-Skript das neue root-Passwort
| drinstand. Damit war den Schülern ihre Siegestrophäe sicher.
|
| Das ganze läuft also unter der Kategorie "Menschliches Versagen gegen
| sportlichen Ehrgeiz". Es hätte aber auch anders kommen können. Zum Glück
| haben wir auf dem Server noch keine Lehreraccounts. Das wäre ziemlich
| katastrophal gewesen, wenn Lehreraccounts in Mitleidenschaft gezogen worden
| wären, und hätte dem Ruf des Systems sehr geschadet.
|
| Wenn ich über Konsequenzen nachdenke, so fällt mir sofort Folgendes ein:
|
| Mich ärgert schon lange, dass ich mich als Normaluser kreuz und quer in der
| gesamten Verzeichnishierarchie lesend bewegen kann. Das erzeugt bei manchen
| Leuten einen völlig unnötigen Dauerreiz, irgend etwas Sicherheitskritisches
| zu finden. Unabhängig davon, wie das umgesetzt werden kann, wäre mir
| wohler, der Normaluser wäre komplett auf sein Persönliches Verzeichnis
| beschränkt. Inwieweit er noch lesenden Zugriff auf Verzeichnisse des
| 'bin''-Pfades benötigt, müßte man noch überlegen, aber eigentlich benötigt
| er das nicht.
|
| In einem solcherart konfigurierten System kann es auch kein
| 'pub'-Verzeichnis geben, da man ja von außen darauf nicht zugreifen könnte.
| Andere
| Möglichkeiten der server- bzw. netzwerkinternen Kommunikation müßten
| stattdessen zur Verfügung gestellt werden. Ich denke hier vor allem an
| Groupware-ähnliche Möglichkeiten über ein Webinterface.
|
| Für das Unterrichten ist es bei uns zunehmend auch so, dass das Bedürfnis
| entsteht, für den jeweiligen Unterricht speziell konfigurierte
| Lernumgebungen zu haben, damit man nicht ständig die Schüler davon abhalten
| muss, zu surfen oder zu spielen. Damit würde dann auch die Notwendigkeit
| entfallen, von Lehrerseite aus die Unterrichtsmaterialen in einem
| 'pub'-Verzeichnis zur Verfügung zu stellen. Wie sind die Erfahrungen mit
| 'moodle' in diesem Zusammenhang?
|
| Über sachdienliche Vorschläge würde ich mich freuen.
|
| Gruß
| Stefan Padberg
| Rudolf Steiner Schule Wuppertal


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