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Re: Frage zu dd und ssd



Am 21.01.2016 um 15:37 schrieb Martin Steigerwald:
> Hallo Ralf,
> 
>> > ich habe folgende Frage:
>> > In einem Projekt installieren wir komplette Systeme in dem wir die
>> > Festplatten einmal mitt dd komplett platt machen und dann ein ein
>> > komplettes System inc. diverser Partitionen auf das System dumpen. Das
>> > klappt soweit sehr gut aber jetzt kommt die Frage auf ob man eine ssd
>> > überhaupt mit dd einmal komplett vollschreiben sollte/ darf.
>> > Im Netz finden sich dazu reichlich unterschiedliche Informationen.
> Ich würde es nicht machen, da unnötige Schreibzugriffe. Vor allem, wenn ihr 
> erst platt macht und dann nochmal drüberbügelt. Wozu das denn? Es ist oft 
> wenig sinnvoll Methoden aus der Windows-Welt 1:1 auf Linux zu übertragen.

Komplett platt machen ist mMn eigentlich nur dann eine Option, wenn die
Platten, die man reinbekommt, in einem undefinierbaren Zustand sind,
also alle schon mal in Verwandung waren, aber nicht alle das identische
Partitionierungs-Layout etc. hatten.

Wenn man da nur MBR und Partitionstabelle plättet, kann es einem sonst
passieren, dass man - wenn die neuen Partitionen, die man anlegt,
zufällig einer oder mehreren der alten Partitionen in Position und Größe
gleichen - Reste von der vorherigen Installation "von den Toten
auferweckt". Zum Beispiel RAID-Devices (Superblock wird erkannt) oder
Volume Groups von LVM.

Hat man dann z.B. eine Installationsroutine, die blindlings sagt "lege
volume group vg00 an", knallt die einem in so einem Moment weg, weil da
schon ein vg00 als "Zombie" von der vorherigen Installation drauf ist.
Oder schon eine Ebene früher, weil ein PV wiedererkannt wird.

Klar, ist in den meisten Fällen unwahrscheinlich, dass es passiert. Aber
dass ich davon erzähle, zeigt, dass es eben nicht zu 100% ausgeschlossen
ist - denn ich habe es selbst erlebt.

Das Problem mit der Volume Group lässt sich natürlich auch eleganter
lösen als mit Ausnullen der ganzen Platte - indem die
Installationsroutine checkt, ob es die VG schon gibt, und sie dann erst
mal löscht, bevor es sie neu anlegt. Für RAID ginge das wahrscheinlich
auch ähnlich. Aber wer sagt, dass damit alles erschlagen ist? Übermorgen
kommt dann eine Platte rein, bei der wieder $IRGENDWAS anders ist und
weswegen dann die Installation wieder hängen bleibt.

Von daher kann ich schon verstehen, dass man manchmal einfach zum
dd-Hammer greift und es sich einfach macht.

Gruß
Stefan


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