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Re: hoher arp traffic / Grundrauschen



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Torsten Schneider wrote:

| Das kann man so nicht verallgemeinern, stimmt aber für die
| Billigswitches.

Doch - für normale Layer-2 Switches gilt das alle mal, denn wie
schon mehrfach geschrieben, ARP liegt auf Layer-3 und dort toben
sich die meisten Switches nicht mehr aus. Die Verteilen auf Layer-2
ebene Pakete anhand ihrer MAC Adresse auf die verschiendenen Ports
und das wars.

| Dicke managebare Switches haben oft sehr wohl auch Ahnung von
| dem, was oberhalb von Schicht 2 passiert.

Das sind dann aber eben schon Layer-3 Switches - die eben ARP
verstehen (und noch vieles andere mehr).

In den grauen Vorzeiten gab es nur Layer-1 'Verteiler', das waren
die HUBs. Für ganz kleine Netzwerke toll und vorallem ist die Logik
im ASIC äußerst simpel. Daneben gab es die Router, die die Subnetze
verbanden. Nur unangenehmer Nebeneffekt: Wenn ein Recher Daten
sendet, sehen zum einen das alle anderen und zum anderen kann eben
nur einer gleichzeitig senden :-(

Lösung: Weg von Layer-1 auf Layer-2 - nur jetzt muss man natürlich
in die Datenpakete reinschauen, um die Empfänger zu bestimmen
(MAC-Adresse). Das ist natürlich mit wesentlich mehr Aufwand
verbunden und braucht eine größere Logik -> teurer, zumindest
damals. Aber nun können auf einem n-Port Switch im Idealfall n/2
Rechner sicht gleichzeitig unterhalten.

Nun muss man sich das wirklich mal von der Logik da drinnen ansehen
(bin technischer Informatiker - also vorbelastet *g*): Der ASIC im
Switch muss ja nun viel mehr Informationen aus dem Paket herausholen
und verarbeiten und daraufhin seine Entscheidung für einen Port
treffen - und das in sehr kurzer Zeit. Viel zu kurz für einen
Mikrocontroller etc. - daher ja auch ein ASIC. Als die ersten
Layer-2 Switches aufkamen, war das noch eine Herausforderung einen
solchen Chip zu bauen, also was das die teure Oberklasse. Heute
können wir ja auch programmierbare Logiken bauen, die schneller
sind, als die ASICs von damals - die Massenfertigung ist auch kein
Problem mehr, und so sind die HUBs mitterleile langsam verschwunden
(und kein Wort draüber verloren, dass man heute nicht mehr 10
sondern sogar bis zu 1000 MBit/s verarbeiten kann).

Nächster Schritt: Warum nicht Layer-3? Genau - heute möglich, früher
undenkbar und die Logik ist schon wieder viel größer geworden, darf
aber nicht langsamer sondern muss immer schneller werden: *dicke*
managebare Switches :-) Und ich denke, die werden auf Dauer auch die
Layer-2 verdränden (und HUBs wandern ins Museum). Nun hat der Switch
auch Ahnung von IP-Adressen :-)

Und warum nicht Layer-4? Naja, gibt's doch: Die richtig richtig
guten Switches können auch etwas mit Layer-4 anfangen - und haben
mal wieder einen noch intelligenteren und größeren Logikblock (der
wieder nicht langsamer werden durfte etc...) Und nun kann ein Switch
auch mit dem Transport etwas anfangen und Pakete segmentieren,
zusammenbauen, routen und so weiter... Eigentlich keine Switches
mehr sondern eierlegende, routende Wollmilchsäue.

Problem: Wer kann so einen Switch noch richtig konfigurieren? VLANs
sind toll, nur bei uns werden sie nicht genutzt, leider. Daher auch
mein 'eigenes' ARP Problem, hab vorhin mal gemessen, 20-25% des
Gesammttraffics der an meiner Sunkist ankommt ist ARP :-(

Ist schon ein interessantes Gebiet - nur als normaler Heimanwender
hat man es sehr selten mit Layer-3 Switches zu tun.

Cheers,
Jan

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