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Re: Sarge (XFree 4.3.0. + Radeon 9200)



Ahmed Al-Jabaji schrieb:
Hallo *,

Kann mir jemand helfen eine Safire Radeon 9200 unter X 4.3.0 aus Sarge zum
laufen zu bekommen ? Habe die ATI-Linux Treiber installiert und Fglxconfig durchgeführt, leider
ohne Erfolg. Der Bildschirm schaltet au "No Signal" und danach ab
Fehlermeldungen hat es keine.  Mit anderen X -Configure Tools (Xf86cfg bzw
Xf86config) hatte ich kurzfristig eine Konfiguration welche mit 600x800
funktionierte leider nicht mit 1600x1200.
Es ist bereits die dritte Karte (nach Nvidia Geforce5200 und Matrox P650
Parhelia) welche cih unter Debian nicht zum laufen bekomme. SuSE erkennt
Nvidia und Radeon und richtet sie korrekt ein, wesshalb ich denke dass diese
unter Sarge auch laufen sollten. Nvidia konnte ich nur am VGA-Augang betreiben und ebenfalls mit nur mit
600x800, die Linux-Treiber von Nvidia habe ich aber nciht installieren
können :(


Vielen Dank Ahmed
Hi,
ich habe auch ne weile gebraucht bis ich hatte.
So habs ich gemacht.
mfg
alex


1. Einführung
Dies ist eine kleine Anleitung um den Grafikkarten von ATI auf Debian Sarge zu installieren. Für eventuell gecrashte Software oder Hardware übernehme ich keine Verantwortung. Mir ist auch durchaus bewußt dass es wahrscheinlich andere Möglichkeiten, eventuel einfachere, gibt. Dieses HOWTO beschreibt die Schritte, die ich durchgeführt habe und sie führen zum Ziel. Was will man mehr?

2. Was braucht man?
Natürlich sollte eine Grafikkarte mit einem ATI Chip im Computer eingebaut sein. Der Treiber von ATI muss hier runtergeladen und in ein Verzeichnis ihrer Wahl gespeichert werden. Ich habe mit einer Radeon 9800 Pro gearbeitet. Der Treiber unterstützt nur Radeon 8500 oder neuer. Die aktuelle Version ist 3.7.6. Zudem sollte man wissen welche XFree86 Version installiert ist. Bei Debian Sarge ist es Version 4.3.0. Zudem muß man noch gcc und ld installiert haben. In aller Regel ist dies aber bei einer normalen Debianinstallation der Fall. Da ATI nur eine *.rpm Datei anbietet muss diese Datei erst in eine *.deb Datei umwandeln. Dazu benutzt man das Programm 'alien'. Außerdem muß man wissen welchen Kernel man hat, die Kernel Header und Sources müssen nämlich installiert werden. Als Beispiel dient hier 2.6.5-1-k7.
Eine funktionierende Internetanbindung macht das Leben einfacher.

3. Jetzt geht's los
Um die Kommandos alle einegeben zu können braucht man eine Befehlskonsole. Entweder man benutzt eine im KDE oder GNOME Desktop oder man wechselt mit Strg-F1 in eine. Vor dem Start ist es noch wichtig die Datei /etc/X11/XF86Config-4 zu sichern. Wenn was schief gehen sollte kann man die wieder zurückkopieren.
Zuerst mal mit 'su' und Passworteingabe root werden.
Wahrscheinlich ist das Konvertierungstool names "alien" nicht auf dem Rechner. Mit 'apt-get install alien' wird es installiert. Nun muss natürlich das Tool auch zum Einsatz kommen. Tippe folgendes ein 'alien -d fglrx-4.3.0-3.7.6.i386.rpm' und man erhält die Datei fglrx_4.3.0-3.7.6.i386.deb. Diese wird mit 'dpkg -i --force-overwrite fglrx_4.3.0-3.7.6.i386.deb' installiert.

