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Re: [Debian]: Debian 2.1 bei JFL ?



Hi,

On Wed, Nov 11, 1998 at 12:38:39AM +0100, Torsten Landschoff wrote:
> > 
> > Und wenn die Lizenz nicht erlaubt, die entsprechende Software
> > kommerziell auf CD zu vertreiben, kann das eben nicht geschehen.
> 
> Das kann ich eben nicht glauben. Die meisten Pakete in non-free, deren
> copyright ich mir angeguckt habe, bestehen z.B. darauf, nicht auf M$-Soft
> genutzt zu werden, oder ähnliche Scherzchen.

> Es gibt sicher Ausnahmen, aber so
> schwer kann es doch nicht sein, festzustellen, was noch raufkann, und was
> nicht.

Beweis es uns doch. Als "Beweis" würde ich eine detaillierte, kurze, und
verständlich Analyse der Lizenzen von 100 Paketen aus non-free anerkennen.
Danach können wir uns ja noch mal unterhalten. Dabei folgende Annahmen:

a) Der Preis, für den ich die Software verkaufen will, steht noch nicht fest.
b) In welche Länder ich die überall Software exportiere, steht noch nicht fest.
c) Auf welchem Medium ich die Software verkaufe, auch nicht (CD, Tape, Zip).
d) An welche Kunden ich die Software weitergebe, weiß ich nicht genau.

> Und, letztendlich kann ich es mir schenken, eine Distribution mit 5 CDs
> (Wahnsinn) anzupreisen, wenn man es auch auf 4 CDs unterbekommt.

Ein Rohling kostet so gut wie gar nichts. Was kostet sind Man-Power und
rechtliche Absicherung für den Schadensfall.
 
> > Gerade die Lizenzen in non-free haben die Eigenart, lang,
> > unuebersichtlich, rechtlich sinnfrei oder nicht erfuellbar zu
> > sein. So gibt es auch Lizenzen, bei denen nicht ersichtlich ist, was
> > sie erlauben.
> 
> Dann wäre es doch möglich, dem Autoren mal eine Mail zu schicken, ob es oaky,
> ist, es mit auf die CD zu packen.

Das reicht nicht. Eine Email ist _nichts_ Wert. Was Du benötigen würdest
wären von Hand unterzeichnete, eventuell notariell beglaubigte
Lizenzverträge. Da die Programmer überall in der Welt leben, bräuchtest Du
natürlich eine ganze Horde mehrsprachiger Anwälte um die Verträge
aufzusetzen und Beglaubigen zu lassen (diese Anwälte müssen sich im
Internationalen Recht auskennen).

Das ist keine graue Theorie: Wenn zwei Firmen aus verschiedenen Ländern
verträge aushandeln, verdienen sich internationale Anwälte eine goldene
Nase.

> Und wenn man die Distribution ein wenig
> teurer macht, müßte das doch auch zu schaffen sein.

Wieviel ist ein bißchen teurer? Du kannst keine Debian CD für mehr als 50
Mark verkaufen (denn dann kauft die keiner). Dafür kannst Du bei dem Umsatz,
den Debian CD's bringen, wahrscheinlich noch nicht mal jemanden bezahlen,
der ein bisschen drüber nachdenkt, ob es sich überhaupt lohnen würde.

Wie groß wäre der Mehrumsatz durch Leute wie Dich, die mehr non-free
software möchten?

Wie groß wäre der verminderte Umsatz durch Leute, die einfach nicht mehr
bezahlen möchten?

Wie groß sind die zusätzlichen Kosten?

[...]

> Ich werde keinen Autoren kritisieren, nur weil er meint, daß seine Software
> z.B. nur unter Linux frei ist. Damit kann ich leben.

* Ich nicht. *

Ein kleiner Tip: Wie lange wird es Linux noch geben? Und dann? Wer glaubt,
es gibt keinen Ersatz für Linux: www.gnu.org/software/hurd/hurd.html.

Wer glaubt, das will doch eh keiner: master.debian.org/~brinkmd/hurd/
ist ein erster Einblick in die Arbeit des Debian GNU/Hurd Projektes.

Soll Open Source mit Linux sterben?

Tschüß,
Marcus


-- 
"Rhubarb is no Egyptian god."        Debian GNU/Linux        finger brinkmd@ 
Marcus Brinkmann                   http://www.debian.org    master.debian.org
Marcus.Brinkmann@ruhr-uni-bochum.de                        for public  PGP Key
http://homepage.ruhr-uni-bochum.de/Marcus.Brinkmann/       PGP Key ID 36E7CD09
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