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[Debian]:Re: Symbolic link [was:XWin startet nicht, komme an Debian nicht mehr ran!]



"Arne P. Boettger" wrote:
> Keep it stupid SIMPLE. Quasi "mach alles so Idiotensicher wie
> möglich", damit macht man es sich einfacher. Dazu muß man manchmal
> anfangs das Gehirn etwas mehr anstrengen, ist aber auf Dauer
> einfacher, weil man dann beim Konfigurieren nicht so viel bedenken
> muß.

Ich bin mir nicht darüber im Klaren, ob du nun für dieses Prinzip oder
dagegen argumentierst: Sagtest du nicht, du wolltest durch das
nicht-Verwenden von Symlinks in /dev dich selbst zwingen, jedesmal beim
Benutzen eines Devices darüber nachzudenken, wo es genau angeschlossen
ist?


> > Was macht gpm nicht?
> Mit Symlinks arbeiten. Das postinst-script legt keinen /dev/mouse
> Symlink an.

Geht an unserer Diskussion vorbei. Warum sollte auch ausgerechnet das
postinst-script von gpm Links anlegen? Das ist nicht Sache eines
einzelnen Programmes, sondern genaugenommen ein unabhängiger,
übergeordneter Mechanismus, um den sich momentan der Administrator
selbst kümmert.


> > Dieses Beispiel basiert auf der Annahme, dass der Admin nicht konsequent
> > die symbolischen Links verwendet. Wenn er das tun würde, gäbe es keine
> > Probleme.
> > Daher hat das Beispiel keine Relevanz, weswegen ich es ignoriert hatte.
> Das basiert darauf, daß auch ein Admin nur ein Mensch ist, der auch
> mal was vergisst.

Öhm... Nö. Das Betriebssystem sollte dem Admin schon glauben, dass er
weiß, was er tut. Soll heißen: Mag sein, dass der Admin ein Mensch ist,
aber aus der Perspektive des Betriebssystem-Designs sollte er ein Gott
sein, dessen Handlungen vollkommen sind.
Was der Admin vergisst oder nicht vergisst, hat nach wie vor nichts mit
den Programmen zu tun, die auf die Devices zugreifen. Um die geht es
mir.


> Und je weniger er sich merken muß um so weniger kann
> er vergessen. Natürlich scheiden sich hier die Geister, aber für mich
> ist es einfacher, mir Device-Namen zu merken als immer Symlinks zu
> nutzen und evtl. bei einer Neuinstallation die Devices nicht mehr
> auseinanderhalten kann.

Wie du sagtest, das sind Geschmacksfragen. Vielleicht habe ich mehr
Schnittstellen, an denen bestimmte Geräte hängen, die ich ab und zu
umstöpseln muss.
Der Zuordnung "/dev/-File <-> Schnittstelle" liegt ein einfaches Schema
zugrunde, weswegen ich mir das recht leicht merken kann, was bei der
Zuordnung "/dev/-File <-> Gerät an der Schnittstelle" nicht der Fall
ist. Die Zuordnung "/dev/-Symlink <-> Gerät" entspricht genau der
Verkabelung der Hardware und ist daher für mich eine Gedächtnis-Stütze.


> > Also nochmal: Welche Probleme muss der *Programmierer* (nicht der
> > Admin!!) zusätzlich bedenken, wenn er Links in /dev korrekt unterstützen
> > will?
> Da greift das Sax-Problem, er muß auf rekursive Symlinks achten,
> schauen, ob der Symlink schon funktioniert usw. 

Was du da sagst, entspräche ungefähr "C ist schlecht, weil `indent´
nicht richtig funktioniert" (nur eine Analogie, ich mache keine Aussage
über `indent´ oder C). Das Einrichten von Symlinks in /dev ist eindeutig
*Teil des Aufgabenbereichs* von SaX, da es u.A. dafür gemacht ist, sie
zu erstellen, und keine *zusätzliche* Komplikation. Genauso wie das
Untersuchen von C-Syntax Teil des Aufgabenbereichs von `indent´ ist.

Ich meine natürlich Programme wie z.B. pppd, die unabhängig von der
Konfiguration eines einzelnen Rechners sind, und auf die Devices in /dev
zugreifen wollen.
Nur wenn sich für Programmierer solcher Programme zusätzliche Probleme
durch Links in /dev ergeben, ist das ein Grund, auf Links in /dev zu
verzichten. Ob da schon jemand schlechte Erfahrungen gemacht hat, wollte
ich wissen.


> Und wie ich im
> gpm.postinst Skript gesehen habe, scheint bei M68k und Sparc-Systemen
> /dev/mouse ein wirkliches Device zu sein. 

Interessant zu wissen, dass das auf anderen Architekturen anders ist.

>Da wäre ein Tool, das
> /dev/mouse durch einen Symlink auf das Mousedevice ersetzen will,
> etwas destruktiv. 

Geht an der Diskussion vorbei. Wie gesagt, muss jedes Programm mit
seinem Aufgabenbereich klarkommen. Also muss eins, das Symlinks in /dev
machen will, das auch korrekt machen.
Wenn es dabei destruktiv wird, ist das ein Fehler in der Konzeption oder
Implementation dieses einen Utilities, und das muss behoben werden.

Keine /dev-Symlinks mehr zu verwenden hilft übrigens noch nicht einmal
gegen dein SaX-Problem, d.h. du musst sowieso ohne SaX klarkommen, wenn
du keine Symlinks willst. Denn SaX würde dir welche machen.


>Und das alles nur, um in der Konfiguration
     ^^^^^^^^^
> "/dev/mouse" einzutragen, und nicht das wirkliche Mousedevice.

Das, worauf sich dein "das alles" bezieht, PASSIERT EINFACH NICHT.
Zumindest nicht, wenn die Konfig-Utilities well-designed sind. Und davon
muss man ausgehen können, sonst ist die Distribution schlecht.

Einzelne, fehlerhafte Programme, zu denen es funktionierende
Alternativen gibt, sind als Argument gegen /dev-Symlinks nichtig.


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