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[Debian]: Re: Grundsatzfragen



Martin Halbach <marhal@frankfurt.netsurf.de> wrote:

> 1.) Als ich 94 mit dem Internetsurfen anfing (damals noch viel gopher),
>     habe ich fürs www immer unter unix "lynx" benutzt. Ist das eigent-
>     lich heute noch benutzbar, bei den vielen Grafiken auf allen Seiten?

Das mußt Du für Dich selber entscheiden, ob Du damit arbeiten kannst.
Ich kann es (leider) nicht, da ich mir Shortcuts von Lynx nicht merken 
kann und somit nicht in der Lage bin, schnell damit zu arbeiten. Ich
kenne aber Leute, die das können und meistens mit Lynx arbeiten.

> 2.) Ausserdem habe ich meine email damals per "pine" bearbeitet. Ist
>     das auf der Debian Distri (Chip, V.2.0.34) überhaupt dabei? Auf
>     den ersten Blick hab ich es nicht gesehen (dselect).

Pine hat eine sehr seltsame Lizenz, die es verbietet, modifizierte
Sourcen oder darauf basierende Binaries zu verbreiten. Daher gibt es
bei Debian zwei Pakete namens pine396-src und pine396-diffs, aus denen 
Du Dir dann ein Binary selber bauen kannst.

Da es inzwischen mit Mutt (http://www.mutt.org) eine mehr als
brauchbare Alternative gibt, wird es aber wohl kaum jemanden stören,
daß es bei Pine obige Lizenzprobleme gibt.

> Ist es sinnvoll,nur wegen eines Buches eine (wenn auch
> mitgelieferte) andere Distribution zu installieren?

IMHO sollte ein Buch nicht den Ausschlag geben. Ich selber habe hier
zwar ein altes Linux Anwenderhandbuch im Regal stehen, aber das habe
ich kaum genutzt. Was ich hier häufig brauche ist mein Perl-Buch sowie 
"Unix in a Nutshell" (inzwischen gibt es ja sogar eine Linux-Fassung
davon). Letzteres enthält u.a. Kurzbeschreibung von (k)sh und csh,
awk, sed, vi,... Es ist also gut geeignet um einen Überblick zu
gewinnen und manchmal schnell was nachzuschlagen. Aber meistens
reichen auch die Manpages und die übrige mitgelieferte Doku. Wofür
braucht man da ein Buch, das meist beim Kauf schon veraltet ist und
die neusten Optionen und Features eines Programms gerade wieder nicht
beschreibt?

> Oder ist das eigentlich egal.

Es ist egal. Wenn Du ein einführendes Buch brauchst, dann kauf Dir
eines, das nicht allzu distributionsspezifisch ist, denn dann kommst
Du mit jedem Linux (vielleicht sogar jedem Unix) klar, egal ob das nun 
von Debian, SuSE, RedHat, Slackware oder sonstwem stammt. Ein Buch,
das sich sehr stark an eine Distribution anlehnt, führt nur dazu, daß
Du nicht die Idee verstehst sondern nur die konkrete Umsetzung. Was
nutzt es Dir, wenn Du Sendmail mittels /etc/rc.config von SuSE
konfigurieren kannst, aber überhaupt nicht verstehst, was du da
machst? Es ist doch viel sinnvoller, wenn Du verstehst, wie man
Sendmail mittels m4 konfiguriert, dann kannst du nämlich jedes
Sendmail konfigurieren und nicht nur das bei SuSE. Bei Debian hast Du
in diesem Sinne Vorteile, weil zwar für manche Pakete
Konfigurationstools mitgeliefert werden, die Dir eine Konfiguration
erstellen, aber Du hast immer die Möglichkeit, die so erstellte
Konfiguration komplett von Hand zu ändern, ohne daß das System damit
Probleme hätte oder das bei nächsten Update überschreibt.

> Immerhin läuft ja wenigstens die Debian Distribution jetzt. Und sind
> ausser bei der Installation überhaupt grosse Unterschiede zwischen
> diesen Distris?

Naja, manche Distributionen lassen sich besser als andere upgraden
(Debian besonders gut) und dann kommen andere Distributionen mit
anderen Konfigurationstools daher. Bei der Benutzung selber treten
kaum Unterschiede zwischen den verschiedenen Linuxen auf. Naja,
eigentlich sogar kaum Unterschiede zwischen verschiedenen Unixen :-)

Tschoeeee

        Roland

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