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Re: 2.4.20-Kernelkompilierung: Nur einmal möglich!



Hallo Christoph,

erstmal sorry, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe.

At 05.03.2003, Walther, Christoph wrote:
[...]
> Jawohl, ich habe ext3-FS in Verbindung mit LVM am Laufen.
> Das der 2.4.20-Kernel im ext3-Dateiensystem ein Bug enthält, 
> halte ich für sehr merkwürdig (und unwahrscheinlich):

Der Bug ist da. Da kann man auch nicht drumrum reden. Allerdings tritt
er nur in einem bestimmten Modus auf - den ich erst nachlesen muesste.
In der Standardkonfiguration tritt er nicht auf.

> ich habe mich mit einem Konzern-Kollegen unterhalten, welcher den 2.4.20-Kernel in
> einer ext3-FS-Umgebung schon zigfach kompiliert hatte, dabei gab es nie Probleme, 
> was die eigentlichen make-Befehle (make clean, make dep, make bzImage, usw.) anbelangt,
> es ist da also immer alles glatt durchgelaufen.
> Hierbei handelt es sich allerdings um eine SuSE-Distri 8.1, aber, was Kernelkompilieren anbelangt,
> so sollte man ausgehen, sitzen alle Linux-Distris am "Runden Tisch" !
> Oder gibts da bei der Debian-Distri spezielle Probleme ??

Da sitzen hier und da welche an einem Tisch und trotzdem kocht auch
jeder sein eigenes Sueppchen. Fakt ist, dass ich auf inzwischen
dutzenden von Systemen von 486'er bis zum aktuellen Pentium was weiss
ich, einen 2.4.20 mit und ohne SMP mit ext3 laufen habe und den Kernel
fuer all die Rechner habe ich auf meiner Worstation uebersetzt..

Das geht also.

Und zwar mit Debian woody.

[...]
> debsums würde ich über dselect gerne installieren und dann ausprobieren:
> kann ich aber nicht mehr, da, so wie ich dabei feststelle, 
> nach der weiteren versuchten, vergeblichen Kernelkompilation
> laut Fehlermeldung der Kernel u.a. auf einmal kein iso9660-FS mehr
> unsterstützt !

Das kann man ja leicht bei der Konfiguration des Kernels nachpruefen.

In der Kernelkonfig, die Du mir per Mail geschickt hast, ist ISO9660_Fs
als Modul eingetragen. Schau doch mit lsmod mal nach, ob das Modul auch
geladen ist.

> D.h., nicht nur das X-Windows-System lässt sich nicht mehr starten, sondern,
> wie ich ausprobiert habe, werden vom Kernel auch nicht mehr die Dateiensysteme 
> für vfat und iso9660 unterstützt! 
> Das Mounten also einer CD, einer Floppy-Diskette oder einer
> Windows95-Partition (/dev/hda1) kann man jetzt getrost vergessen! 
> Toll, gelle !?

Ruhig bleiben. ;-)

Windows95 Partitionen benutzen ueblicherweise vfat. Also mal nachesehen:

Hast Du auch als Modul drin. Ist das geladen?

Zu deinem Problem mit X11:

Bei dir trat folgende Fehlermeldung auf:

Fatal server error:
Cannot open mouse (No such device)


In deinem Lofile steht dazu:

(**) Mouse: type: Microsoft, device: /dev/ttyS0, baudrate: 1200
(**) Mouse: buttons: 5, 3 button emulation (timeout: 50ms)
(**) Mouse: zaxismapping: (-)4 (+)5


Hast Du wirklich eine serielle Maus angeschlossen?

Schau mal in deinem /etc/X11/XF86Config-4

Da muesste etwas dieser Art stehen (Fuer eine PS/2 Maus):

Section "InputDevice"
        Identifier      "Configured Mouse"
        Driver          "mouse"
        Option          "CorePointer"
        Option          "Device"                "/dev/gpmdata"
        Option          "Protocol"              "ImPS/2"
        Option          "ZAxisMapping"          "4 5"
EndSection

Wie Du hier siehst, benutze ich /dev/gpmdata. Das funktioniert nur, wenn
gpm entsprechend konfiguriert ist. Um moegliche Fehlerquellen
auszuschliessen, stoppe doch mal gpm (falls es laeuft) mit
/etc/init.d/gpm stop und trage in der /etc/X11/XF86Config-4 statt
/dev/gpmdata /dev/psaux ein.