Mit 'uname -r' kann man sehen welchen Kernel man momentan benutzt. In meinem Fall bekomme ich als Antwort '2.6.5-1-k7'. Also müssen die entsprechenden Kernelheader heruntergeladen und installiert werden. Mit 'apt-get install kernel-headers-2.6.5-1-k7' sind die gleich aufgespielt. Nun braucht man noch die Quellen des Kernels. Die sind allgemein und gelten für alle 2.6.5. egal ob man k7 oder 686 Varianten benutzt. Mit 'apt-get install kernel-source-2.6.5' werden auch diese installiert. Wenn man einen anderen Kernel z.B.: 2.6.2 oder 2.4.25 benutzt muss man natürlich die entsprechenden Kernelheader und Kernelsourcen benutzen. Somit haben jetzt alles nötige zusammen und können anfangen den Treiber zu basteln.

4. Das ATI-Tool 'fglrxconfig'
Dieses Tool erstellt die Datei XF86Config-4 und überschreibt hemmungslos die bestehende, die zuvor hoffentlich gesichert wurde. Es stellt einige Fragen zur verwendeten Hardware (Tastatur, Maus, Monitor und Grafikkarte) die man alle gut durchlesen sollte. Besonders die horizontale und vertikale Wiederholfrequenz des Monitors sind wichtig. Ein genauer Blick ins Handbuch ist ratsam.
5. Dateien kopieren
Jetzt muss man mit 'cd /usr/src/kernel-source-2.6.5/drivers/char/drm' in eben das Verzeichnis wechseln. Bei einem anderen Kernel ist der Pfad entsprechend zu setzen.
Hier finden sich etliche Dateien unter anderem
drm.h
drm_proc.h
drmP.h
drm_os_linux.h
Diese vier Dateien muss man in das Verzeichnis usr/src/kernel-headers-2.6.5-1/drivers/char/drm kopieren. Mit 'cp drm.h drm_proc.h drmP.h drm_os_linux.h usr/src/kernel-headers-2.6.5-1/drivers/char/drm' ist das auch schon erledigt.

6. Module bauen und installieren
Wieder ein Verzeichniswechsel mit 'cd /lib/modules/fglrx/build_mod' und dort das Skript mit 'sh make.sh' ausführen. Wenn alles gut läuft wird der Treiber jetzt kompiliert. Auf jeden Fall die Ausgabe aufmerksam verfolgen. Im gleichen Verzeichnis wird eine Protokolldatei names make.log angelegt. Diese informiert zusätzlich über Niederlag oder Erfolg.
Wenn alles gut ging lauten die letzten Zeilen in etwa:

build succeeded with return value 0
.
duplicating results into driver repository...
target location: /lib/modules/fglrx
copying fglrx.ko
copying logfile of build
*** end of build log ***

Nun gehts ein Verzeichnis hoch mit 'cd ..' und 'sh make_install.sh' installiert das Treibermodul. Dabei sollten nun wirklich keine Probleme auftauchen.

7. X Window System neu starten
Jetzt will man natürlich noch in den Genuss des Treibers kommen. Dazu wird der Displaymanager neu gestartet. Drei fallen mir jetzt spontan ein gdm, kdm oder xdm.
Mit '/etc/init.d/gdm restart' wird der GNOME Displaymanager neu gestartet.
Zur Kontrolle kann man 'lsmod | grep fglrx' aufrufen und kontrollieren ob das Modul geladen wurde.

8. Aufräumen
Dieses Kapitel ist optional und muss nicht unbedingt ausgeführt werden. Mit 'apt-get remove kernel-headers-2.6.5-1' und 'apt-get remove kernel-source-2.6.5' kann man die Pakete wieder entfernen. Beim ersten Befehl wird ein Fehler auftauchen, der besagt dass das Verzeichnis usr/src/kernel-headers-2.6.5-1/drivers/char/drm nicht leer ist und der Computer es nicht löschen konnte. Mit 'rm -R /usr/src/kernel-headers-2.6.5-1' wird man dieses Problem auch los.



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