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Re: Dateisystem-Performance: ext3 überrundet xfs??



On Sun, Aug 03, 2008 at 12:21:45AM +0200, Ingo Juergensmann wrote:
> On Sat, Aug 02, 2008 at 11:09:33PM +0200, Nikolaus Schulz wrote:
> 
> > Ich hätte nie gedacht, daß ein so etabliertes Dateisystem bei einer so
> > einfachen Sache derart zusammenbrechen könnte.  Erstaunlich.
> 
> Wieso? 
> a) wenn Du immer noch wie in der ersten Mail auf unterschiedlichen
> Partitionen testest, wundert mich das gar nicht, das XFS schlecht
> abschneidet. Dabei nehme ich an, dass hohe Partitionsnummern entsprechend
> weiter innen auf der Platte liegen als niedrigere Nummern, die weiter aussen
> auf den schnelleren Datenspuren liegen. 

Möglich, aber es war die selbe Partition.

> b) wurde XFS sicherlich nicht in Hinblick auf viele kleine Dateien
> entwickelt wie reiserfs. Eher im Gegenteil. Die Verwaltung und das
> Ausliefern grosser Datenmengen ist schon eher das Metier von XFS, was u.a.
> auch durch sowas wie "realtime subvolumes" deutlich wird. 
> 
> c) ist es schon seit Urzeiten bekannt, dass XFS aus diesem Grund eher nicht
> fuer solche Anwendungen wie einen Newspool taugt. Also nichts neues. 

Nun, *mir* ist das neu. :-)  Das XFS-Whitepaper spricht auch explizit
von Optimierungen für kleine Dateien, aber es scheint, daß, unabhängig
von der schieren Dateigröße, Metadata-Operationen und insbesondere
Löschen in XFS tatsächlich bekannte Flaschenhälse sind (steht ja sogar
auf Wikipedia).

> d) andere (etablierte) Filesysteme sind vielleicht in einzelnen Punkten
> flinker als XFS, brechen dann aber z.B. dabei zusammen, das FS nach einem
> Absturz wieder in einen brauchbaren Zustand zu bringen, wo dann grosse Teile
> des FS' in lost+found endet. 

Mag ja sein.  Ich hatte schließlich auch Gründe, warum ich XFS genommen
hab, und die hatten nix mit Geschwindigkeit zu tun.  Ist aber ein
anderes Thema.

> e) von einer Notebookplatte sollte man sowieso keine Performancewunder
> erwarten. 

Tja, mit ext3 ist es ja auch kein Performancewunder, nur halt schon mal
doppelt so schnell, oder meinetwegen halb so langsam. :-)

> f) benutze halt einfach das FS, das dir am meisten zusagt. Jeder wird andere
> Schwerpunkte bei sowas setzen. 

Daß solch drastische Einbrüche offenbar auch zur legitimen Bandbreite
der Geschmacksrichtungen bei Dateisystemen gehören, das finde ich doch
recht erstaunlich.

Um mal einen Vergleich zu riskieren: wenn ich statt einer Seagate mal
eine Samsung-Festplatte einbaue, dann rechne ich auch nicht mit
Phänomenen wie zum Beispiel, daß die Performance beim Lesen auf die
Hälfte einbricht.  Die Technologie ist einfach so hoch entwickelt, daß
es nicht nötig ist, solche Basics vor dem Kauf in den Specs zu checken.

Naja, wieder was gelernt, schätz ich.

> g) wer viel misst, misst viel Mist. ;)

Ich hab lange Zeit nicht gemessen, sondern nur gelitten, und jetzt weiß
ich endlich, warum.

Nikolaus


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