Desweiteren sehe ich folgende Fehlermeldungen:

Warning: The directory "/usr/lib/X11/fonts/cyrillic" does not exist.
         Entry deleted from font path.
Warning: The directory "/usr/lib/X11/fonts/100dpi/" does not exist.
         Entry deleted from font path.
Warning: The directory "/usr/lib/X11/fonts/Type1" does not exist.
         Entry deleted from font path.
Warning: The directory "/usr/lib/X11/fonts/CID" does not exist.
         Entry deleted from font path.
Warning: The directory "/usr/lib/X11/fonts/Speedo" does not exist.
         Entry deleted from font path.
Warning: The directory "/usr/lib/X11/fonts/100dpi" does not exist.
         Entry deleted from font path.
(**) FontPath set to =
"unix/:7100,/usr/lib/X11/fonts/misc,/usr/lib/X11/fonts/75dpi/:unscaled,/=
usr/lib/X11/fonts/75dpi"

Und:

XFree86 Version 3.3.6a / X Window System


Du benutzt also garnicht XFree 4.x sondern 3.3.6.

Hast Du vielleicht aus Versehen mal einen Wechsel vollzogen?

Falls es dir nicht zu viel ist, deinstalliere doch mal den ganzen X Kram
und instaliere die folgenden Pakete:

xfree86-common
xserver-xfree86
xfonts-100dpi
xfonts-100dpi-transcoded
xfonts-base
xfonts-base-transcoded
xfonts-intl-european
xfonts-scalable

Wenn ich mich recht erinnere, hast Du doch bereits XFree86 4.x laufen
gehabt. Jedenfalls wuerde das deine ploetzlichen Probleme mit XFree und
den FOnts erklaeren. Ausserdem benutzt XFree86 3.3.6 nicht
/etc/X11/XF86Config-4 sondern /etc/X11/XF86Config. Du hast doch sicher
keine serielle Maus und ich denke, da hast Du mal ein Downgrade gemacht.

Ausserdem hast Du in deiner Kernelkonfiguration viel ueberfluessiges
Zeug drin. Beispielsweise (immer noch davon ausgehend, dass Du eine PS/2
Maus hast, brauchst Du: PSMOUSE.

Du hast so nebenbei aber auch noch Module fuer MS_BUSMOUSE, 82C710_MOUSE
und andere.

Um auch hier weiter Fehlerquellen zu vermeiden, schlage ich vor, vorerst
den Moussupport und die Unterstuetzung fuer PS/2 Maeuse fest
einzukompilieren.

[...]
> Viel wichtiger ist doch hier, überprüfen zu können, ob die installierten
> Pakete alle _konsistent_ sind, was relevante Verzeichnisse und Dateien sowie
> deren Inhalt anbelangt.
> Beim MS Windows 95/98 konnte man immerhin bei inkonsistentem System nochmals
> das Setup der System-CD laufen lassen, dann war alles wieder palletti....

Wir wissen doch beide, dass das nur ein Wunschtraum ist.

> ...und bei so einem "Broken System" ist doch Linux mindestens genauso "elegant",
> so hoffe ich doch ;-)

Linux hat damit wenig zu tun. Vielmehr der Clue des Admins.

Ich bastel das Script hier jetzt nicht zusammen, aber ich musste sowas
auch schon machen. Das grobe Vorgehen besteht aus:

Liste aller installierten Pakete erstellen, Liste aller Dateien der
installierten Pakete ausgeben, ueberpruefen ob all die Dateien vorhanden
sind und ggf. Paket und fehlende Datei ausgeben. Ansonsten gab es ja
schon die Tips mit debsum.

> ...verräts Du mir, wie man das bei MS Outlook2000 einstellen kann?

Loeschen.

