Hallo Jochen, Am 10.03.2013 02:02, schrieb Jochen Spieker: > Jan Kappler: > >> Meine Frage hier an Profis wie Martin: Macht ein RAID auf einem >> Home-Server wirklich Sinn oder ist es überflüssig? Wäre es besser, Geld >> und Mühe statt dessen in eine ordentliche (mehr oder weniger >> automatisierte) Datensicherung auf externe Platten zu stecken? >> > Ein RAID zu Hause ist nicht völlig sinnlos. Einen Ausfall der Systeme > nicht wegen einer einzelnen kaputten Platte haben zu können, entspannt > ja auch im Privatbereich. > > Wenn es darum geht, zwischen RAID und einem halbwegs ordentlichen Backup > zu wählen, dann nimmt man natürlich lieber das Backup. > Ersteres stimmt, deshalb hatte ich mich für ein RAID1 entschieden, weil ich praktisch alle Daten vom Desktop auf den Server ausgelagert habe. Andererseits sind die Kosten doch recht hoch, selbst wenn manche immer erzählen "Festplatten kosten doch nix mehr". Mein Geldbeutel ist nicht so dick, das ich ohne zu Zögern mal paar Platten für 100 oder 200 Euro kaufen könnte (zusammen). Die Zeit des "Wettbewerbs" unter Kumpels (wer hat die schnellste, modernste Kiste...) ist für mich zum Glück vorbei. Mir stellt sich halt die Frage, ob es besser ist Geld beim RAID zu sparen und für eine Backup-Lösung auszugeben, die z.B. täglich sichert. Mit einem solchen Backup wäre ein "Arbeiten" z.B. am Wochenende ja weiter möglich (wenn auch umständlicher), falls man auf eine neue (bestellte) Festplatte warten muss. >> vorhandenen Platten verwenden (LVM nutze ich sowieso). >> > Aber bitte nicht ein Dateisystem über mehrere Platten legen. Sonst hast > Du die halbierte Sicherheit gegenüber gar keinem RAID. > Ah, das wäre meine nächste Frage gewesen. Eigentlich dachte ich mir, beide Platten als VG anzulegen und darüber die LV. Dafür ist LVM schließlich gedacht. Andererseits hatte ich schon damals ein flaues Gefühl in dieser Hinsicht, als ich mich mit LVM zu beschäftigen begann. Rein vom Gefühl her wäre ein virtuelles Laufwerk sinnvoll, vom Standpunkt der Ausfallsicherheit hingegen eher nicht. > Was Du am besten machst, ist eine Frage der Kosten für die Platten und > der Anzahl Platten, die man in seinem System unterkriegen kann und will. > > Ich habe hier einen MiniITX-Server in einem kompakten Gehäuse mit Platz > für vier Platten. 3*2TB in einem RAID10 und eine 3TB-Platte, auf die ich > per rsnapshot Backups ziehe, von diesem und anderen Rechnern. Täglich, > sofern die Systeme netzmäßig verfügbar sind. > Ich habe einen Eigenbau-Server mit ALIX-Board laufen. OS auf CF-Karte, Daten auf RAID1 aus 2*250GB 2,5"-Platten. Stromverbrauch damit sehr gering, Lautstärke nahezu Null. Problem ist momentan der Einbau von Festplatten im Gehäuse, der SATA-Controller steuert bis vier Platten an. Von anderen Rechnern würde ich höchstens die OS-Konfiguration sichern wollen, Daten liegen praktisch ausschließlich auf dem Server. > Ja, das Backup auf eine interne Platte ist Mist. Aber: > > - Die gewünschten Datenmengen kann ich ökonomisch nur auf Platten > sichern. Mir sind schon mal alle meine gerippten FLACs flöten > gegangen, danke. Ich sichere auch Musik und Filme. > > - Für die Datenmengen brauche ich auch einen ordentlichen Durchsatz. Mit > meinem mickrigen 1MBit-Upload kann ich ein Offsite-Backup über das > Internet vergessen. > > - Ich will keinen zweiten Rechner permanent zu Hause laufen lassen. > > Um das Schlimmste abzufedern, habe ich noch eine externe Platte, die ich > sehr unregelmäßig manuell aktualisiere. > Ein zusätzlicher Rechner nur für Backups nimmt Platz weg und verbraucht Strom, wenn man nicht gerade aktuelle Hardware verwendet. Ältere Kisten produzieren wieder Lärm und fressen noch mehr Strom, sind also auch nicht gerade eine Alternative. Da mein DSL-Zugang nicht sonderlich schnell ist, kommt eine entsprechende Backup-Lösung auch für mich nicht in Betracht. Eigentlich wäre Deine Lösung für mich interessant: Zwei oder drei Daten-Platten und eine für internes Backup, dazu eine externe (USB) Platte. Schwierig wird freilich die Organisation der internen Platten ohne VG über alle. Das Aufteilen der Daten auf verschiedene Verzeichnisse, die möglicherweise auf einer Platte zu klein werden, ist ätzend. Das würde den Vorteil von LVM (Flexibilität) wieder teilweise zunichte machen. Gibt es Möglichkeiten zu verhindern, das Daten verteilt (also zerstückelt) werden? > Wirklich. Automatisch durchgeführte, einfach wiederherzustellende > Backups fühlen sich unheimlich gut an. > Deshalb will ich das nun ordentlich einrichten :-) -- Mit freundlichem Gruß Jan Kappler
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