Du weisst selbst, dass es immer moeglich ist, auch alternative Software
einzusetzen. Notfalls mittels des angebotenen Proxys eine ssh Verbindung
zum heimischen Rechner aufmachen und dort mit mutt arbeiten.

> Der HelpDesk in unserem magentafarbenen Konzern weiss darüber 
> leider keinen Rat...

Aber als es darum ging, die Software auszuwaehlen, waren die
Herrschaften weniger Wortkarg. *seufz*

> ...und Marketing und Management haben es bei uns auch noch nicht verstanden, 
> intelligentere, sicherere sowie kostensparendere Betriebssysteme 
> inklusive Office-SW für die Arbeitsplatzsysteme einsetzen zu lassen! 

Dabei muessten sie nur jemanden fragen, der sich damit auskennt. Und das
ihr genug solche Leute habt, muss ich dir ja nicht sagen.

[...]
> >> apt-get install /usr/src/kernel-image-2.4.20_10.00.Custom_i386.deb
> > Wuste garnicht das dies geht... Ich wuerde dafuer "dpgk -i ..." nehmen.
> ...nun, der Tipp mit
> 
> fakeroot make-kpkg --config=menuconfig kernel-image
> und
> apt-get install /usr/src/kernel-image-2.4.20_10.00.Custom_i386.deb
> 
> erhielt ich von einem sehr erfahrenen und kompetenten Debian-Anwender...
> ... und das hat _einmal_ auch makellos funktioniert!  

Also solltest Du mich damit meinen:

Entweder habe ich das mit dem "apt-get install /usr/src/kernel-image..."
dir in einem Moment geistiger Umnachtung geschrieben, oder aber, Du hast
was durcheinander gebracht.

So oder so:

fakeroot make-kpkg clean
fakeroot make-kpkg -config=menuconfig kernel-image
dpkg -i ../kernel-image....

So mache ich das und sso hatte ich auch noch nie Probleme.

Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass einiges mit den Rechten bei
dir nicht mehr stimmt.

Sind die Rechte fuer /usr/src bei dir so:

ll -d /usr/src/
drwxrwsr-x   14 root     src          3072 Feb 17 02:14 /usr/src/

Ist der User, als der Du den Kernel _entpackst_ und uebersetzt in der
Gruppe "src"? Schau mal nach:

groups

Wenn nicht: Rechte von /usr/src entsprechend aendern und den User dieser
Gruppe hinzufuegen. Die Kernelsourcen als dieser User antpacken und
_nicht_ als root. Den Kernel auch niemals als root konfigurieren oder
uebersetzen, denn dann stimmen die Rechte einiger Dateien nicht mehr.

[...]
> ...ja, das frage ich mir hier auch, warum der Kernel mit python-zlib
> "Tango tanzt"; ich kann mirs echt nicht erklären!

Dieses Paket habe ich nichtmal installiert. Ich vermute, dass deine
Paketdatenbank auch nicht mehr ganz konsistent ist. Was sagt denn ein
dpkg -C?

[...]
> ...oder gibts da noch irgendwelche Geheimnisse, von denen ich nichts weiss ?

Nachdem ich deine Kernelconfig gesehen habe noch einen guten Tip:

Bitte gehe die Kernelkonfig mal mit viel Zeit und Ruhe durch und lies
auch die Hilfe zu Punkten, die dir unklar sind.

Schmeiss den ganzen Kram, den Du wirklich nicht brauchst raus (Siehe
oben das Beispiel mit der Maus) und probiere es nochmal. Dann geht auch
das uebersetzen schneller ;-)

Aber vor Allem: Loesche die Kernelsourcen, ueberpruefe die Rechte und
Gruppenzugehoerigkeit (siehe oben) und entpacke das tar.gz erneut als
der User, der der Gruppe src angehoert und und uebersetze alles auch als
dieser User.

Gruss, Guido

P.s.: Da das schon ne Weile her ist, an die Liste und per PM an
Christoph.
-- 
Ich staehle mein Herzkreislaufsystem durch extremen Koffein- und
Nicotinmissbrauch, da gehen solche Aufregungen im Hintergrundrauschen
unter.
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